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Tunnel - 02 - Abgrund

Tunnel - 02 - Abgrund

Titel: Tunnel - 02 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Roderick & Williams Gordon
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auf die Fernbedienung ließ Mrs Burrows das Bild einfrieren, trat dicht vor den Fernseher und beugte sich vor, um das Gesicht mit den nervösen Augen und den wirren Haaren zu betrachten. Sie berührte den Bildschirm und fuhr mit dem Finger über die Züge der Frau, die, zwischen zwei Bildern auf dem Band hin und her schnellend, undeutlich und verschwommen wirkten, als sei ein Geist auf Film gebannt worden.
    »Meine Damen und Herren: die einzigartige Kate O’Leary, Meisterin der Intrige«, murmelte Mrs Burrows. Während sie Sarahs Bild eingehend studierte, verengten sich ihre Augen zu Schlitzen, und sie schnalzte mehrmals mit der Zunge. »Also, Ms Kate Wer-immer-du-auch-bist: Auf dieser Erde gibt es keinen Ort, wo ich dich nicht finden würde.« Sie versank in Gedanken und pfiff dabei atonal vor sich hin – eine Angewohnheit, für die sie ihren Ehemann Dr. Burrows so häufig getadelt hatte. »Und ich werde mir meine Familie zurückholen, und wenn es das Letzte ist, was ich tue.«
    Eine Eule stieß einen Schrei aus, woraufhin Mrs Burrows sich zum Fenster drehte und in die Dunkelheit des Gartens hinausblinzelte.
    Im selben Moment trat ein Mann mit Schiebermütze und einem langen Mantel behände vom Fenster zurück, damit sie ihn nicht sah. Es war zwar äußerst unwahrscheinlich, dass diese Übergrundlerin mit ihrer primitiven Nachtsicht ihn in der Dunkelheit ausmachen konnte, doch er wollte kein Risiko eingehen.
    Die Eule flog auf und glitt zwischen den Bäumen davon, während die untersetzte Gestalt geduldig wartete, bis sie ihren Wachtposten am Fenster erneut beziehen konnte.
    Währenddessen richtete ein anderer Mann, der auf einem kleinen, etwa dreihundert Meter entfernten Hügel stand, sein Nachtsichtgerät auf ihn.
    »Ich sehe dich«, sagte Drake und schlug den Jackenkragen hoch, als ein kühler Wind aufkam. Nachdem er das Fernrohr justiert hatte, um ein gestochen scharfes Bild von dem Mann in der Dunkelheit zu erhalten, murmelte er vor sich ihn: »Wer beobachtet die Beobachter?«
    Plötzlich streifte aus einem halben Kilometer Entfernung der Lichtstrahl eines Autoscheinwerfers über den rückwärtigen Bereich von Humphrey House. Obwohl es sich nur um einen schwachen Lichtschein handelte, wurde er von der Elektronik des Zielfernrohrs verstärkt und ließ Drake kurz blinzeln. Überrascht von der unerwarteten Unterbrechung seiner Überwachungstätigkeit, holte er rasch Luft. Das kurze Aufblitzen weckte Erinnerungen an die blendenden Lichtbögen, als Elliott und die Jungen von den Grenzern beschossen worden waren – jene letzten Momente am Trichterrand, als er nur tatenlos hatte zuschauen können, wie die schrecklichen Ereignisse ihren Lauf nahmen.
    Drake setzte das Zielfernrohr ab und richtete sich auf. Er dehnte sich, um seinen verkrampften Rücken zu lockern, und starrte in die Tiefen des Nachthimmels über ihm.
    Nein, er hatte Elliott und die Jungen nicht retten können, aber er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um die Styx aufzuhalten. Falls sie glaubten, sie könnten ihre Pläne mit dem Alleinherrschaft- Virus wieder aufgreifen, stand ihnen ein böses Erwachen bevor. Drake holte ein Mobiltelefon aus seiner Tasche und wählte eine Nummer, während er zu dem geparkten Range Rover zurückschlenderte und darauf wartete, dass jemand abnahm.

Fortsetzung folgt in »Free Fall«,
dem dritten Buch dieser Reihe …
    »Chester«, sagte Will, allmählich wieder der Alte, »da gibt es etwas, das du wissen solltest.«
    »Was?«
    »Ist dir hier denn nichts Merkwürdiges aufgefallen?«, fragte Will und schaute seinen Freund mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    Chester überlegte, womit er beginnen sollte, dann schüttelte er den Kopf. Seine lockigen, nun ölgetränkten Haare peitschten ihm ins Gesicht und eine Strähne verfing sich in seinem Mund. Sofort klaubte er sie mit angeekelter Miene heraus und spuckte mehrmals auf den Boden. »Nein. Nur dass das Zeug, in dem wir gelandet sind, fürchterlich riecht und schmeckt.«
    »Ich tippe darauf, dass wir uns auf einem Armillaria bulbosa befinden«, fuhr Will fort. »Wir sind auf einer Art Vorsprung dieses Riesenpilzes gelandet, der in den Trichter hineinragt. Ich hab so was schon mal im Fernsehen gesehen – da war so ein Monsterpilz in Amerika, der sich fast neun Quadratkilometer unterirdisch ausgebreitet hat.«
    »War es das, was du mir sagen woll …?«
    »Nein«, unterbrach Will ihn. »Das hier ist viel interessanter. Pass genau auf.« Er warf die Leuchtkugel, die in

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