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Tunnel - 02 - Abgrund

Tunnel - 02 - Abgrund

Titel: Tunnel - 02 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Roderick & Williams Gordon
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Unterhändlerin nichts passiert.«
    Will gab den Versuch auf, auf dem Hang etwas zu erkennen, und zog sich wieder hinter den Menhir zurück. Er hatte das Gefühl, als könnte Rebecca durch den Fels hindurchschauen, als trennte sie beide lediglich eine Glasscheibe.
    Kalter Schweiß rann ihm den Nacken hinab, und er merkte, dass seine Hände zitterten. Er schloss die Augen, stieß den Hinterkopf wiederholt gegen den Felsen und stöhnte: »Nein, nein, nein, nein! «
    Wie hatte alles nur so schiefgehen können? Sie waren so gut in Richtung der Feuchtgebiete vorangekommen, hatten eine breite, offene Fläche vor sich und verschiedene Strecken zur Wahl gehabt. Doch nun saßen sie in dieser schrecklichen Klemme, von drei Seiten umzingelt und mit dem Rücken an einem verdammt großen Loch. Wie hatte es nur so weit kommen können?
    Und mit Rebecca hatten sie es mit einer Person zu tun, die absolut gnadenlos und brutal war und ihn dazu noch so gut kannte wie ihre Westentasche.
    Er hatte keine Ahnung, wie sie aus dieser Situation wieder herauskommen sollten. Rasch warf er einen Blick zu Elliott hinüber, doch sie schien sich mit Chester zu beraten. Will konnte nicht verstehen, was die beiden sagten, aber allem Anschein nach einigten sie sich und beendeten den fieberhaften Wortwechsel. Dann streifte Elliott ihren Rucksack ab und begann, darin herumzuwühlen.
    »Hey, Albinogesicht«, beschimpfte Rebecca ihn. »Ich warte auf deine Antwort.«
    »Elliott!«, zischte Will eindringlich. »Was soll ich tun?«
    »Versuch, einfach Zeit zu gewinnen. Rede mit ihr«, fauchte das Mädchen, ohne aufzuschauen, während sie ein Seil ausrollte.
    Offenbar arbeitete Elliott bereits an einem Ausweg. Ermutigt holte Will mehrmals tief Luft und steckte dann den Kopf hinter dem Menhir hervor. »Ja! Okay!«, schrie er Rebecca zu.
    »Na bravo!«, erwiderte Rebecca fröhlich. »Wusste ich doch, dass man mit dir reden kann.«
    Eine Weile war von Rebecca nichts mehr zu hören. Elliott und Chester banden sich das Seil um die Hüfte, dann warf Chester das andere Ende zu Will hinüber, während Elliott hinter ihrem Gewehr Position bezog.
    Will fing das Seil auf und hob fragend die Hände, doch Chester reagierte nur mit einem Achselzucken. Will konnte sich nichts anderes vorstellen, als dass Elliott als letzten Ausweg beschlossen hatte, in das Innere des Trichters hinabzuklettern. Einen anderen Ausweg sah er nicht. Rasch wandte er sich Cal zu. Sein Bruder wimmerte leise vor sich ihn, das Gesicht an Bartlebys Hals geschmiegt, während er das nervöse Tier an sich drückte. Cal war fix und fertig, und das konnte Will ihm nicht verübeln. Er sicherte sich mit dem Seil, schlang es danach um Cals Hüfte und verknotete es. Sein Bruder ließ dies teilnahmslos geschehen, ohne nach den Gründen zu fragen.
    Will warf einen Blick zurück in Richtung des Trichters – das riesige Loch bildete tatsächlich ihren einzigen Ausweg. Doch er konnte nur hoffen, dass Elliott etwas wusste, was er nicht wusste; denn im Grunde stellte dieser Weg keine Lösung dar. Was dachte sie sich nur dabei? Will hatte ja selbst gesehen, dass sich dort nur eine steile Felswand befand, die keinerlei Halt bot. Es sah ziemlich düster aus für sie.
    Will hörte, dass Rebecca sich ihm pfeifend näherte.
    »You are my sunshine« ,murmelte er, da er die Melodie sofort erkannt hatte. »Wie ich dieses Lied hasse.«
    Als Rebecca sich wieder meldete, hatte sie die Entfernung zwischen ihnen erheblich verkürzt und sich ihm bis auf etwa dreißig Meter genähert.
    »Also, noch näher werde ich nicht kommen.«
    Plötzlich strahlten riesige Suchscheinwerfer den Hang hinab.
    »Verdammt! Ich seh nichts mehr!«, rief Elliott unterdrückt und riss den Kopf vom Gewehr, als die gleißenden Lichtstrahlen auf das Zielfernrohr trafen. Sie schloss und öffnete die Augen mehrmals, als müsse sie sich von dem blendenden Licht erholen. »Große Klasse!«, fauchte sie. »Jetzt kann ich nichts mehr orten!«
    Blendende Lichtstrahlen schwenkten über das Gebiet, in dem Will und die anderen sich versteckten, und warfen tiefschwarze Schatten auf den Boden.
    Will schob den Kopf erneut hinter dem Felsblock hervor. Er musste das Sichtgerät ausschalten, um das optische System darin zu schützen, und wegen des grellen Lichts ließ sich kaum etwas erkennen. Trotzdem konnte er jemanden ausmachen, der ganz so aussah wie Rebecca. Sie stand auf dem offenen Gelände zwischen zwei Menhiren. Rasch zog Will sich wieder zurück und warf einen

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