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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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besteht aus Individuen, und Sie wollen doch wohl nicht behaupten, daß keines dieser Individuen bereit wäre, die McCaffreys zu ermorden -für Geld oder aus politischen Gründen oder aus falschem Idealismus oder aus tausend anderen Motiven heraus. Erzählen Sie mir nicht, daß jeder FBI-Agent so heilig ist, daß ihm noch nie der Gedanke an einen Mord durch den Kopf gegangen ist.« Dorft starrte ihn bestürzt an. Seames schüttelte heftig den Kopf. »FBI-Agenten sind,.,«
    »Gut geschulte, tüchtige Leute, die meistens verdammt gute Arbeit leisten«, fiel Dan ihm ins Wort. »Aber sogar die besten Menschen sind zum Morden fähig, Mr. Seames. Sogar jene, die absolut integer zu sein scheinen sogar die sanftesten und unschuldigsten Menschen. Glauben Sie es mir. Ich weiß alles über Mord, über die Mörder unter uns, über die Mörder in uns. Ich weiß mehr darüber, als mir lieb ist. Mütter ermorden ihre eigenen Kinder. Männerbetrinken sich und bringen ihre Ehefrauen um, und manchmal sind sie nicht einmal betrunken, sondern haben nur eine Magenverstimmung, und manchmal nicht einmal das. Ganz durchschnittliche Sekretärinnen ermorden ihre Freunde. Letzten Sommer, am heißesten Tag im Juli, brachte hier in L. A. ein ganz normaler Handlungsreisender seinen Nachbarn um, nach einem Streit über einen geliehenen Rasenmäher. Wir sind eine komplizierte Spezies, Seames. Wir meinen es gut, und wir wollen einander Gutes tun, und wir versuchen es, weiß Gott, wir versuchen es, aber wir haben auch eine dunkle Seite in uns, und wir müssen ständig gegen dieses Dunkel, gegen diese Verderbtheit ankämpfen, damit sie nicht plötzlich durchbricht und uns überwältigt. Und wir kämpfen auch, aber manchmal unterliegen wir. Wir morden aus Eifersucht, aus Habgier, Neid, Stolz... Rache, Politische Idealisten richten wahre Blutbäder an und machen den Menschen das Leben zur Hölle, denselben Menschen, denen sie angeblich ein besseres Leben bescheren wollen. Religiöse Fanatiker bringen einander im Namen Gottes um. Hausfrauen, Geistliche, Geschäftsleute, Minister, Klempner, Pazifisten, Dichter, Ärzte, Rechtsanwälte, Großmütter und Teenager-alle sind fähig, einen Mord zu begehen, in einer bestimmten Verfassung, in einer bestimmten Situation, aus irgendeinem Motiv heraus. Und am meisten muß man jenen mißtrauen, die von sich behaupten, sie wären friedliebend und gewaltlos. Denn entweder lügen sie und warten nur darauf, einen zu übervorteilen - oder aber sie sind gefährlich naiv und kennen sich selbst nicht. Und nun hören Sie gut zu: zwei Menschen, an denen mir sehr viel liegt - die beiden Menschen, an denen mir am meisten auf der Welt liegt -, sind in Lebensgefahr, und ich werde sie niemandem anvertrauen. Niemandem! Tut mir leid, aber das können Sie total vergessen. Und jeder, der versucht, sich mir in den Weg zu stellen, jeder, der versucht, mich daran zu hindern, die McCaffreys zu beschützen, bekommt es mit mir zu tun!
    Und jeden, der versucht, ihnen etwas zuleide zu tun, ihnen auch nur ein Haar zu krümmen, werde ich vernichten, das schwöre ich! Ich mache mir nämlich keinerlei Illusionen über meine Fähigkeit zum Morden!« Am ganzen Leibe zitternd, drehte er sich auf dem Absatz um und stürmte auf die Seitentür zu, die zum Parkplatz führte. Er war sich bewußt, daß im Raum totale Stille eingetreten war und daß alle ihn anstarrten, und er begriff, daß er nicht nur zornig und leidenschaftlich gesprochen, sondern regelrecht gebrüllt hatte. Er fühlte sich fiebrig. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Alle machten ihm den Weg frei. Er hatte die Hand schon auf der Türklinke, bis Seames diesen emotionalen Ausbruch verdaut hatte und ihm nacheilte. 
    »Warten Sie, Haldane, um Himmels willen, so geht es einfach nicht! Wir können nicht zulassen, daß Sie hier den edlen Ritter spielen. Überlegen Sie doch mal, Mann! Acht Tote in zwei Tagen! Dieser Fall ist einfach zu wichtig und...« Dan drehte sich nach ihm um und unterbrach ihn scharf. »Acht Tote? Haben Sie von acht Toten gesprochen?« 
    Dylan McCaffrey, Willy Hoffritz, Cooper, Rink und Scaldone -das waren fünf Tote. Nicht acht. Nur fünf. Was ist seit gestern abend geschehen? Wer wurde nach Joseph Scaldone umgebracht?«
    »Wissen Sie das nicht?«
    »Wer?«
    »Edwin Koliknikov.«
    »Aber er hatte sich doch nach Las Vegas abgesetzt.« Seames war wütend. »Sie wußten also, daß Koliknikov mit Hoffritz zusammenarbeitete, daß er sich an diesen Experimenten im grauen Zimmer

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