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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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dem Kastenwagen waen nur noch die Umrisse zu erkennen. »Die FBI-Agenten werden wohl nicht Leine ziehen?« fragte Laura. 
    »Nein.«
    »Obwohl ich jetzt weiß, wer sie sind.«
    »Nun ja, sie sind nicht überzeugt davon, daß Sie mit Ihrem Mann unter einer Decke steckten. Ich nehme an, daß sie es sogar für relativ unwahrscheinlich halten. Sie vermuten offenbar, daß jemand - wer auch immer Dylans Forschungsprojekt finanziert hat - versuchen wird, Melanie zu entführen, und sie wollen zur Stelle sein, wenn das geschieht.«
    »Aber Sie brauche ich trotzdem weiterhin«, sagte Laura. »Für den Fall, daß das FBI selbst meine Tochter entführt.«
    »Ja. Falls es dazu kommt, werden Sie einen Zeugen brauchen, um gerichtlich gegen das FBI vorgehen zu können.« Sie ließ sich müde auf das Sofa fallen, mit gebeugten Schultern und gesenktem Kopf. »Ich habe das Gefühl, den Verstand zu verlieren.«
    »Alles wird gutgehen, wenn...« Melanies lauter Schrei ließ ihn mitten im Satz verstummen. Dan war betroffen über Marges Beschreibung der verletzten Studentin. »Aber Hoffritz war nicht vorbestraft.«
    »Das Mädchen erhob keine Anklage.«
    »Er schlug sie brutal zusammen, und sie ließ ihn ungestraft davonkommen? Warum?« Marge stand auf, ging zum Fenster und starrte auf den Campus hinab.
    Das orangefarbene Licht des Sonnenuntergangs hatte den Grau- und Blautönen der Dämmerung Platz gemacht. Vom Meer her waren einige Wolken aufgezogen. Schließlich sagte die Psychologin: »Nachdem wir Hoffritz suspendiert hatten und uns für seine früheren Beziehungen mit Studentinnen zu interessieren begannen, stellten wir fest, daß dieses Mädchen nicht die erste gewesen war. Es gab mindestens vier Studentinnen - das heißt, vier haben es zugegeben -, die im Laufe der Jahre mit Hoffritz sexuelle Beziehungen hatten und den Part der Masochistin übernahmen, obwohl keine von ihnen dabei ernsthaft verletzt wurde. Es blieb noch im Rahmen eines gefährlichen Spiels. Diese vier Studentinnen waren bereit, über die Sache zu sprechen, und dabei erhielten wir sehr interessante, abstoßende... und erschreckende Informationen.« Er drängte sie nicht, in ihrem Bericht fortzufahren. Vermutlich war es für sie schmerzhaft und demütigend, zugeben zu müssen, daß ein Kollege - sogar einer, der ihr unsympathisch war - zu solchen Exzessen fähig war, daß die akademische Gemeinschaft auch nicht besser war als die übrige Menschheit. Aber sie war eine Realistin, die unangenehmen Wahrheiten ins Auge sehen konnte eine Seltenheit sowohl unter Akademikern als auch in allen anderen Gesellschaftsschichten -, und sie würde ihm alles erzählen. Sie brauchte nur etwas Zeit.
    Immer noch in die Abenddämmerung hinausblickend, fuhr sie fort: »Keine dieser vier Studentinnen war eine Anhängerin der Promiskuität. Es waren nette Mädchen aus gutem Hause, die an der Universität wirklich studieren und nicht etwa nur der elterlichen Autorität entfliehen und sich sexuell austoben wollten. Zwei von ihnen waren sogar noch Jungfrauen, als sie sich mit Hoffritz einließen. Und keine einzige hatte vor Hoffritz jemals sadomasochistische Praktiken ausgeübt - nach Hoffritz übrigens auch nicht. Sie fühlten sich zutiefst abgestoßen,  wenn sie daran zurückdachten, was er ihnen angetan hatte.« Sie verstummte erneut. Dan ahnte, daß sie von ihm jetzt eine Frage erwartete, und er stellte sie: »Nun, wenn es ihnen keinen Spaß bereitete, warum machten sie dann mit?«
    »Die Antwort darauf ist ziemlich kompliziert.«
    »Das macht nichts. Ich bin selbst ziemlich kompliziert.« Sie wandte sich vom Fenster ab und lächelte, aber nur kurz. Was sie ihm zu sagen hatte, war alles andere als erheiternd. »Wir fanden heraus, daß jedes der vier Mädchen sich freiwillig auf Experimente zur Verhaltensmodifizierung eingelassen hatte, durchgeführt von Hoffritz. Es handelte sich dabei unter anderem um posthypnotische Suggestion und gewisse Drogen, die die Persönlichkeit schwächen.«
    »Warum haben sie sich zu solchen Experimenten bereit erklärt?«
    »Um bei einem Professor gut angeschrieben zu sein, um gute Noten zu erhalten. Vielleicht auch, weil sie sich wirklich für das Thema interessierten. Sogar heutzutage gibt es noch Studenten, die sich für ihre Studienfächer interessieren. Außerdem hatte Hoffritz einen gewissen Charme, der auf manche Menschen mehr wirkte als auf andere.«
    »Auf Sie jedenfalls bestimmt nicht!«
    »Wenn er sich charmant gab, fand ich ihn noch widerlicher

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