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Türme Der Dämmerung

Titel: Türme Der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Mauer umschließt ein Viereck mit drei Ellen Seitenlänge, das fünf Ellen südlich der Terrassenmauer steht.
    »Müsste genügend Platz zum Wachsen sein«, murmelt er vor sich hin.
    Dann greift er zum Spaten und mischt Erde mit den Zutaten, die Lydya ihm empfohlen hat. Als er mit dem Ergebnis zufrieden ist, schaufelt er alles in das Viereck und pflanzt behutsam einen Eichensetzling ein.
    Er gießt ihn und stärkt dann die innere Ordnung des Setzlings, so wie Klerris es ihn lehrte.
    »Ich werde dich zwar nicht sehen, wenn du ausgewachsen bist«, denkt er. »Aber wir pflanzen Bäume für unsere Nachkommen.« Dieser Setzling bedeutet ihm etwas. Wichtiger für die Gemeinschaft sind jedoch die drei Wäldchen, die sie in den niedrigeren Hügeln im Süden gepflanzt haben.
    Aldonya kommt mit Lynnya auf die Terrasse. Die Kleine kräht fröhlich.
    »Ach, Lynnya, wie soll ich das Haus fegen, wenn du ständig umherkrabbelst?«
    »Ich nehme sie.« Creslin streckt die Arme aus. »Die Morgenstern wird erst später eintreffen.«
    Er nimmt Lynnya auf die Schultern und setzt sich mit ihr auf die Mauer der Terrasse. Die wenigen Blätter des Eichensetzlings wehen im Wind.
    »Ich glaube es nicht!« Megaera blickt die beiden lächelnd an. »Was für ein schönes Bild, aber du musst dich fertig machen. Ich sehe schon die Segel der Morgenstern.«
    »Ich habe Aldonya versprochen …«
    »Ich nehme die Kleine, während du dich wäschst und ankleidest. Was hast du überhaupt gemacht? Ich dachte, sämtliche Maurerarbeiten seien abgeschlossen?«
    »Etwas für eine kleine Eiche.«
    Megaera schüttelt den Kopf und streckt die Arme aus. »Komm zu mir, kleine Lynnya. Dein Onkel kann keinen Augenblick untätig sein.«
    »Onkel?«
    »Ja, dieser Name trifft wie jeder andere zu. Und es stimmt auch, dass du nie Ruhe gibst.«
    Creslin verschluckt eine Bemerkung und reicht ihr den kleinen Rotschopf.
    Etwas später reiten beide zur Herberge, wo sie die Pferde unterstellen. Dann gehen sie auf die Pier.
    Die Morgenstern wirkt angeschlagen.
    »Freigr hatte offenbar eine schwere Fahrt«, meint Megaera. Synder und ein Seemann legen gerade die Laufplanke auf die Pier.
    »Ja, sieht so aus.«
    Freigr erwartet die Regenten am Ruder.
    Creslin beugt sich über die Reling und betrachtet die Schäden am Heck der Morgenstern. »Hattest du Probleme?«
    »Dafür ist ein devalonisches Katapult verantwortlich. Steine.«
    »Warum?« fragt Megaera.
    »Weil die Kaufmannsgilde in Suthya uns mit einem Handelsbann belegt hat. Nur einige kleinere Händler haben mit mir Geschäfte gemacht. Aber auch diese werden es kein zweites Mal tun.«
    »Warum nicht?«
    »Man hat drei verhaftet, und wir haben Armat schleunigst verlassen.«
    »Ist Weindre mit den Weißen im Bund?«
    »Das hätte ich mir denken müssen. Was bin ich nur für ein Idiot«, ruft Creslin.
    Megaera und Freigr warten auf eine weitere Erklärung.
    »Shierra hat von ihrer Schwester erfahren, dass Weindre an dem heimtückischen Meuchelmord an … der Marschallin von Westwind beteiligt war. Die Weißen haben alles geplant und die teuflische Explosion verursacht, durch die Llyse und die Elite der Garde getötet wurden.«
    »Nun, das erklärt einiges. Doch tut es mir leid, Eure Gnaden, ich habe nicht viel Ladung mitgebracht. Und falls uns nichts Besseres einfällt, werden wir selbst das nicht mehr bekommen.«
    »Und was hast du mitgebracht, Freigr?« fragt Megaera.
    »Ich wünschte, ich hätte mehr Grundnahrungsmittel.« Der Kapitän deutet auf die Fässer an Deck. »Hauptsächlich Maismehl und Gerste aus einer nassen Ecke Suthyas. Aber nur fünfzig Fässer. Die Weißen Magier kaufen alles auf.«
    »Was machen sie damit?«
    »Sie verteilen es in Montgren, Kyphros und Certis. Und dabei verbreiten sie überall, dass Ihr die Ernte vernichtet habt, weil Ihr Euch an den Magiern rächen wolltet, da diese weder Euch noch die Legende gelten lassen.«
    »Und was sagt meine Schwester zu alledem?« Megaera blickt von den Fässern zu Freigr.
    »Eure Schwester?«
    »Ryessa, die Tyrannin von Sarronnyn«, erklärt Creslin.
    »Nichts, außer dass Westwind für die Magier ein Vorwand war.«
    »Ich nehme an, die Weißen Magier behaupten, Westwind hätte die unschuldigen Einwohner Candars von der Legende entbinden wollen. Richtig?«
    »Ja«, gibt Freigr zu.
    »Was hast du außerdem mitgebracht?«
    »Gold. Mehr als ich brauchen kann.«
    »Oh?« Megaera ist erstaunt.
    »Sie kaufen, verkaufen aber nichts?« fragt Creslin.
    »Einige wenige – bis

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