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Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis

Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis

Titel: Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Roderick & Williams Gordon
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Mann-mit-Hut?« ,stieß er mit einer Mischung aus Staunen und Furcht hervor.
    »Der ist doch nicht etwa hinter uns her, oder?«, fragte Chester. »Ich meine, warum sollte er?«
    »Lass uns mal ein bisschen langsamer gehen und sehen, was er macht«, erwiderte Will.
    Als sie ihr Tempo drosselten, wurde auch der rätselhafte Mann langsamer. »Okay«, sagte Will, »und was ist, wenn wir die Straße überqueren?«
    Wieder tat der Mann es ihnen nach, und als sie erneut schneller gingen, beschleunigte er seine Schritte, um den Abstand zwischen ihnen beizubehalten.
    »Er verfolgt uns definitiv«, sagte Chester, und zum ersten Mal klang Panik in seiner Stimme. »Aber warum? Was will er von uns? Das passt mir ganz und gar nicht – ich denke, wir sollten die nächste Straße rechts nehmen und abhauen.«
    »Ich weiß nicht recht«, erwiderte Will nachdenklich. »Ich meine, wir sollten ihn zur Rede stellen.«
    »Du machst wohl Witze! Dein Dad ist wie vom Erdboden verschluckt, seit er diese Leute gesehen hat, und soweit wir wissen, könnte der Mann hinter uns dafür verantwortlich sein. Vielleicht gehört er zu dieser Gang oder so. Ich bin der Meinung, wir sollten uns aus dem Staub machen und die Polizei verständigen. Oder jemand anderes zu Hilfe holen.«
    Die beiden Jungen schwiegen einen Moment und sahen sich erneut verstohlen um.
    »Nein, ich habe eine bessere Idee. Wie wär’s, wenn wir den Spieß umdrehen? Und ihm eine Falle stellen?«, fragte Will. »Wenn wir uns trennen, kann er nur einen von uns verfolgen, und dann kann der andere sich hinter ihn schleichen und …«
    »Und dann was?«
    »Wie eine Zangenbewegung – sich von hinten ranschleichen und ihm eins überziehen.« Will kam jetzt richtig in Fahrt, als sich der Plan immer deutlicher vor seinem inneren Auge abzeichnete.
    »Der Mann könnte gefährlich sein, total durchgeknallt. Und womit sollten wir ihm eins überziehen? Mit unseren Schultaschen?«
    »Komm schon, wir sind zu zweit und er ist allein«, sagte Will, als die Geschäfte an der High Street in Sicht kamen. »Ich werde ihn ablenken, und du reißt ihn zu Boden … wie beim Rugby. Das kannst du doch, oder?«
    »Na, großartig. Vielen Dank«, erwiderte Chester und schüttelte den Kopf. »Der Kerl ist riesig … der macht Hackfleisch aus mir!«
    Will warf Chester einen Blick zu und grinste verschmitzt.
    »Okay, okay«, seufzte Chester, »was tu ich nicht alles für dich.« Dann sah er sich rasch um und machte sich daran, die Straße zu überqueren.
    »Stopp! Vergiss es«, sagte Will in dem Moment. »Ich glaube, sie haben uns in die Zange genommen!«
    »Sie?«, keuchte Chester. »Was meinst du mit sie?« ,fragte er und folgte Wills Blick die Straße hinauf.
    Ein Stück vor ihnen, etwa zwanzig Schritte entfernt, war ein weiterer Mann-mit-Hut aufgetaucht, der fast genauso aussah wie der andere. Allerdings trug er eine Schiebermütze, die er tief in die Stirn gezogen hatte, sodass seine dunkle Sonnenbrille gerade noch unter dem Mützenschirm hervorschaute. Sein langer, wallender Mantel flatterte im Wind, während er reglos in der Mitte des Bürgersteigs verharrte.
    Für Will bestand nun kein Zweifel mehr daran, dass die beiden es auf sie abgesehen hatten.
    Als er und Chester die ersten Geschäfte auf der High Street erreichten, blieben sie stehen und sahen sich um. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite zockelten zwei alte Damen mit ihren quietschenden Einkaufsrollern und unterhielten sich angeregt. Eine der Frauen zog einen widerstrebenden Scotchterrier in einem karierten Hundemäntelchen hinter sich her. Ansonsten war die Straße leer, bis auf ein paar Leute in weiter Entfernung.
    Fieberhaft überlegten die beiden Jungen, ob sie um Hilfe rufen oder ein vorbeifahrendes Auto anhalten sollten, als der Mann vor ihnen sich plötzlich in Bewegung setzte. Während die beiden Männer immer näher kamen, erkannten Will und Chester, dass ihnen zum Handeln bald keine Gelegenheit mehr blieb.
    »Das ist wirklich unfassbar, wir sind echt erledigt … wer zum Teufel sind diese Kerle?«, stammelte Chester und sah sich nach dem Mann hinter ihnen um, dessen schwere Stiefel auf den Pflastersteinen mit jedem Schritt wie eine Pfahlramme dröhnten. »Irgendwelche Vorschläge?«, fragte Chester verzweifelt.
    »Okay, hör zu: Wir marschieren über die Straße, direkt auf den Typ mit der Schiebermütze zu. Dann täuschen wir nach rechts an, zischen links vorbei und sprinten in den Gemüseladen. Alles klar?«, stieß Will atemlos

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