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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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von seinem Thema ab und stürzte sich auf irgendwelche neuen Forschungsprojekte -er war besessen davon, wie Sie ganz richtig sagten -, aber nur für sechs Monate oder so, und dann verlor er jegliches Interesse daran.«
    »Um was für Interessensgebiete handelte es sich denn?«
    Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück und verschränkte die Arme auf der Brust. »Nun, eine Zeitlang war er fest entschlossen, eine Drogentherapie gegen die Nikotinabhängigkeit zu entwickeln. Hört sich das für Sie etwa vernünftig an? Rauchern zu helfen, von Zigaretten wegzukommen - und dafür drogensüchtig zu werden? Verdammt! Und sechs oder acht Monate lang war er überzeugt davon, daß unterbewußte Beeinflussung und Programmierung uns in die Lage versetzen könnten, unsere Vorurteile gegen den Glauben an das Übernatürliche zu überwinden und uns psychischen Erfahrungen zu öffnen, so daß wir Geister genauso mühelos sehen würden wie Wesen aus Fleisch und Blut.«
    »Geister? Sprechen Sie von Gespenstern?«
    »Ja. Oder vielmehr, er tat es.«
    »Ich hätte nicht gedacht, daß Psychologen an Gespenster glauben.«
    »Vor Ihnen sitzt eine Psychologin, die nicht daran glaubt. McCaffrey tat es aber.«
    »Ich erinnere mich an die Bücher, die wir in seinem Haus gefunden haben. Viele handelten über okkulte Themen.«
    »Ein Großteil seiner Interessen lag auf diesem Gebiet«, sagte Marge. »Okkulte Phänomene dieser oder jener Art.«
    »Wer finanzierte denn solche Forschungsprojekte?«
    »Ich müßte in den Akten nachsehen. Aber ich nehme an, daß er diesen okkulten Blödsinn auf eigene Kosten betrieb, ohne Zuschüsse, oder aber, daß er Zuschüsse für andere Projekte mißbräuchlich dafür verwendete.«
    »Und wer finanzierte sein eigentliches Forschungsprogramm?«
    »Teilweise stammte das Geld aus Stiftungen Alter Her ren, teilweise waren es Regierungszuschüsse.«
    »Hauptsächlich Regierungszuschüsse?«
    »Höchstwahrscheinlich.« Dan runzelte die Stirn. »Welches Interesse konnten  staatliche Stellen daran haben, McCaffrey zu unterstützen, wenn er verrückt war?«
    »Oh, er war zwar verrückt, und sein Interesse für alles Okkulte war nervtötend, aber ich muß zugeben, daß er äußerst begabt war. Sogar brillant. Bei seinem Verstand hätte er es sehr weit bringen können, wenn er weniger labil gewesen wäre. Er hätte sich als Psychologe einen großen Namen machen und vielleicht sogar in der breiten Öffentlichkeit berühmt werden können.«
    »Erhielt er Gelder vom Pentagon?«
    »Ja.«
    »Woran arbeitete er für das Pentagon?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Erstens weiß ich es nicht. Aber selbst wenn ich in den Unterlagen nachsehen würde, dürfte ich es Ihnen nicht verraten.«
    »Ich verstehe. Was können Sie mir über Wilhelm Hofrritz sagen?«
    »Er war ein ausgesprochenes Dreckschwein.« Dan lachte. »Doktor... Marge... Sie nehmen wirklich \ein Blatt vor den Mund!«
    »Ich sage nur die Wahrheit. Hoffritz war ein elitärer Hund. Er wollte unbedingt Leiter dieser Fakultät werden, natte aber nie eine Chance. Alle wußten, wie er sich aufrühren würde, wenn er eine Machtposition hätte. Er hätte uns ganz von oben herab behandelt, wie den letzten Dreck. Er hätte die ganze Fakultät ruiniert.«
    »Arbeitete er auch für das Verteidigungsministerium?«
    »Fast ausschließlich. Aber auch darüber darf ich Ihnen nichts Näheres sagen.«
    »Ihm soll nahegelegt worden sein, die Universität zu verlassen.«
    »Das war ein Freudentag für die UCLA.«
    »Warum wollte man ihn hier loswerden?«
    »Nun, es ging um ein junges Mädchen, eine Studentin. ..«
    »Aha!«
    »Viel schlimmer, als Sie glauben«, sagte Marge. »Es ging nicht nur um ein moralisches Vergehen. Er war nicht der erste Professor, der mit einer Studentin schlief. Er ging mit ihr ins Bett, gewiß, aber er brachte sie auch ins Krankenhaus. Ihre Beziehung war... pervers. Eines Nachts geriet die Sache außer Kontrolle.«
    »Sprechen Sie von Fesseln und solchen Spaßen?« fragte Dan. »Ja. Hoffritz war ein Sadist.«
    »Und das Mädchen machte mit? Eine Masochistin?«
    »Ja. Aber sie bekam mehr, als sie gewollt hatte. Eines Nachts brach Hoffritz ihr die Nase, drei Finger und den linken Arm. Ich habe sie im Krankenhaus besucht. Sie hatte außerdem zwei blaue Augen, eine gesprungene Lippe und jede Menge Prellungen.«
    Laura und Earl standen am Fenster und blickten Flash und dem Großen nach, die in der hereinbrechenden Dämmerung den Gartenweg zur Straße hinabgingen. Von

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