Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Türkei

Türkei

Titel: Türkei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Snowdon Hoyer Herkommer
Vom Netzwerk:
Halikarnas- am Apollotempel von me die Stadt, die schließlich im 14. Jahr- sos, das heutige Bodrum, Knidos auf einer Didyma, die klassischen Säulen in den
    hundert von den Seldschuken erobert Marmaris vorgelagerten Landzunge, Kau- Tempelanlagen von
    wurde.
    nos, Xanthos, Antiphellos und Termessos, Ephesos oder jene
    Die Stadtgeschichte von Ephesos zeigt ex- Perge, Aspendos und Side in der großen hochaufragenden der Ruinenstätte von
    emplarisch die Siedlungsgeschichte in die- Bucht von Antalya setzen die Reihe fort. Aphrodisias sind Spuren sem Küstenbereich: die Griechen be- Ferner Anamurium, nun Anamur, Pom- einer großen
    stimmten viele Jahrhunderte hindurch die peiopolis, nun Viranúehir, die Ruinen von Vergangenheit, die im Geschicke in diesem Raum. Auch als die Korykos und jene im Bereich von Antio- Westen der Türkei
    allgegenwärtig ist.
    Römer die Provinz Asia errichtet hatten, chia und Tarsus, wo der Apostel Paulus
    lebten die Griechen ihr eigenes Leben un- zur Welt kam und sein Brot als Zeltma-
    ter römischer Hoheit. Nach der Wende cher verdiente.
    zum zweiten Jahrtausend kamen die Sel- Die Urlaubsorte zwischen Çanakkale und
    dschuken in diese Gegend, gleichzeitig Iúkenderun bieten also nicht nur Vorzüge,
    setzte die Islamisierung ein. Eine Erobe- die von einer südlichen Küste erwartet
    rungswelle fegte über das ganze Land hin- werden, sie befinden sich zudem inmitten
    weg.
    reicher Schätze einer lebendigen Vergan-
    Ephesos aber ist keineswegs Endstation genheit.
    51

    In Kaunus bei Dalyan
    bauten die Lykier vor
    rund 2500 Jahren ihre
    Nekropole in die
    Felswand eines
    natürlichen Kanals.
    Rechts: Felsheiligtum
    Yazılıkaya bei BoDŽazkale.
    Was hier wie eine
    einzelne Skulptur
    erscheint, ist Teil einer
    Götterprozession, die
    den unteren Teil eines
    hohgn Felsens zierte.
    Interessant ist, daß die
    Göttergestalten der
    Hethiter nie von vorn
    gezeigt wurden.
    52

    ie Region um Fethiye, an der
    Stelle des alten Telmessos gele-
    gen, war einst das Reich der Ly-
    Dkier, die hier zwischen dem 6. und
    4. vorchristlichen Jahrhundert lebten und
    deren Totenstädte in ihrer Art einmalig
    sein dürften. Zu den beeindruckendsten
    Beispielen lykischer Kultur zählen die Ne-
    kropole von Kaunus, einer heute in einem
    unzugänglichen Sumpfgebiet gelegenen
    Ruinenstadt, und die hoch über Fethiye
    errichteten, weithin sichtbaren Felsengrä-
    ber.
    Man vermutet, daß die Lykier in Holzhäu-
    sern zwischen Bergwald und Küste lebten.
    Weil die Verstorbenen den Göttern näher
    sein sollten, wurden die Grabstätten in
    hochaufragende Felsen hineingebaut.
    Nach lykischem Glauben wurden die To-
    ten von Vogeldämonen in den Himmel ge-
    tragen. Der Einfluß der griechischen Ar-
    chitektur ist deutlich: Die Front der Grä-
    ber wurde Hauseingängen nachempfun-
    den, die durch Säulen aufgelockert sind,
    mit dem Portikus als Abschluß und einer
    kunstvoll gestalteten Fassade. Einst soll
    hier die Wahrsagerei geblüht haben, und
    manch einflußreiche Persönlichkeit mag
    sich hier Rat geholt haben.
    Noch tiefer reichen die Wurzeln des Ortes
    Bogazkale, östlich von Ankara, in die Ge-
    schichte zurück. Bogazkale, auch Bo-
    gazköy genannt, ist seit den fünfziger
    Jahren in ein besonderes Licht gerückt.
    Seit dieser Zeit wurden bei Ausgrabungen
    zahlreiche Tontafeln gefunden. Der wich-
    tigste Fund war die Entdeckung des
    Staatsarchives der Hethiter, ebenfalls auf
    Tontafeln festgehalten. Jetzt gab es keine
    Zweifel mehr: Hattu§a war die Hauptstadt unbekannt waren und folglich noch kei- seum von Ankara und im archäologischen des großen Hethiterreiches, das zwischen nem Kulturkreis zugeordnet werden Museum von Istanbul aufbewahrt. Der in 1450 und 1200 vor Christi Geburt seine konnten. Erst der Vergleich verschiedener Hattuúa verbleibende Eindruck ist den-Blütezeit erlebte und sich über die Ost- Funde, deren Fundstellen sich von der noch beachtlich: die Mauern, das Königs-hälfte Kleinasiens erstreckte.
    mittleren Ägäis bis nach Mesopotamien tor und das Löwentor sowie die große
    Schon 1834 kam Felix Marie Texier mit erstreckten, ließ auf das Volk der Hethiter Fläche, die einst die Stadt beherbergte.
    einer Karawane nach BoDŽazköy, wo ihm schließen. Die Richtigkeit wurde erst Unfaßbar, daß es Menschen möglich war, Einheimische von einer Ruinenstadt auf durch die Erklärung der Schriftzeichen eintausendfünfhundert Jahre vor Christi dem Berg erzählten. Neugierig geworden bestätigt. Man kann sich

Weitere Kostenlose Bücher