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Türme Der Dämmerung

Titel: Türme Der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Neuigkeiten, die ich seit langem gehört habe.« Creslin blickt zum Himmel im Norden. Zwischen den Wolken zeigen sich blaue Flecken. »Das und das Wetter.«
    »Ich war froh über den Regen.«
    »Wir hatten ein bisschen viel davon, doch das haben wir hoffentlich erfolgreich geändert.«

 
CXXI
     
    D ie Frau mit dem Silberhaar blickt vom Sänger auf die Kommandantin der Garde zu ihrer Rechten. Krynalleen, der schmalgesichtigen Waffenmeisterin links von ihr, schenkt sie keine Beachtung.
    »Es gefällt mir nicht, Euer Gnaden«, sagt Aemris. »Die Tyrannin hat Nonotrer nicht wiederaufgebaut … vorher. Jetzt bedeutet es noch weniger eine Bedrohung.«
    »Sollen wir sie angreifen? Nachdem wir zwei Abteilungen in Suthya verloren haben?« Llyse nimmt einen Schluck aus dem schwarzen Glas. »Und nahezu eine weitere gegen die analerischen Banditen? Man blutet uns aus.«
    »Ich habe nie von Angriff gesprochen. Aber es lässt mir keine Ruhe.«
    »Mir auch nicht. Und die Sache mit den Fußabdrücken. Es muss eine Schar unsichtbarer Krieger irgendwo über der Hohen Straße geben.«
    »Das beunruhigt uns alle«, wirft Krynalleen ein. »Weiße Teufel.«
    »Das Treiben der Magier«, erklärt Aemris. »Ich habe die Außenposten verdoppelt. Den Winter können sie dort oben nicht verbringen, nicht, sobald der Schnee tief ist. Dann werden wir sie erwischen.«
    »Wir haben nicht genügend Frauen hier, um irgend jemanden zu erwischen«, erklärt Llyse. »Nicht mit der Verpflichtung Sarronnyns. Ich werde nicht wieder …«
    »Traut Ihr der Tyrannin nicht?«
    »Einer Frau trauen, die ihre eigene Schwester den Weißen Magiern überantwortet, wäre nicht gerade sehr klug. Wären wir nur nicht so knapp an Gold …«
    »Ihr habt dem Prinzen Vorräte geschickt«, erinnert Aemris sie.
    Llyses Augen lodern auf, doch bleibt ihre Stimme ruhig. »Das waren Dinge, die wir nicht in klingende Münze verwandeln konnten – und auch nicht brauchten.« Sie macht eine Pause. »Wie auch immer, kommt morgen früh wieder zu mir.«
    Aemris schaut auf den Sänger am anderen Ende des Podiums.
    »Das Mann-Lied … das Mann-Lied«, ruft jemand von den unteren Tischen.
    Der Sänger stellt die Gitarre ab und holt aus seinem Bündel einen Fächer, der wie ein Schwert geformt ist. Nach einer tiefen Verbeugung beginnt er.
     
    Frag nicht, was ein Mann ist,
    dass nur nach Schmeicheleien er strebe …
    … schließlich ist er nur ein Mann.
     
    Der fahrende Sänger trägt glänzend hellbraune hautenge Hosen und ein grünes Seidenhemd. Jetzt nähert er sich dem Podium und schwingt den Fächer wie ein Schwert.
    »… schließlich ist er nur ein Mann.«
    Der Sänger verbeugt sich und nimmt den Beifall entgegen, ehe er den Fächer beiseite legt und wieder zur Gitarre greift. Ein schriller Pfiff, dann herrscht Schweigen. Spielerisch gleiten seine Finger über die Saiten. Dann räuspert er sich leise.
     
    … und im Sommer unter den Bäumen
    wird meine Liebe mich tragen weit über die Meere …
     
    Der Beifall ist karg. Sofort spielt er einen Marsch. Die jüngeren Mitglieder der Garde fallen mit rhythmischem Klatschen ein.
     
    … strahlende Ehre, strahlende Ehre … … von den hohen Bergen …
     
    Nach zwei ähnlichen Liedern hält der Sänger die Hände hoch und verneigt sich. Dann stellt er die Gitarre ab und holt aus seinem Bündel ein Paket, das er der neuen Marschallin übergibt.
    Llyse steht für den Sänger auf. »Ich freue mich, dich wieder zu sehen, Rokelle von Hydlen.«
    »Ich fühle mich tief geehrt, Euer Gnaden.« Seine Gestalt wirkt noch immer schlank, die Stimme jugendlich voll, obgleich die Schläfen in seinen braunen Locken silbrig glänzen. »Dass Ihr Euch an einen fahrenden Sänger zu erinnern geruht.«
    »Sänger sind hier stets willkommen.« Llyse tritt vor.
    »Ein kleines Geschenk für Euch, Marschallin von Westwind.« Er reicht ihr das Paket.
    »Ein ziemlich großes Geschenk.« Llyse hebt die Brauen.
    Der Sänger neigt den Kopf. »Ich dachte, es dürfte Euren Gefallen finden.« Er legt das Paket auf den Tisch und entfernt das Tuch, in das es gewickelt ist.
    »Oh …«
    Aemris beugt sich vor. Auf dem Tisch steht ein Modell Westwinds. Die dicken Mauern und Türme sind aus Metall gefertigt. Im Innenhof steht eine große Kerze.
    »Wenn Ihr gestattet …« Der Sänger entzündet an der Lampe auf dem Tisch ein dünnes Stäbchen und steckt damit die Kerze an.
    Im Schein der Kerze scheint das Schloss zu glitzern.
    »Zinn?« fragt Aemris.
    »Leider,

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