Türkei
Halikarnas- am Apollotempel von me die Stadt, die schließlich im 14. Jahr- sos, das heutige Bodrum, Knidos auf einer Didyma, die klassischen Säulen in den
hundert von den Seldschuken erobert Marmaris vorgelagerten Landzunge, Kau- Tempelanlagen von
wurde.
nos, Xanthos, Antiphellos und Termessos, Ephesos oder jene
Die Stadtgeschichte von Ephesos zeigt ex- Perge, Aspendos und Side in der großen hochaufragenden der Ruinenstätte von
emplarisch die Siedlungsgeschichte in die- Bucht von Antalya setzen die Reihe fort. Aphrodisias sind Spuren sem Küstenbereich: die Griechen be- Ferner Anamurium, nun Anamur, Pom- einer großen
stimmten viele Jahrhunderte hindurch die peiopolis, nun Viranúehir, die Ruinen von Vergangenheit, die im Geschicke in diesem Raum. Auch als die Korykos und jene im Bereich von Antio- Westen der Türkei
allgegenwärtig ist.
Römer die Provinz Asia errichtet hatten, chia und Tarsus, wo der Apostel Paulus
lebten die Griechen ihr eigenes Leben un- zur Welt kam und sein Brot als Zeltma-
ter römischer Hoheit. Nach der Wende cher verdiente.
zum zweiten Jahrtausend kamen die Sel- Die Urlaubsorte zwischen Çanakkale und
dschuken in diese Gegend, gleichzeitig Iúkenderun bieten also nicht nur Vorzüge,
setzte die Islamisierung ein. Eine Erobe- die von einer südlichen Küste erwartet
rungswelle fegte über das ganze Land hin- werden, sie befinden sich zudem inmitten
weg.
reicher Schätze einer lebendigen Vergan-
Ephesos aber ist keineswegs Endstation genheit.
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In Kaunus bei Dalyan
bauten die Lykier vor
rund 2500 Jahren ihre
Nekropole in die
Felswand eines
natürlichen Kanals.
Rechts: Felsheiligtum
Yazılıkaya bei BoDŽazkale.
Was hier wie eine
einzelne Skulptur
erscheint, ist Teil einer
Götterprozession, die
den unteren Teil eines
hohgn Felsens zierte.
Interessant ist, daß die
Göttergestalten der
Hethiter nie von vorn
gezeigt wurden.
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ie Region um Fethiye, an der
Stelle des alten Telmessos gele-
gen, war einst das Reich der Ly-
Dkier, die hier zwischen dem 6. und
4. vorchristlichen Jahrhundert lebten und
deren Totenstädte in ihrer Art einmalig
sein dürften. Zu den beeindruckendsten
Beispielen lykischer Kultur zählen die Ne-
kropole von Kaunus, einer heute in einem
unzugänglichen Sumpfgebiet gelegenen
Ruinenstadt, und die hoch über Fethiye
errichteten, weithin sichtbaren Felsengrä-
ber.
Man vermutet, daß die Lykier in Holzhäu-
sern zwischen Bergwald und Küste lebten.
Weil die Verstorbenen den Göttern näher
sein sollten, wurden die Grabstätten in
hochaufragende Felsen hineingebaut.
Nach lykischem Glauben wurden die To-
ten von Vogeldämonen in den Himmel ge-
tragen. Der Einfluß der griechischen Ar-
chitektur ist deutlich: Die Front der Grä-
ber wurde Hauseingängen nachempfun-
den, die durch Säulen aufgelockert sind,
mit dem Portikus als Abschluß und einer
kunstvoll gestalteten Fassade. Einst soll
hier die Wahrsagerei geblüht haben, und
manch einflußreiche Persönlichkeit mag
sich hier Rat geholt haben.
Noch tiefer reichen die Wurzeln des Ortes
Bogazkale, östlich von Ankara, in die Ge-
schichte zurück. Bogazkale, auch Bo-
gazköy genannt, ist seit den fünfziger
Jahren in ein besonderes Licht gerückt.
Seit dieser Zeit wurden bei Ausgrabungen
zahlreiche Tontafeln gefunden. Der wich-
tigste Fund war die Entdeckung des
Staatsarchives der Hethiter, ebenfalls auf
Tontafeln festgehalten. Jetzt gab es keine
Zweifel mehr: Hattu§a war die Hauptstadt unbekannt waren und folglich noch kei- seum von Ankara und im archäologischen des großen Hethiterreiches, das zwischen nem Kulturkreis zugeordnet werden Museum von Istanbul aufbewahrt. Der in 1450 und 1200 vor Christi Geburt seine konnten. Erst der Vergleich verschiedener Hattuúa verbleibende Eindruck ist den-Blütezeit erlebte und sich über die Ost- Funde, deren Fundstellen sich von der noch beachtlich: die Mauern, das Königs-hälfte Kleinasiens erstreckte.
mittleren Ägäis bis nach Mesopotamien tor und das Löwentor sowie die große
Schon 1834 kam Felix Marie Texier mit erstreckten, ließ auf das Volk der Hethiter Fläche, die einst die Stadt beherbergte.
einer Karawane nach BoDŽazköy, wo ihm schließen. Die Richtigkeit wurde erst Unfaßbar, daß es Menschen möglich war, Einheimische von einer Ruinenstadt auf durch die Erklärung der Schriftzeichen eintausendfünfhundert Jahre vor Christi dem Berg erzählten. Neugierig geworden bestätigt. Man kann sich
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