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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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in dem Haus in Studio City umsieht. Und was Willy Hoffritz betrifft... Achtzehn Monate nach Dylan McCaffreys Verschwinden schloß er ein Pentagon-Projekt ab und lehnte es ab, weitere Forschungsaufträge dieser Art zu übernehmen. Er sagte, sie belasteten inzwischen sein Gewissen Die Militärs versuchten damals, ihn zum Weitermachen zu bewegen, aber schließlich fanden sie sich mit seine Weigerung ab.«
    »Ich habe einiges über Hoffritz gehört«, sagte Dan, »und ich glaube nicht, daß er überhaupt so etwas wie ein Gewissen hatte.« Seames' scharfe Falkenaugen musterten Dan aufmerksam. »Sie dürften recht haben«, gab er zu. »Das Verteidigungsministerium nahm seine plötzliche Wendung zum Pazifismus damals jedoch für bare Münze und ersuchte uns nicht um Nachforschungen. Heute habe ich mich aber etwas näher mit Hoffritz befaßt, und ich bin überzeugt davon, daß er die Arbeit für das Pentagon nur deshalb aufgab, weil er den routinemäßigen Sicherheitsermittlungen entgehen wollte. Er brauchte Anonymität für irgendein persönliches Forschungsprojekt.«
    »Beispielsweise die Folterung eines kleinen Mädchens«, warf Dan ein. »Ja. Ich war vor einigen Stunden in Studio City und habe mich in dem Haus umgesehen. Widerlich!« Seine Augen straften seine Worte Lügen; seine Stimme klang mißbilligend, aber die Augen verrieten, daß Seames das graue Zimmer eher interessant als abstoßend fand. »Was glauben Sie, warum man Melanie McCaffrey all diese Dinge angetan hat?« fragte Dan. »Ich weiß es nicht«, erwiderte Seames, aber seine unschuldige Miene wirkte aufgesetzt. »Welchen Effekt wollten diese Männer erreichen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie führten in dem Haus jedenfalls nicht nur Forschungen über Verhaltensmodifikation durch.« Seames zuckte die Achseln. »Es ging um Gehirnwäsche«, fuhr Dan fort, »um totale Gehirnkontrolle... und um andere, noch schlimmere Dinge.« Seames machte einen gelangweilten Eindruck; er wandte seinen Blick von Dan ab und beobachtete die Männer von der Spurensicherung bei ihrer Arbeit in dem blutbesudelten Chaos.
    »Aber warum? Wozu?« fragte Dan. »Ich weiß es nicht«, wiederholte Seames ungeduldig.
    Ich...«
    »Sie versuchen verzweifelt herauszufinden, wer dieses höllische Projekt finanziert hat«, fiel Dan ihm ins Wort. 
    »Verzweifele ist nicht ganz der richtige Ausdruck. Ich  würde eher sagen: in begreiflicher Besorgnis.«
    »Dann müssen Sie irgendeine Vorstellung davon haben, was jene Leute bezweckten. Sie wissen etwas, und  was versetzt Sie in Sorge und Unruhe.«
    »Um Himmels willen, Haldane«, rief Seames verärgert, aber sogar sein Ärger wirkte aufgesetzt, kalkuliert, eine List, um Dan irrezuführen. »Sie haben die Leichen doch mit eigenen Augen gesehen! Bekannte Wissenschaftler, die früher vom Pentagon finanziert wurden, werden auf unerklärliche Weise ermordet... verdammt, natürlich sind wir an der Sache interessiert.«
    »Unerklärlich?« sagte Dan. »Keineswegs. Sie wurden zu Tode geprügelt.«
    »Sie wissen genausogut wie ich, Haldane, daß die Sache viel komplizierter ist. Sie haben doch bestimmt mit den Gerichtsmedizinern gesprochen und erfahren, daß es unmöglich ist, die Mordwaffe zu bestimmen. Und Sie wissen auch, daß die Opfer keine Möglichkeit hatten, mit den Mördern zu kämpfen. Keines der Opfer hatte Blut oder Hautfetzen oder Haare unter den Fingernägeln. Und Sie wissen auch, daß kein Mensch stark genug ist, um einem anderen die Knochen zu zermalmen. Das erfordert enorme Kräfte, mechanische Kräfte... übermenschliche Kräfte! Sie wurden nicht einfach zu Tode geprügelt, sondern zerquetscht wie Insekten\ Und was ist mit den Türen in diesem Fall hier?« Dan runzelte die Stirn. »Welche Türen?«
    »Die Vorder-und Hintertür in diesem Laden.«
    »Was ist damit?«
    »Wissen Sie das nicht?«
    »Ich bin gerade erst eingetroffen und hatte noch keine Zeit, mich zu informieren.«
    Seames zupfte nervös an seiner Krawatte, und der Anblick eines nervösen FBI-Agenten verblüffte Dan; er hatte so etwas noch nie erlebt. Und diesmal schien Seames nicht zu bluffen.
    »Die Türen waren verschlossen, als die Polizei hier eintraf«, berichtete er. »Scaldone hatte den Laden gerade geschlossen, als er ermordet wurde. Die Hintertür war vermutlich die ganze Zeit über verschlossen gewesen, aber die Vordertür hatte er gerade erst abgeschlossen. Er hätte den Laden wahrscheinlich durch den Hinterausgang verlassen - sein Wagen steht auf dem Hof. Er wollte

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