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Tunnel - 02 - Abgrund

Tunnel - 02 - Abgrund

Titel: Tunnel - 02 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Roderick & Williams Gordon
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entschwanden, weigerte er sich, die Hoffnung aufzugeben. Er konnte einfach nicht glauben, dass dies für sie alle das Ende bedeuten sollte.
    Aber was hatten die Zwillinge vor? Was für ein Angebot wollten sie ihm machen?
    Er wusste, dass er nicht lange auf eine Antwort würde warten müssen, und tatsächlich riefen ihm die Zwillinge schon bald von oben etwas zu.
    »Die Leute um dich herum sterben wie die Fliegen, stimmt’s, Will?«
    »Der lebenslustige Onkel Tarn, zerfetzt von unseren Leuten.«
    »Und dann dieser fette Narr Imago. Ein kleiner Fisch hat mir erzählt, er sei nachlässig geworden …«
    »… und nun ist er mausetot«, ergänzte der andere Zwilling.
    »Übrigens, bist du schon auf deine leibliche Mutter gestoßen? Sarah ist hier unten, und sie sucht nach dir.«
    »Irgendwie hat sie es sich in den Kopf gesetzt, du wärst schuld an Tams Tod und …«
    »Nein! Sie weiß, dass das nicht stimmt!«, schrie Will mit brechender Stimme.
    Einen kurzen Moment lang verstummten die Zwillinge, als hätte Will sie auf dem falschen Fuß erwischt.
    »Na ja, ein zweites Mal wird sie uns jedenfalls nicht entkommen«, versprach eine der Schwestern, klang aber nicht mehr ganz so zuversichtlich.
    »Nein, das wird sie nicht. Und wo wir schon Familienzusammenführung spielen, erzähle ihm doch mal von Großmutter Macaulay, Schwesterherz«, schlug die andere in harschem Tonfall vor. Diesen Zwilling hatte Wills Einwurf offenbar nicht beunruhigt.
    »Ach ja, die hatte ich ganz vergessen. Sie ist gestorben«, erwiderte die andere unverblümt. »Eines unnatürlichen Todes.«
    »Wir haben sie auf den Pilz-Feldern verstreut.« Beide gackerten grausig. Will hörte Cal vor sich hin murmeln, das Gesicht noch immer an Bartleby gepresst.
    »Nein«, krächzte Will. Er wollte gar nicht sehen, welche Wirkung diese Worte auf Cal hatten. »Das ist nicht wahr«, sagte er matt. »Sie lügen.« Dann rief er den Zwillingen gequält zu: »Warum tut ihr das? Könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen?«
    »Tut mir leid, das ist unmöglich«, erwiderte die eine.
    »Auge um Auge«, setzte die andere hinzu.
    »Nur aus reiner Neugierde: Warum habt ihr diesem Pelzjäger, den wir in der Großen Prärie verhört hatten, eine Kugel verpasst?«, schob eine der beiden Rebeccas sofort hinterher. »Das warst du doch, oder, Elliott?«
    »Hast du ihn eventuell mit Drake verwechselt?«, fragte die andere und lachte dann lauthals. »Sind wir vielleicht ein wenig schießwütig?«
    Bei diesen Worten tauschten Will und Elliott verwirrte Blicke, und sie formte mit den Lippen: »Oh nein.«
    »Und was diesen albernen alten Bock von Dr. Burrows angeht – wir haben ihn ein bisschen herumstöbern lassen …«
    Will verkrampfte sich, als er den Namen seines Stiefvaters hörte, und sein Herz schien einen Moment auszusetzen.
    »… wie einen Köder in einer Falle …«
    »… und wir brauchten ihn nicht einmal zu erledigen.«
    »Wie es aussieht, hat er das selbst getan.«
    Das schrille Kichern der Zwillinge hallte zwischen den dunklen Steinen wider.
    »Nein, nicht Dad«, flüsterte Will und schüttelte den Kopf. Er zog sich hinter den Menhir zurück, ließ sich an der rauen Oberfläche des Steins herabrutschen und sackte mit hängendem Kopf zusammen.
    »So, und hier folgt unser Angebot«, rief eine der Zwillingsschwestern, deren Stimme nun wieder todernst klang.
    »Wenn du willst, dass deine Kumpel am Leben bleiben …«
    »… dann ergib dich.«
    »In dem Fall werden wir nachsichtig mit ihnen sein«, fiel ihre Schwester ihr ins Wort.
    Sie spielten mit ihm! Als wäre dies irgendein Spiel aus ihrer Kindheit.
    Die beiden Rebeccas redeten weiter auf ihn ein und erklärten ihm, wenn er sich ergebe, würde er damit seine Freunde retten. Will hörte zwar ihre Worte, aber es waren nur irgendwelche Töne, deren Bedeutung nicht länger zu ihm durchdrang.
    Er fühlte sich orientierungslos wie in einem dichten Nebel und war zu nichts anderem imstande, als gegen den Menhir gelehnt sitzen zu bleiben. Verwirrt strich er über den Boden um sich herum, nahm lustlos eine Handvoll Erde auf und zerdrückte sie in seiner geballten Faust. Als er den Kopf hob, fiel sein Blick auf Cals Gesicht. Dem Jungen rannen die Tränen über die Wangen.
    Will hatte keine Ahnung, was er ihm sagen sollte; ihm fehlten die Worte, um seine Gefühle über Großmutter Macaulays Tod auszudrücken. Ratlos wandte er den Kopf ab. Dabei bemerkte er, dass Elliott ihre Position hinter dem Menhir verlassen hatte. Wie eine

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