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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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seine beiden Kollegen wandten sich zum Gehen. »Warten Sie bitte«, rief Laura. Alle drei Männer blickten sie an. -Was haben sie Ihnen gesagt? Aus welchem Grund observieren sie mein Haus?«
    »Das FBI gibt nur Erklärungen ab, wenn es will«, teilte  Earl Laura mit.
    »Und diese Kerle wollten nicht«, fügte Flash hinzu.
    Der Große nickte zustimmend.
    »Wenn sie hier wären, um Melanie und mich zu beschützen, würden sie es uns doch sagen, oder? Folglich sind sie hier, um Melanie zu entführen.«
    »Nicht unbedingt«, widersprach Flash.
    Earl schob seinen Revolver in das Schulterhalfter zurück. »Wissen Sie, Laura, möglicherweise ist die Situation :ür das FBI genauso unklar und verwirrend wie für uns. \ehmen wir beispielsweise einmal an, daß Ihr Mann an einem wichtigen Pentagon-Projekt arbeitete, als er mit Melanie verschwand, und daß das FBI ihn seitdem gesucht hat. Jetzt wird er plötzlich tot aufgefunden, unter seltsamen Begleitumständen. Vielleicht war es nicht unsere Regierung, die ihn in den letzten sechs Jahren finanziert hat, und das FBI wüßte vielleicht gern, von wem er sein Geld bekam.«
    Laura hatte das Gefühl, als schwankte der Boden unter ihren Füßen, als wäre die reale Welt, auf die sie stets vertraut hatte, nur eine Illusion. Es kam ihr inzwischen fast so vor, als entspräche die wahre Realität den alptraumhaften Wahnvorstellungen eines Paranoikers, der sich von unsichtbaren Feinden und unvorstellbaren, komplexen Verschwörungen umgeben glaubt. »Wenn ich richtig verstanden habe«, sagte sie, »glauben Sie also, daß die Leute in dem Wagen dort draußen mein Haus observieren, weil sie glauben, daß irgendwelche anderen Leute Melanie entführen wollen, und weil sie sie dabei auf frischer Tat ertappen wollen. Aber ich verstehe immer noch nicht, warum sie dann nicht zu mir gekommen sind und mich informiert haben, daß sie das Haus im Auge behalten werden.«
    »Sie trauen Ihnen nicht«, sagte Flash. »Sie waren bestimmt nicht zuletzt deshalb so wütend, weil wir Sie über die Observation informiert haben«, erklärte Earl. »Aber warum?« fragte Laura verwirrt. Earl war sichtlich unbehaglich zumute. »Weil sie nicht sicher sind, ob Sie vielleicht die ganze Zeit über mit Ihrem Mann unter einer Decke steckten.«
    »Er hat mir Melanie geraubt.« Earl räusperte sich. »Aus der Sicht des FBI wäre es durchaus möglich, daß Ihr Mann die Kleine mit Ihrem Einverständnis mitnahm, daß Sie auch über die Experimente Bescheid wußten und nur verhindern wollten, daß irgendwelche Familienangehörige oder Freunde etwas davon bemerkten und sich eventuell einmischten.«
    »Das ist doch glatter Wahnsinn!« rief Laura entsetzt. »Sie sehen doch, was man Melanie angetan hat. Wie hätte ich mich daran beteiligen können? Ich liebe sie. Sie ist meine Tochter, mein kleines Mädchen. Dylan war psychisch gestört, vielleicht sogar verrückt, und deshalb sah er offenbar nicht, was er ihr zufügte - oder es war ihm egal. Aber ich bin doch nicht besessen von irgendwelchen Ideen! Ich bin nicht wie Dylan.«
    »Das weiß ich«, sagte Earl beruhigend. Sie las an seinen Augen ab, daß er ihr glaubte und mit ihr fühlte, doch als sie ihren Blick den beiden anderen Männern zuwandte, stand in deren Gesichtern leichter Zweifel und ein gewisses Mißtrauen geschrieben. Sie arbeiteten für sie, aber sie waren nicht überzeugt davon, daß sie ihnen die Wahrheit gesagt hatte. Wahnsinn! Glatter Wahnsinn! Sie war gefangen in einem Strudel, der sie in eine alptraumhafte Welt des Mißtrauens, der Täuschung und Gewalt hinabzog, in eine fremdartige Landschaft, wo nichts so war, wie es zu sein schien. Absurderweise mußte sie an Dorothy und Toto denken, die von einem Tornado in Kansas mitgerissen wurden und im Land Oz landeten.
    Aber sie selbst wirbelte nicht auf Oz zu, sondern auf die Hölle. Dan sagte erstaunt: »Total plemplem? Ich wußte nicht, daß Psychologen solche Ausdrücke verwenden.«
    Marge lächelte. »O natürlich nicht im Hörsaal und in Veröffentlichungen, und noch weniger vor Gericht, wenn wir um ein Gutachten gebeten werden. Aber hier in meinem Büro, unter vier Augen, sage ich Ihnen, Dan, daß der Mann verrückt war. Natürlich hätte niemand ihn für unzurechnungsfähig erklären können. Das bei weitem nicht. Aber er war nicht nur exzentrisch. Sein eigentliches Forschungsgebiet war die Entwicklung verhaltensmodifizierender Techniken, die bei Kriminellen Anwendung finden sollten. Aber er schweifte ständig

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