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Türme Der Dämmerung

Titel: Türme Der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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gewagt.«
    »Glaubst du, wir könnten damit Geld verdienen?« fragt Lydya.
    »Keine Ahnung. Aber auf den Westklippen wachsen Unmengen grüner Beeren. Wahrscheinlich gedeihen sie überall. Die Glaswerkstatt hat bereits Flaschen hergestellt. Wären farbige Flaschen geeignet?« Er schaut Megaera an.
    »Nein. Aber wird jemand das Zeug kaufen?«
    Hyel lacht. »Es ist besser als guter Branntwein in dieser Gegend. Aber du müsstest große Mengen herstellen.«
    »Hat jemand etwas dagegen, wenn ich es versuche?«
    »Nein«, erklärt Megaera. »Es beruht auf Ordnung und wirkt aufbauend.«
    »Ist das alles?« fragt Shierra.
    »Ja, das ist alles.«
    Creslin sieht, wie vielsagende Blicke gewechselt werden. Er steht auf und geht hinaus zum Stall.
    Megaera holt ihn ein. »Es tut mir leid.«
    »Schon gut, es war dumm, aber ich hielt es für eine gute Idee.«
    »Das ist es auch. Es geht nur darum … ich meine, wie können wir große Mengen herstellen?«
    »Darüber hätte ich nachdenken sollen. Gut. Angenommen, ich kann vor dem Winter hundert Flaschen bringen, das ist eine Menge. Und angenommen, jede bringt ein Silberstück, vielleicht sogar ein Goldstück. Dann ergibt das wie viel? Hundert Goldstücke. Und was kosten die Flaschen und alles andere? Hundert Goldstücke wären schön, doch lösen sie nicht unsere Probleme.« Creslin legt dem Rappen den Sattel auf.
    »Mir gefällt die Idee dennoch.«
    »Danke, aber das reicht nicht. Ich hätte es besser wissen müssen.«
    »Wirst du es trotzdem tun?«
    »Warum nicht? Vielleicht führt es doch zu etwas, und in der Zwischenzeit fließen ein paar Münzen in unsere Kasse. Außerdem würde ich mich wie ein Narr fühlen, wenn ich es nicht durchführen würde. Manchmal habe ich den Eindruck, nichts Sicheres und Ordentliches könne uns retten.«
    »Sag das nicht!«
    »Das ist mein Gefühl. Ich dachte, das Schiff würde helfen. Jetzt haben wir zwei, und wir können vom gesamten Kontinent höchstens mit vier Orten Handel treiben. Ich dachte, mehr Menschen mit anderen Fähigkeiten wären hilfreich. Jetzt sind sie da, aber wir wissen nicht, wie wir sie im nächsten Winter durchfüttern können.«
    »Das ist doch gar nicht sicher.«
    »O doch, leider.«
    Creslin blickt durch die offene Stalltür. »Ich sehe dich heute Abend. Ich muss nachdenken …«
    »Bis heute Abend, Liebster.«
    Die Sonne steht tief im Westen und kündet vom Ende des Sommers … und den kommenden dunklen Tagen.

 
CXXVIII
     
    » D as gefällt mir ganz und gar nicht.« Hartor schüttelt den Kopf. »Jemand hat die Winde bei Lydiar, Tyrhavven, Renklaar und sogar Hydolar beeinflusst.«
    »Glaubst du, es ist Creslin?« Gyretis lehnt sich auf dem Sessel aus weißer Eiche zurück.
    »Wer sonst? Es könnte auch das Weiße Miststück sein …«
    »Sie ist nicht mehr weiß, sondern fast vollkommen schwarz.«
    »Das ist auch keine Hilfe.«
    »Na und? Was ist die Schwierigkeit?« Gyretis schüttelt den Kopf. »Halb Candar hasst ihn, die andere Hälfte fürchtet ihn. Er besitzt nur zwei Schiffe und nicht viel Gold. Die Ernte war mit Sicherheit nicht ausreichend.«
    »Die Weiber der Garde haben ihm den Rest der Schatzkammer Westwinds gebracht.« Hartor befingert das Amulett, geht zum Fenster und blickt auf die Weiße Stadt hinaus.
    »Na schön. Damit kann er sich eine weitere Schiffsladung kaufen … oder zwei … und Nahrung für mehrere Achttage. Damit sind seine Probleme aber nicht gelöst.«
    »Willst du sagen, dass er irgendetwas plant?«
    »Da bin ich sicher. Doch wenn wir achtsam sind, können wir unsere Macht noch vergrößern.«
    »Hör mit den Rätseln auf. Sag, was du zu sagen hast!« fährt ihn der Erzmagier barsch an.
    »Du bist inzwischen noch empfindlicher als Jenred. Erinnere mich daran, nie eine Stellung mit Verantwortung im Rat zu übernehmen.« Gyretis richtet sich auf. »Schau, eigentlich zählt in keinem Kampf, wer gewinnt. Es zählt nur, was sich daraus ergibt. Ich glaube, Westwind hat nie eine Schlacht verloren. Du musst die Tatsache als gegeben hinnehmen, dass wir Recluce wahrscheinlich nicht zerstören können, zumindest nicht, solange Creslin lebt. Deshalb sollten wir dafür sorgen, dass unsere Verluste so gering wie möglich sind. Jetzt hat er das Wetter für Recluce günstig beeinflusst, doch wird es sehr, sehr lange dauern, die Insel ohne Hilfe und ohne Gold von außen aufzubauen.«
    »Das klingt alles wie eine schöne Theorie. Die Durchführung dürfte schwierig sein.«
    »Zwing Creslin, Gewalt einzusetzen, um

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