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Türme Der Dämmerung

Titel: Türme Der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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viel mehr.« Creslins Stimme klingt gequält. »Das Ultimatum soll Hamor und Nordla zeigen, wie unvernünftig wir sind, und Recluce als eine Gefahr für die Welt darstellen.«
    »Das könnte zutreffen«, meint Shierra. »Und was tun wir?«
    »Wir senden ein höfliches offizielles Schreiben zurück, in dem wir erklären, dass Recluce und das gesamte östliche Candar zahllosen Schurkereien der Magier zum Opfer gefallen sind: Meuchelmorden, Eroberungen und Handelsbeschränkungen.« Creslin macht eine kurze Pause. »Auch wenn das im Augenblick nicht viel hilft.«
    »Im Augenblick?«
    »Ja, ich verstehe, was er meint.« Shierra blickt Megaera scharf an. »Die Magier haben sich doch längst entschieden. Dieses Ultimatum ist lediglich der Versuch einer Rechtfertigung. Jegliche Erwiderung von uns wird man als unannehmbar betrachten. Sollten wir jedoch überleben, könnten Hamor und Nordla immer behaupten, Fairhaven hätte sie getäuscht, und unser Schreiben benutzen, um zu rechtfertigen, was sie später tun wollen – hoffentlich Handel mit uns treiben. Selbstverständlich werden sie dann behaupten, Fairhaven hätte ihnen unser Schreiben vorenthalten.«
    »Dann senden wir die Antwort also nur nach Fairhaven?« fragt Megaera.
    »Nein, an alle. Dennoch können sie behaupten, man hätte sie getäuscht. Politiker nehmen es mit der Wahrheit nie so genau.«
    … du schon, Liebster …
    Megaeras Trauer und Zorn treffen Creslin wie ein Schwerthieb.
    »Aber können wir uns einen Krieg leisten?« Shierra blickt Hyel und Megaera an. »Haben wir die Wahl?«
    »Nein.«
    »Nein.«
    Alle sechs blicken auf die Pergamentrolle vor Shierra. Draußen fällt Regen … wieder.

 
CXXXVI
     
    » W elchen Plan schlägst du vor, Zyniker, da nun alle schließlich zugestimmt haben?« Hartor befingert das Amulett und blickt zum klaren blaugrünen Herbsthimmel hinter dem Weißen Turm hinauf. »Doch bedenke, dass du persönlich verantwortlich bist.«
    Gyretis runzelt die Stirn. »Ich persönlich?«
    »Zuerst den Plan!« herrscht Hartor ihn an.
    Der dünne Magier schluckt, ehe er spricht. »Zeig eine Flotte ganz offen. Nenne sie die Rache-Flotte. Nimm dafür unsere besten Schiffe. Dann teile die anderen in kleinere Gruppen auf, zu denen jeweils ein Weißer Magier gehören soll, um sie vor Blicken zu verbergen.«
    Hartors Finger umschließen das Amulett. »Dann schicken wir die Rache-Flotte aus, vielleicht sollten wir uns einen noch besseren Namen ausdenken, damit Creslin und sein Weib sich darauf einstimmen können.«
    »Sehr wohl.«
    »Doch wie willst du jemanden dazu bringen, Creslin persönlich anzugreifen?« fragt der Erzmagier nachdenklich.
    »Wer sagt, dass das nötig ist?« Gyretis lächelt. »Wenn er keine Truppen mehr hat.«
    »Das könnte sein. Mir hat die Idee, von Angesicht zu Angesicht mit ihm zu kämpfen, noch nie besonders gut gefallen.« Hartor nickt. »Wenn unser Hauptheer auf der Rache-Flotte ist – Befreiungsflotte klingt besser –, und falls er die anderen Schiffe doch aufspürt und versenkt …«
    Diesmal nickt Gyretis. »Wir könnten dennoch unseren Verbündeten helfen, sich wieder zu erholen.«
    »Das gefällt mir … ihnen helfen, sich wieder zu erholen.« Hartor blickt zum Fenster. »Dieser Teil des Planes bleibt in diesem Raum. Wir lassen nur wissen, dass wir das Risiko eingehen, die große Befreiungsflotte anzuführen.« Er lächelt hinterhältig. »Und du wirst selbstverständlich dein Vertrauen in das Gelingen dieses Plans unter Beweis stellen, indem du eine der kleineren Flotten unserer treu ergebenen Verbündeten begleitest.«
    »Ist das wirklich notwendig?« Gyretis schluckt.
    »Es ist dein Plan, und ich glaube, du solltest dabeisein, um den Erfolg zu sichern. Oder möchtest du ihn nochmals überdenken?«
    »Ich bin nicht sicher, ob meine Abwesenheit von Fairhaven ratsam wäre.« Gyretis blickt zum Fenster, dann zum Erzmagier, der eiskalt lächelt.
    »Unter den gegebenen Umständen ist es am besten, wenn du bei den Flotten bist.«
    »Am besten für dich?«
    Flammen tanzen auf Hartors Fingerspitzen. »Du lässt es an der gebührenden Achtung fehlen, lieber Gyretis. Darüber werden wir nach deiner Rückkehr sprechen müssen … oder möchtest du es lieber gleich hinter dich bringen?«
    Gyretis steht auf. »Ich kümmere mich lieber um die Vorbereitungen für die Fahrt.« Er neigt den Kopf. »Habe ich deine Erlaubnis?«
    Hartor nickt.
    Der dünne Magier bleibt auf der Schwelle stehen. »Ich nehme an, Ryedel wird dich

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