Türkei
eingelegte
Weinblätter und
derer Platz eingeräumt wird, sieht man Gewürze über Gewürze:
nicht nur an der Vielfalt der Gerichte, son- Piment und verschiedene
dern auch an ihren phantasievollen Na- Kümmelarten,
men. „Imam Bayıldı“ heißt ein Aubergi- Plättchenpaprika,
Knabenkrautpulver und
nengericht, „der Imam fällt in Ohnmacht“ rötliches
– vor Begeisterung, muß man wohl anneh- Sumachbeerenpulver.
men.
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eúparmakgebirge kommt von beú- Das Dorf Kapıkırı steht auf den Ruinen den Bergen an der gegenüberliegenden parmak, was fünf Finger bedeutet. des alten Herakli. In den Sommermona- Seite ist er ein Ort der Idylle und Beschau-Auf das Gebirge trifft man, wenn ten leben hier nur wenige Menschen. Die lichkeit. Man fühlt sich entrückt, fernab Bman den Weg von Izmir nach Einwohner sind zum größten Teil mit dem der großen Welt, wenn man den Fischern Mugla nimmt. Der am Fuß der Berge zwi- Vieh auf den umliegenden Hochweiden. zuschaut oder den Frauen, die am Ufer schen den Orten Söke und Milâs gelegene Bis zum 13. Jahrhundert herrschte in He- ihre Wäsche waschen, um sie anschlie-Bafasee verdient besondere Aufmerksam- rakli reges Leben, sogar Bischofssitz war ßend auf Steinen zu trocknen. Besonders keit. Überraschend groß ist der See und die Stadt einmal, und rings um den See ist fruchtbar ist das Land hier nach Nordwe-eingebettet in die Höhen des Labada DaDŽı noch die eine oder andere Ruine aus sten zu, gegen die Ufer des großen Mende-und des Beúparmak DaDŽı. Einst soll er ein christlichen Tagen zu finden. Immer noch res, der sich bei Akköy ins Meer ergießt.
Teil des Meeres gewesen sein, unweit der beeindruckt der verbliebene Rest eines by- Der Büyük Menderes hatte im Laufe der Hafenstadt Herakleia. Ein Schild, Herakli zantinischen Forts. Das Land um den Ba- Jahrhunderte den Bafasee durch Geröll-Harabeleri, zeigt eine einfache Makadam- fasee ist noch immer ein Ziel für Indivi- anlandung vom Meer getrennt.
straße an, die zu den Überresten der See- dualisten. Mit seinem schmalen Grüngür- Pamukkale, wörtlich übersetzt das Baum-stadt führt.
tel auf der einen und den hochaufragen-
wollschloß, zählt zu den meistgepriesenen
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Attraktionen des türkischen Fremdenver- fer. Herzstück von Pamukkale ist ein klei- Pamukkale mit seinen kehrs. Man mag sich über Werbung im ner Quellteich, wo noch heute ein Badebe- Kalksinterterrassen zählt sicherlich zu den
Fremdenverkehr seine eigene Gedanken trieb herrscht, wie einst in den Tagen der touristischen
machen, ein Naturdenkmal von höchstem Antike. Das Wasser im Teich ist 35 Grad Höhepunkten des Landes.
Rang sind diese ungewöhnlichen Kalksin- warm und sehr kohlensaure- und kalkhal- Links: Der Bafasee ist tergebilde gewiß. Die Fahrt nach Pamuk- tig. Die Thermalquellen haben im Laufe ein besonders schönes Beispiel eines türkischen
kale führt durch fruchtbares Ackerland: der Jahrhunderte eine Vielzahl von Kalk- Bergsees. Die Umgebung Vorbei an Olivenbäumen und Obstgärten ablagerungen gebildet. Die Natur erwies von Isparta, nördlich von steigt die Straße leicht bergan, vorbei an sich hier als großartiger Baumeister. In Antalya, ist reich an den Kaskaden, hinauf zu einem Parkplatz, großen, breiten Streifen überziehen die idyllischen Seen.
der Treffpunkt und Orientierungspunkt einzelnen Kalkvorhänge einen etwa ein-
zugleich ist. Von hier läßt sich die An- hundert Meter hohen Hang. In der Antike
fahrtsstrecke gut verfolgen; zum Greifen versorgten die Thermen die Stadt Hier-
nahe der Ort Pamukkale, unten im Tal die apolis und damit vielleicht den ältesten
Stadt Denizli und die umliegenden Dör-
Kurort der alten Welt.
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So kennt man
Pamukkale. Daß es auch
ein anderes, ein
historisches Pamukkale
gibt, ist weithin
unbekannt geblieben.
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m Laufe der Jahrtausende von heißen Die Dörfer Pamukkale, Koruçuk, Gon-
Quellen geschaffen: Im Wasser gelöste cali, Ören und Eski Hisar, zwischen denen
Kalziumkarbonate sind der Stoff, aus sich der in den Paulusbriefen erwähnte
Idem die Kaskaden, Bassins und ala- Hügel von Laodikeia erhebt, waren in
basterweißen Tropfsteingebilde von Pa- frühchristlicher Zeit von großer Bedeu-
mukkale sind. Der Quellteich, dem dieses tung. Die genannten Orte sollen zu den
Weltwunder seine Entstehung verdankt, sieben ältesten Christengemeinden ge-
dient auch heute noch als Badebecken. In zählt haben, und im 4. Jahrhundert fand
hellenistischer Zeit,
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