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Türme Der Dämmerung

Titel: Türme Der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Kämpfer!« erklärt der Kleine fröhlich.
    »Er hat dich klar durchschaut, Creslin«, sagt Hylin.
    »Creslin ist der beste, den ich bisher gesehen habe«, fügt Derrild hinzu.
    Creslin nimmt von der Suppe, die aus irgendeinem Fleisch, dicken Nudeln und weißer Brühe besteht.
    »Dann bist du also ein Berufskrieger?« fragt Lorcas.
    »Nein, so gut bin ich nicht.«
    »Warum ist gerade Fairhaven dein Ziel?« erkundigt sich Charla.
    »Es soll ein Ort sein, an dem man Unbekanntes erfahren kann.«
    »Manchmal ist es besser, es nicht zu erfahren«, sagt Derrild. »Besonders, wenn es um Magier geht. Das ist ein eifersüchtiger Haufen, Creslin.«
    »Eifersüchtig?«
    »Willum!«
    In diesem Augenblick schüttet der kleine Willum den Krug mit dem Rotbeerensaft um. Die weißhaarige Dienerin erscheint und wischt den Tisch ab.
    »Hast du vor, noch weitere Fahrten zu unternehmen?« fragt Waltar. Er trägt zwar einen dunklen Bart, aber bald eine Glatze.
    Creslin schüttelt den Kopf. »Nein, ich war froh, helfen zu können, doch …«
    »Gute Männer sind schwer zu finden.«
    »Und noch schwerer zu halten«, fügt Derrild hinzu. »Aber ich glaube, unser junger Freund wäre nicht allzu glücklich, weitere Handelsreisen zu unternehmen, selbst wenn ich es mir leisten könnte, ihn zu bezahlen.«
    »… er ist wirklich nicht übel …«
    Creslin achtet nicht auf die geflüsterten Worte zwischen Derla und Lorcas, nimmt sich ein weiteres Stück Brot und löffelt seinen Eintopf.
    »Später gibt es noch etwas Süßes«, verkündet Charla.
    Aus irgendeinem Grund hustet Derla, Lorcas wird rot, und Hylin grinst Creslin an.
    Dieser spürt, wie die Röte in seinem Gesicht aufsteigt, und greift nach dem Becher.
    »Was ist denn so lustig?« fragt Willum.
    »Nichts … nichts.« Doch selbst Vierdra hat Mühe, eine nichts sagende Miene zu wahren.
    Nur Waltar zeigt durch die verächtlich herabgezogenen Mundwinkel, dass er die Szene überhaupt nicht komisch findet. »Weiber …« , murmelt er vor sich hin.
    Selbst Derrild lächelt und schüttelt den Kopf. »Noch mal jung sein …« Dann beugt er sich zu Charla und gibt ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
    Creslin schluckt; er hat nie soviel Fröhlichkeit erlebt.
    Dann kommen die süßen Speisen: ein schwerer dunkler Pudding mit dünnen Honigkeksen. Creslin isst nur wenig vom Pudding, da er spürt, dass er für ihn zu mächtig ist. Weder die Marschallin noch die Frauen der Garde haben sich an derartigen süßen Speisen ergötzt, sondern Obst und einfaches Gebäck vorgezogen.
    Seine Augen gleiten zu der kleinen Gitarre an der Wand.
    »Spielst du auch?« fragt Lorcas.
    Creslin schüttelt den Kopf. »Nicht gut genug für die Öffentlichkeit. Gelegentlich habe ich mich an Musik erfreut, doch das scheint schon lange zurückzuliegen.«
    »Die Gitarre habe ich vor Jahren in Suthya erstanden«, erklärt Derrild. »Tyrell konnte sie spielen, aber er war der letzte Wächter, der dazu in der Lage war. Manchmal hat Vierdra ihr eine Melodie entlockt … Wie war’s, Mädel, hast du Lust?«
    Die junge Mutter lächelt. »Nicht heute Abend.«
    Derrild blickt in die Runde und räuspert sich. »Lasst uns hinübergehen und die Abrechnung machen.« Dann steht er auf.
    Creslin erhebt sich ebenfalls. »Ich danke Euch, verehrte Frau, für das schmackhafte und herzhafte Mahl.« Er neigt den Kopf. »Und ich danke allen, dass ihr mich so freundlich willkommen hießt.« Dann lächelt er noch Willum zu.
    »… kein gewöhnlicher Söldner, eher der Bastard eines Herzogs …«
    »… dieses Silberhaar … hast du das schon mal gesehen?«
    Die beiden unverheirateten Töchter blicken Creslin unverwandt an, und dann stehen auch sie auf.
    Creslin ignoriert die geflüsterten Bemerkungen und folgt dem Händler.
    Derrild zündet die Öllampe an der Wand des kleinen Raums an. An der kurzen Wand stehen Geldschatullen in einer Kiste, deren Eisenbänder dicker als das Handgelenk eines Mannes sind. Ein Tisch und vier Stühle nehmen fast den gesamten Raum ein. Auf einem Stuhl liegt ein dickes Kissen.
    »Setzt euch. Ich hole mein Buch und rechne alles zusammen.«
    Hylin und Creslin nehmen Platz. Derrild holt ein dickes Buch von der Eisenkiste.
    »Hmmm … Creslin hat am Achten angefangen, auf der Straße nach Cerlyn. Gut, rechnen wir ihm die gesamte Strecke an, das macht zwei Silberlinge Lohn und – na ja – vier für die beiden Angriffe, dazu noch die zwei für den Rappen. Das ergibt acht. Wir haben alles heil hergeschafft, nichts

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