Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis

Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis

Titel: Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Roderick & Williams Gordon
Vom Netzwerk:
weiß ich noch nicht. Sehen wir uns erst mal seinen Schreibtisch an«, erwiderte Will mit gedämpfter Stimme.
    Während Chester ihm mit der Taschenlampe leuchtete, blätterte Will durch die Stapel mit Zetteln und Dokumenten. Keine leichte Aufgabe – offensichtlich war Dr. Burrows im Büro genauso unorganisiert wie zu Hause. Auf seinem Tisch türmten sich Unterlagen in mehreren Stapeln, und der Rand des Computermonitors war mit einer Fülle gelber Aufkleber gepflastert. Bei seiner Suche konzentrierte Will sich vor allem auf lose Zettel, die in der kaum lesbaren Handschrift seines Vaters bekritzelt waren.
    Nachdem sie auch den letzten Papierstapel vergeblich durchsucht hatten, widmeten Will und Chester sich den Schubladen in den beiden Seitenschränken des Schreibtischs.
    »Wow, sieh dir das mal an.« Chester zog aus einer Reihe leerer Tabakdosen einen Gegenstand hervor, der an eine ausgestopfte Hundepfote an einem Ebenholzstock erinnerte. Will warf ihm nur einen raschen Blick zu, runzelte kurz die Stirn und setzte seine Suche fort.
    »Hier ist was!«, rief Chester aufgeregt, als er die mittlere Schublade durchwühlte. Will machte sich gar nicht erst die Mühe, von den Papieren in seiner Hand aufzuschauen, da er annahm, Chester wollte ihm nur wieder irgendein merkwürdiges Objekt zeigen.
    »Nun sieh doch mal, da ist sogar ein handgeschriebenes Etikett drauf«, sagte Chester und reichte Will ein kleines Buch mit violett und braun marmorierten Einbanddeckeln. Auf dem Etikett stand Ex Libris in kunstvollen und geschwungenen Buchstaben; daneben befand sich das Bildnis einer Eule, die eine riesige Brille mit runden Gläsern trug.
    »Journal« ,las Will. »Das ist definitiv die Handschrift meines Vaters.« Er schlug die erste Seite auf. »Bingo! Sieht aus wie eine Art Tagebuch.« Rasch blätterte er durch die Seiten. »Er hat ziemlich viele Seiten vollgeschrieben … Sind da noch mehr?«, fragte er und schob sich das Tagebuch in die Tasche.
    Hastig durchsuchten sie die verbliebenen Schubladen, aber da sie nichts fanden, kamen sie zu dem Schluss, dass es besser war zu verschwinden. Nachdem Will das Museum sorgfältig abgeschlossen hatte, hasteten die beiden Jungen in Richtung der Vierzig Krater. Das Gelände lag ganz in der Nähe und niemand würde sie dort stören. Hellwach und quicklebendig nach der überstandenen Anspannung ihrer Geheimaktion im Museum schlichen sie durch die Straßen und duckten sich bei jedem herannahenden Wagen oder Passanten hinter ein Auto. Sie konnten es kaum erwarten, einen Blick in das gefundene Tagebuch zu werfen. Eilig kletterten sie in den Tunnel und machten es sich in den Sesseln in der Hauptkammer bequem. Will leuchtete mit seiner Taschenlampe in das Tagebuch und überflog die Seiten.
    »Den ersten Eintrag hat er geschrieben, kurz nachdem wir die stillgelegte U-Bahn-Station entdeckt hatten«, sagte er und sah Chester an.
    »Welche U-Bahn-Station?«
    Doch Will war für eine Erklärung viel zu sehr in das Tagebuch vertieft. Er bemühte sich, die Handschrift seines Vaters zu entziffern, und las passagenweise daraus vor. » Seit einiger Zeit ist mir eine kleine und … eigen … eigenartige Gruppe von Eindringlingen aufgefallen, die sich zwischen der herkömmlichen Bevölkerung Highfields bewegt. Eine Gruppe von Leuten, die sich durch ihr Äußeres von allen anderen unterscheidet. Woher sie kommen oder was ihre Aufgabe ist, muss ich noch ermitteln, doch aufgrund meiner bisherigen Beobachtungen bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass sie irgendetwas zu verbergen haben. Angesichts ihrer Anzahl (5+?) … und der Gleichartigkeit ihres Erscheinungsbildes (und Körperbaus?) … vermute ich, dass sie zusammenleben oder zumindest …« Will verstummte, während er den Rest der Seite überflog. »Die übrigen Zeilen kann ich nicht entziffern«, sagte er und sah Chester an. »Aber hier steht etwas«, fuhr er fort, nachdem er umgeblättert hatte, »das leichter zu lesen ist.«
    »Heute bin ich durch Mr Embers in den Besitz eines ziemlich faszinierenden und verblüffenden Artefakts gelangt. Möglicherweise steht dieser Gegenstand in Verbindung mit jenen Leuten, aber diese These müsste ich erst noch … untermauern. Bei dem Objekt handelt es sich um eine kleine Kugel in einer Fassung aus einem Metall, das ich zum Zeitpunkt dieser Niederschrift noch nicht identifizieren konnte. Die Kugel strahlt Licht unterschiedlicher Intensität aus, welche sich nach dem Grad der Umgebungshelligkeit richtet. Dabei

Weitere Kostenlose Bücher