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Türme Der Dämmerung

Titel: Türme Der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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schmerzen.
    Langsam fließt die Wärme aus Megaeras Händen in seine über. Unter ihnen schlagen die Wellen des Ostmeers an den Strand.

 
CXXIII
     
    » Z umindest ist Westwind nicht länger ein Problem.« Hartor befingert die Kette um seinen Hals. Seine Augen huschen zum Spiegel.
    »War es das wert? Es ist ihnen gelungen, Jeick zu fangen, und du musstest deinen zahmen Sänger opfern. Ich zähle nicht die Männer, die die restliche Garde abschlachtete«, erklärt Gyretis.
    »Auf diese Weise hat Creslin keinerlei Unterstützung mehr aus Candar. Ryessa hilft ihrer Schwester nicht. Montgren gehört uns, und Westwind ist verlassen.« Der Erzmagier lächelt hinterhältig.
    »Was ist mit der Garde? Sie ist immer noch drei Abteilungen stark und marschiert mit den ausgehaltenen Männern und Kindern über die Westhörner.«
    »Drei Abteilungen? Mit Tross? Lass sie marschieren. Was können sie ausrichten? Wohin können sie gehen?«
    »Nach Recluce, vermute ich. Wahrscheinlich hast du Creslin den Grundstock eines Heeres verschafft, das weit gefährlicher sein wird als die Garde … und mit viel mehr Hass erfüllt ist.«
    »Wir haben die Garde vernichtet, Gyretis.«
    Der dünne Magier schürzt die Lippen. »Ich glaube, du bist zu weit gegangen. Ryessa wird Westwind wahrscheinlich wieder zu einer Garnison machen, und mir wäre eine junge Marschallin dort lieber als Ryessa. Falls die restliche Garde Recluce erreicht, würden sie mit sämtlichen Teufeln gemeinsame Sache machen, um sich an dir zu rächen.«
    »Nicht wenn sie zuvor verhungern. Creslin kann jetzt schon nicht die Menschen ernähren, die dort sind. Er hat auch keine Schiffe, keine Werkzeuge, kein Geld und keine Waffen. Was kann er tun? Noch einige Stürme hervorrufen? Was bringt ihm das?«
    »Ich weiß es nicht. Aber Jenred dachte auch, er hätte alles genau bedacht.« Gyretis schüttelt den Kopf. »Es muss mit diesem Amulett zusammenhängen.«
    »Was hast du gesagt?«
    »Nichts.« Der junge Weiße Magier lächelt wehmütig. »Nichts.«

 
CXXIV
     
    V olas Hufe klappern auf der frisch gepflasterten Straße zur Feste. Ein weiterer Erfolg der hamorischen Steinmetzen. Auch ohne Lohn arbeiten sie unermüdlich weiter. Ist das Leben in Hamor so grauenvoll?
    Creslin blickt zu der Reihe kleiner Hütten unterhalb der Straße hinüber, die noch nicht fertig sind. Trotz des immer noch herrschenden Nebels heben und senken sich die Hämmer der Steinmetzen, und die Lehrlinge mischen den Mörtel, den Klerris aus Muscheln und Sand hergestellt hat. Die nächste Reihe der Hütten ist für die Angehörigen der Garde und der Söldner bestimmt, obgleich es für die Söldner noch keine Frauen gibt … noch nicht. Die Hütten werden der fürchterlichen Enge in der Feste abhelfen.
    Vor dem inzwischen großen Haus der Schwarzen Magier steigt Creslin ab und bindet Vola an eine Stange.
    In der Hütte nebenan wohnen zwei Steinmetzen, die bereits ihre Pläne kundgetan haben, Frauen zu suchen und auf Recluce zu bleiben. Ihre Hütte hat ein Schieferdach und glänzende Fensterscheiben.
    »… mehr Glaube, als ich zuweilen habe …«, murmelt Creslin vor sich hin.
    Er geht zum Eingang.
    »Komm auf die Veranda. Lydya ist unten in der Herberge«, ruft Klerris ihnen zu.
    Creslin tritt zu ihm. »Ich sehe, dass die Steinmetzen nicht untätig waren.« Er deutet auf das glänzende Schieferdach.
    »Jetzt wollen sie ein Lagerhaus in der Nähe der Pier bauen«, erklärt Klerris.
    »Was?«
    Klerris grinst. »Sie haben Vertrauen. Yord – das ist der Grauhaarige – meint, sobald du gewonnen hast, würden alle sich in den Handel stürzen, und er könnte viel Gold für ein fertiges Lagerhaus verlangen.«
    »Gewinnen? Ich kann nicht einmal für Vorräte bezahlen. Der Herzog ist tot. Die Marschallin und Llyse sind noch kaum kalt, und ich vermag noch immer nicht das richtige Wetter zu schaffen.«
    »Bist du sicher, dass Korweil tot ist?«
    »Du nicht?«
    Klerris trinkt einen Schluck Wasser und schweigt.
    »Wir haben fast alles, was wir noch besaßen, aufgrund der Dürre verloren, und jetzt sieht es aus, als würden wir den Rest aufgrund des Regens verlieren, wenn wir es nicht schaffen.« Creslin schüttelt den Kopf. »Licht! Ich kann nicht mal mehr singen.« Er macht eine Pause. »Warum habe ich Schwierigkeiten zu singen?«
    »Ich kenne mich mit Ordnung aus, Creslin, nicht mit Musik.« Klerris trinkt das Glas aus.
    »Ich glaube nicht, dass die Musik schuld ist. Es muss an mir liegen.«
    »Das würde mich nicht

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