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Türkisgrüner Winter (German Edition)

Türkisgrüner Winter (German Edition)

Titel: Türkisgrüner Winter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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gut miteinander verstanden? Sie teilten sich das gleiche Hobby: Emely irgendwo hinschleppen, wo Emely eigentlich überhaupt nicht hinwollte.
    »Ich kann Nicolas hier nicht allein lassen.«
    »Wie lange dauert deine Schicht?«
    Ich warf einen Blick über meine Schulter auf die Uhr. 21:30 Uhr.
    »Noch zwei Stunden, warum?«
    »So lange bin ich sowieso noch hier. Ich kann für dich einspringen«, sagte sie.
    »Du? Soweit ich weiß, hast du doch noch nie in einer Bar gearbeitet.«
    »Na und? So schwer wird das schon nicht sein. Rumstehen und gut aussehen kann ich allemal.«
    »Davon bin ich überzeugt. Das Angebot ist wirklich nett, Eva, aber ich weiß nicht mal, ob ich überhaupt auf die Party will.«
    Sie seufzte. »Würde man nach dem gehen, was du willst, dann wärst du bis heute nicht aus dem Bauch deiner Mutter gekommen.«
    »Und jetzt, wo ich weiß, was mich danach alles erwartet hat, wäre das damals eine sehr kluge Entscheidung gewesen!« Ich hob das Kinn, sie dagegen verdrehte die Augen und sah mich mit ihrem typischen »Was soll ich nur mit dir machen?«-Blick an. Ich hasste es, wenn sie das tat. Gar nichts, überhaupt nichts sollte sie mit mir machen.
    »Stell dich nicht so an. Auf solchen Partys wimmelt es regelrecht von heißen Typen.«
    Es wimmelt also von ihnen ? Ich wusste nur von einem, und der war mir bereits mehr als genug. Genau den würde ich sehen, wenn ich auf die Party ginge. Wollte ich das? Blöde Frage, selbstverständlich wollte ich das. Die richtige Frage war eher, ob ich das sollte .
    »Mag sein«, sagte ich. »Aber selbst wenn du mir noch zwanzig überzeugende Argumente lieferst, wird es letztendlich daran scheitern, dass ich kein Kostüm habe.«
    »Na und? Du magst doch sowieso keine Kostüme.«
    »Natürlich mag ich keine Kostüme, aber ich will auch nicht die Einzige sein, die dort ohne herumläuft.«
    »Seit wann hast du ein Problem damit, dich von anderen abzuheben?« Sie lachte und musterte schiefen Blickes meine Kleidung.
    »Trotzdem«, murmelte ich. »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee wäre.«
    »Das kannst du dir in aller Ruhe überlegen«, mischte sich Nicolas ein, »denn egal, ob du hingehst oder nicht, hier wirst du jedenfalls nicht mehr gebraucht. Wenn die letzten Gäste weg sind, werde ich abschließen. Heute kommt ohnehin keiner mehr.«
    Ich dachte an den Stapel Bücher, der zu Hause auf mich wartete. »Bist du sicher?«, fragte ich.
    »Ja, bin ich. Sollte sich doch noch etwas ändern, wird mir mein Schatz tatkräftig unter die Arme greifen. Nicht wahr?« Er zwinkerte in Evas Richtung.
    Ich hob die Schultern. »Okay, wenn du meinst. Du hast auf jeden Fall etwas gut bei mir.«
    »Da nicht für«, sagte er. »Hab ‘nen schönen Abend, Emely.«
    Ich bedankte mich bei ihm und trocknete meine nassen Hände an der Schürze. Als ich zwanzig Minuten später in meiner Wohnung eintraf, streifte ich mir die Messenger-Bag von der Schulter, zog das Handy heraus und ließ mich aufs Bett fallen. Der Blick auf das Display war ernüchternd und so warf ich das kleine Gerät mit einem Seufzen aufs Kopfkissen.
    Warum, verdammt noch mal, meldete er sich nicht? War etwas geschehen, von dem ich nichts wusste? Irgendwie kam mir das alles total seltsam vor.
    Was er wohl gerade tat?
    Vermutlich baggerte er eine andere, viel hübschere Frau an, mit der er die Nacht verbringen konnte. Eine, die sich nicht so anstellen würde wie ich.
    Unzufrieden jammerte ich vor mich hin.
    Sollte ich vielleicht doch auf die Party gehen? Nur um ihn zu sehen? Immerhin hätte ich jetzt die Möglichkeit …
    Nein! Ich sollte froh darüber sein, nichts von ihm zu hören. Schließlich war es genau das, was ich immer gewollt hatte. Ich sollte ihm dankbar sein, denn indirekt rettete er mir damit mein Leben. Genau! Mein Entschluss stand fest, ich würde sicher nicht auf diese Feier gehen!
    Oder sollte ich doch?
    Nein! Punkt. Ende. Aus!
    Zehn Minuten später kramte ich im Kleiderschrank nach Klamotten, die für die Party infrage kämen. Ich wühlte und wühlte, etwas Passendes wollte sich jedoch nicht finden lassen. Wenn schon kein richtiges Kostüm, dann sollte es wenigstens etwas sein, das annähernd mit einem zu vergleichen war. Ich suchte weiter und warf mit Klamotten um mich, von denen ich nicht mal mehr wusste, dass ich sie besaß. Erst als ich kurz davor war, im Kleiderschrank zu verschwinden, sah ich unter einem Stapel ein weißes T-Shirt hervor lugen. Ich zog es heraus, faltete es auf und erinnerte mich daran,

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