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Turils Reise

Turils Reise

Titel: Turils Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Schutzvorrichtungen und zog den Mantel über. Ihn schauderte, als sich die geistig-körperliche Verbindung aufbaute. Die sechs Kinder Dirdars bewegten sich unruhig, als müssten sie sich vor seinem wichtigsten Arbeitswerkzeug fürchten.
    Du hast mich für einen ganzen Planetentag deaktiviert, flüsterte ihm der Mantel zu. Sag mir, wo du warst und was du getan hast!
    »Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig«, sagte Turil mit fester Stimme.
    Ich bin für deine mentale Gesundheit verantwortlich, versuchte es der Mantel ein weiteres Mal. An dir kleben Symbionten. Sie können dir gefährlich werden. Ich werde einen von ihnen zerlegen und analysieren …
    »Gar nichts wirst du tun! Die Symbionten bleiben dort, wo sie sind. Erfülle deine Aufgaben und sorge dafür, dass mir nichts geschieht. Es mag gut sein, dass Karkarkar einen weiteren Angriff auf mich plant.« Turil verstaute alle Ausrüstungsgegenstände, die er während des Ausflugs in die Kavernen von Atarakt mit sich geführt hatte, und achtete tunlichst darauf, dass sie nicht mit den Abruffunktionen des wissbegierigen Gerätes in Berührung kamen. Er durfte die gewonnenen Informationen keinesfalls in den offiziellen Datenkreislauf der GELFAR einfließen lassen.

    »Ich möchte schlafen«, sagte der Totengräber, plötzlich müde geworden. »Weck mich, wenn wir den Götterberg erreicht haben.«
    Er ließ sich auf den mannsgroßen Quader aus Pilzfleisch fallen und deckte sich mit einem geflochtenen Nesselteppich zu. Erst jetzt gab er seiner tiefen Erschöpfung nach und glitt in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
     
    Mit seinem Erwachen, mit seiner ersten Bewegung huschten Dirdars Söhne zu ihm zurück. Sie haben Pilznahrung zu sich genommen, einen Teil ihres Großvaters aufgefressen, dachte Turil nicht ohne Häme. Jetzt bekrabbelten sie ihn wiederum mit jener Vehemenz und Intensität, die ihn tatsächlich an Humanes-Kleinkinder erinnerten. Ihre Berührungen fühlten sich gut an. Sie gaben Turil das Gefühl, gebraucht zu werden.
    »Wir sind da«, sagte der Zeremonienmantel, diesmal laut und über die Sprachausgabe am Kragenaufschlag.
    Turil erhob sich. Der Pilzkörper schwankte heftig, und er musste sich mit beiden Händen an die schwammige Oberfläche seines »Betts« krallen.
    »Es gibt Turbulenzen«, sagte der Mantel ungefragt. »Die Thermik an den Abbruchkanten des Götterbergs bereitet selbst einem so riesigen Oroptiker wie Karkarkar Probleme im Anflug.«
    Es dauerte nicht lange, bis sie wieder in ruhigere Luftströmungen glitten. Turil verließ die Kabine und begab sich zur Reling des Schiffskörpers. Unter ihm zeigte sich eine staubige Ebene, bar jeglichen Lebens. Böen fuhren über die Oberfläche, wirbelten Staub hoch und ließen ihn auf Karkarkar prasseln. Unmengen von großen und kleinen Steinen lagen auf der Ebene. Manche von ihnen kullerten
umher, von den starken Winden mal hierhin, mal dorthin getragen.
    »Du weißt, was du zu tun hast?«, fragte der Zeremonienmantel. »Du kennst das Risiko?«
    »Ich folge dem Ratschlag des Jungen.«
    »Den Worten eines Straßenverkäufers, der seine Eltern für ein Stück Nahrung verkaufen würde.«
    Turil antwortete nicht. Er wusste, dass Awalchuk die Wahrheit über Loap gesagt hatte. Denn ein Lügner enttarnt den anderen stets mit Leichtigkeit, dachte er.
    »Voraus liegt die einzige Steige des Götterbergs«, rief ihm die Sinneswarze Karkarkars zu. »Mach dich bereit. Ich werde dich wie gehabt an einem meiner Arme hinablassen.«
    »Du dockst nicht an?«
    »Keine Zeit, keine Zeit. Irgendwelche Gottesanbeter werden dich in Empfang nehmen und dir weiterhelfen.«
    »Du weißt, was ich vorhabe?«
    »Selbstverständlich. Du wirst Loap töten.«
    »Und du willst dir das Schauspiel gar nicht ansehen?«
    »Ich glaube nicht an Götter und ihren Einfluss, den sie angeblich auf das Lauf des Schicksals ausüben. Für diesen Unsinn bin ich schlichtweg zu alt. Früher, als es nur uns Große gab, scherte sich kaum einer um diesen Aberglauben. Aber bis auf mich und eine Handvoll Kollegen sind fast alle gestorben, und unsere Nachkommen erreichen bei weitem nicht mehr unser Volumen.«
    Turil wusste: Intelligenz war auf Faurum an das Volumen gekoppelt. Je größer ein Oroptiker, desto leistungsfähiger war er. Hatte Kix Karambui durch gezielte genetische Eingriffe das Wachstum der jüngeren Generationen der Pilzwesen unterbunden und damit seine heimliche Herrschaft über deren Welt zementiert?

    »Beeil dich!«, herrschte ihn die

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