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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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dampfenden Becher mit beiden Händen umfassend, und starrte auf die Oasen grünen und blauen Lichts in der Dunkelheit hinaus. Die ersten Regentropfen klopften gegen die Scheibe. Irgendwo dort draußen in der Nacht lauerte etwas auf Melanie, etwas, das mit logischem Verstand nicht zu erklären war, ein unverwundbares Wesen, das seine Opfer so zurichtete, als wären sie unter eine Dampfwalze geraten. Lauras Universitätsausbildung würde es ihr vielleicht ermöglichen, Melanie von ihrem autistischen Verhalten zu heilen; aber nichts, was man an einer Universität lernte, würde Laura helfen können, >Es< zu besiegen. Was war >Es< überhaupt? Ein Dämon, ein Geist, eine psychische Kraft? Das alles gab es doch nicht. Und doch... was mochten Dylan und Hoffritz mit ihren Experimenten bezweckt haben? 
    Dylan hatte an das Übernatürliche geglaubt. Von Zeit zu Zeit hatte er sich für irgendeinen Aspekt des Okkultismus begeistert, war davon geradezu besessen gewesen. Während solcher Phasen hatte er Laura lebhaft an ihre Mutter erinnert, denn sein felsenfester Glaube an die Realität des Okkulten und sein unablässiges Reden über diese Phänomene entsprach Beatrice's religiösem Fanatismus und abergläubischem Irrsinn. Nicht zuletzt deshalb hatte Laura sich zur Scheidung entschlossen - sie ertrug es nicht, an ihre von Ängsten geprägte Kindheit erinnert zu werden. Jetzt versuchte sie, sich ins Gedächtnis zu rufen, wovon Dylan besonders fasziniert gewesen war, aber ihr fiel nichts ein, denn sie hatte sich immer geweigert, ihm zuzuhören, wenn er von derartigen Dingen sprach, die für sie bestenfalls Auswüchse einer blühenden Fantasie und schlimmstenfalls Symptome von Geisteskrankheit waren. Als Gegenreaktion auf die Irrationalität und Leichtgläubigkeit ihrer Mutter hatte Laura ihr Leben auf Logik und Vernunft aufgebaut; sie glaubte nur an Dinge, die sie sehen, hören, riechen, schmecken und tasten konnte. Sie glaubte nicht, daß ein zerbrochener Spiegel sieben Jahre Unglück bedeutete, sie warf kein Salz über ihre Schulter, und sie ging immer unter einer Leiter hindurch und nicht drum herum, weil sie sich beweisen wollte, daß sie nichts von ihrer Mutter an sich hatte. Sie glaubte nicht an Teufel, Dämonen, Besessenheit und Exorzismus. Tief im Herzen fühlte sie, daß es einen Gott gab, aber sie ging in keine Kirche, identifizierte sich mit keiner Religion. Sie las keine Gespenstergeschichten, hatte kein Interesse an Filmen über Vampire oder Werwölfe. Sie glaubte nicht an psychische Kräfte, Vorahnungen und Hellseherei.
    Sie war völlig unvorbereitet auf die Ereignisse der vergangenen 24 Stunden.
    Sie erkannte plötzlich, daß Logik und Vernunft zwar das ideale Fundament bildeten, um sein Leben aufzubauen, daß der Mörtel aber mit einer Empfindsamkeit für Wunder, mit Respekt vor dem Unbekannten oder zumindest mit Unvoreingenommenheit angereichert sein sollte. Andernfalls konnte der Mörtel allzu leicht rissig werden und abbröckeln. Die übertriebene Hinwendung ihrer Mutter zu Religion und Aberglaube war eindeutig krankhaft gewesen; aber vielleicht hatte sie selbst einen Fehler begangen, als sie ins andere Extrem des philosophischen Spektrums geflüchtet war. Das Uni versum schien doch um einiges komplizierter zu sein, als sie bisher geglaubt hatte.
    Etwas war dort draußen.  Etwas, das sie nicht begreifen konnte. Und dieses Etwas wollte Melanie haben.
    Doch sogar während sie am Fenster stand, in die regnerische Nacht starrte und zum erstenmal eine gewisse Ehrfurcht vor den Mysterien dieser Welt empfand, suchte ihr Verstand nach rationalen Erklärungen, nach Bösewichten aus Fleisch und Blut. Sie hörte Earl mit einem seiner Kollegen telefonieren, und plötzlich wurde ihr klar, daß außer California Paladin jetzt niemand wußte, wo sie und Melanie waren. Einen schrecklichen Augenblick lang hatte sie das Gefühl, eine große Dummheit begangen zu haben, indem sie auf die wachsamen Augen des FBI, auf den Kontakt zu Freunden und Nachbarn und zur Polizei verzichtete. Melanie wurde schließlich nicht nur von dem unsichtbaren >Es< bedroht, vor dem sie gewarnt worden waren, sondern auch von Menschen, Menschen wie jenem professionellen Killer; und wenn diese Leute nun Kontakte zu der Detektei unterhielten? Was, wenn nun Earl der Henker war?
    Hör auf!
    Sie holte mehrmals tief Luft.
    Sie durfte nicht hysterisch werden. Um Melanies willen mußte sie die Kontrolle über sich behalten.

27
    Dan ging nicht sofort zu seinem

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