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Tunnel - 02 - Abgrund

Tunnel - 02 - Abgrund

Titel: Tunnel - 02 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Roderick & Williams Gordon
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Jahrhunderts, vielleicht sogar aller Jahrhunderte gemacht. Falls er jemals wieder nach Hause zurückkehren würde, wäre ihm ein Platz in der Ruhmeshalle der Archäologie sicher.
    Als er an jenem, so lange zurückliegenden Tag in Highfield die Bretter in seinem Keller beiseitegeschoben und sich durch den von ihm ausgehobenen Tunnel auf den Weg gemacht hatte, hatte er keine Vorstellung davon gehabt, worauf er sich da einließ. Aber nun war er bis hierher gekommen und hatte im Verlauf der Reise zu seiner eigenen Überraschung alle Hindernisse überwunden, die sich ihm in den Weg gestellt hatten.
    Während er darüber nachdachte, erkannte er, dass er Gefallen an Abenteuern gefunden hatte und daran, Risiken einzugehen. Er straffte die Schultern und marschierte mit stolz erhobenem Haupt den dunklen Weg entlang.
    »Mach Platz, Howard Carter«, verkündete er mit lauter Stimme, »Tutenchamuns Grab ist nichts im Vergleich zu meinen Entdeckungen!«
    Dr. Burrows konnte den donnernden Applaus und die Lobreden förmlich hören, und vor seinem inneren Auge sah er bereits die vielen Fernsehauftritte und die …
    Doch plötzlich ließ er die Schultern wieder hängen und verfiel in seinen alten Gang.
    Irgendwie war ihm das nicht genug.
    Natürlich lag noch eine gigantische Aufgabe vor ihm. Allein die Dokumentation aller in der Karte eingezeichneten Gebiete reichte aus, um ihn ein ganzes Leben lang zu beschäftigen, und erforderte eigentlich ein riesiges Forschungsteam. Dennoch verspürte er tiefe Enttäuschung.
    Er wollte mehr!
    Plötzlich machten seine Gedanken einen Sprung. Das auf der Karte eingezeichnete Loch … die Frage, was es genau bedeutete, ließ ihn einfach nicht los. Worum konnte es sich dabei handeln? Esmusste etwas Wichtiges sein, sonst hätten die Koprolithen ihm nicht so viel Bedeutung beigemessen … Außerdem würden nicht sämtliche Wege dorthin führen.
    NEIN! Es musste dabei um mehr gehen als nur um ein Naturphänomen! Jedenfalls hatte das Tempelvolk dies geglaubt.
    Abrupt blieb er mitten auf dem Weg stehen, murmelte aufgeregt vor sich hin und zeigte dabei auf eine imaginäre Tafel.
    »Große Prärie«, verkündete er, deutete mit einer schwungvollen Bewegung auf die linke Seite der Tafel und streckte die Hand aus, als wende er sich an Studenten in einem voll besetzten Hörsaal. Den anderen Arm schwang er nach rechts und beschrieb mit seiner Leuchtkugel einen Kreis in der Luft. »Großes Loch … hier«, sagte er und stieß wiederholt in dessen Mitte. »Was zum Teufel bist du?«
    Dann ließ er die Arme sinken und stieß langsam die Luft zwischen seinen zusammengebissenen, verfärbten Zähnen aus. Es musste etwas Wichtiges sein.
    Vor seinem inneren Auge tauchte das Triptychon auf. Es versuchte noch immer, ihm etwas mitzuteilen, aber er war nicht imstande, es zu begreifen. Diese drei Reliefs enthielten eine Botschaft, und er musste unbedingt versuchen, sich an die letzten Buchstaben der Inschrift zu erinnern, damit er die Übersetzung ergänzen und das Rätsel lösen konnte. Aber das Bild blieb verschwommen, entzog sich seinem Zugriff. Manchmal glaubte er, er könnte die verbleibenden Buchstaben erkennen, doch dann legte sich ein Schleier darüber, als ob seine Brille beschlagen würde.
    Er stieß einen Seufzer aus.
    Ihm blieb nur eine Möglichkeit: Er musste zu diesem Loch und selbst herausfinden, was es damit auf sich hatte.
    Vielleicht war es das, was er sich sehnsüchtig erhoffte … ein Weg nach unten.
    Vielleicht bestand ja noch Hoffnung.
    Mit wachsender Begeisterung setzte er sich wieder in Bewegung, bemerkte aber nach zwanzig Minuten, wie unglaublich hungrig und erschöpft er war, und zwang sich, sein Tempo zu verringern.
    In diesem Moment hörte er vor sich ein kratzendes Geräusch und schaute sofort auf.
    Das Geräusch kehrte wieder, dieses Mal deutlicher.
    Innerhalb weniger Sekunden erfasste sein Lichtkegel zwei Gestalten, die auf dem Pfad auf ihn zukamen.
    Er konnte kaum glauben, was er sah – dort liefen zwei Menschen!
    Entschlossen ging er weiter auf sie zu, und auch sie setzten ihren Weg unbeirrt fort. Da seine Leuchtkugel hell strahlte, mussten sie ihn bereits bemerkt haben.
    Als sie näher kamen, erkannte er an ihren langen Mänteln, Gewehren und Rucksäcken, dass es sich um zwei Grenzer handelte, die Soldaten der Styx. Er wusste es, weil er am Grubenbahnhof bereits ein paar von ihnen gesehen hatte. Das kratzende Geräusch wurde von ihren Stimmen verursacht, während sie sich

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