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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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verblüffen, und ich wußte nie, welche Gestalt sie haben würde, wenn ich mich nur mal umdrehte. Aber am liebsten hatte sie die Eule. Ein paar Jahre später hat sie mich verlassen. Ich war sehr erstaunt, daß ich sie vermißte. Wir waren sehr lange zusammengewesen.« Er brach ab und sah wieder in die Ferne.
    »Hast du sie je wiedergesehen?« wollte Garion wissen.
    Belgarath nickte. »Dafür hat sie gesorgt obwohl ich das damals noch nicht wußte. Ich erledigte irgendwo nördlich des Tales einen Auftrag für meinen Meister und kam an einem kleinen, strohgedeckten Häuschen vorbei, das in einem Wäldchen am Ufer eines Flusses stand. Eine Frau mit Namen Poledra lebte dort eine Frau mit braunem Haar und seltsam goldenen Augen. Wir lernten uns kennen, und schließlich heirateten wir. Sie war Polgaras Mutter und die Beldarans.«
    »Du hast gesagt, du hättest die Wölfin noch einmal gesehen«, erinnerte Garion ihn.
    »Du hörst nicht besonders gut zu, Garion«, sagte der alte Mann und sah seinem Enkel ins Gesicht. In seinen Augen stand ein tiefer, uralter Schmerz ein so tiefer Schmerz, daß Garion wußte, er würde bleiben, solange der alte Mann lebte.
    »Du meinst doch nicht…«
    »Ich selbst habe eine Weile gebraucht, um es zu begreifen. Poledra war sehr geduldig und sehr entschlossen. Als sie feststellen mußte, daß ich sie als Partnerin in Gestalt eines Wolfes nicht akzeptieren konnte, fand sie einfach eine andere Form für sich. Am Ende bekam sie, was sie wollte.« Er seufzte.
    »Tante Pols Mutter war ein Wolf?« fragte Garion entgeistert.
    »Nein, Garion«, erwiderte Belgarath ruhig, »sie war eine Frau, und zwar eine sehr schöne Frau. Der Wechsel der Gestalt ist absolut.«
    »Aber – aber angefangen hat sie als Wolf.«
    »Und?«
    »Aber…« Die Vorstellung war schockierend.
    »Laß dich nicht von deinen Vorurteilen beherrschen«, mahnte Belgarath.
    Garion kämpfte mit der Vorstellung. Irgendwie kam es ihm ungeheuerlich vor. »Es tut mir leid«, sagte er schließlich. »Es ist unnatürlich, egal, was du sagst.«
    »Garion«, erinnerte ihn der alte Mann mit gequälter Miene, »fast alles, was wir tun, ist unnatürlich. Felsen mit reiner Geisteskraft zu bewegen ist auch nicht gerade das natürlichste von der Welt, wenn man einmal darüber nachdenkt.«
    »Aber das ist etwas anderes«, protestierte Garion. »Großvater, du hast einen Wolf geheiratet und der Wolf hat Kinder bekommen. Wie konntest du nur?«
    Belgarath seufzte und schüttelte den Kopf. »Du bist sehr stur, Garion«, stellte er fest. »Du scheinst nie etwas zu verstehen, bis du es nicht selbst erfahren hast. Laß uns hinter den Hügel gehen, dann zeige ich dir, wie man es macht. Es hat keinen Sinn, den Rest der Karawane in Aufregung zu versetzen.«
    »Was dagegen, wenn ich mitkomme?« fragte Silk, dessen spitze Nase vor Neugier zuckte.
    »Keine schlechte Idee«, sagte Belgarath zustimmend. »Du kannst die Pferde halten. Pferde geraten in Gegenwart von Wölfen leicht in Panik.«
    Sie verließen die Karawanenstraße, die unter dem bleigrauen Himmel dalag und umrundeten einen niedrigen, mit Heidekraut bewachsenen Hügel. »Das muß reichen«, entschied Belgarath und stieg in einer flachen Senke direkt hinter dem Hügel ab. In der Senke wuchs frisches, grünes Frühlingsgras.
    »Der ganze Trick besteht darin, das Bild des Tieres in deinem Geist zu erschaffen«, erklärte Belgarath, »bis in die kleinste Einzelheit. Dann richtest du deinen Willen nach innen auf dich selbst und veränderst dich, indem du dich dem Bild anpaßt.«
    Garion runzelte die Stirn, er verstand nicht recht.
    »Es würde zu lange dauern, es in Worte zu fassen«, sagte Belgarath. »Hier, paß auf, und zwar mit deinem Geist ebenso wie mit deinen Augen.«
    Ungebeten schlich sich der große, graue Wolf, den er schon hin und wieder gesehen hatte, in Garions Geist. Er konnte die graugesprenkelte Schnauze und die silberne Mähne deutlich sehen. Dann fühlte er die Woge und hörte das vertraute hohle Dröhnen. Für einen Augenblick vermischte sich das Bild des Wolfes seltsam mit Belgaraths eigenem Bild als ob beide gleichzeitig denselben Platz beanspruchen wollten. Dann war Belgarath verschwunden, und nur noch der Wolf war da.
    Silk stieß einen Pfiff aus und faßte die Zügel der verdutzten Pferde fester.
    Belgarath wurde wieder zu einem ganz gewöhnlich aussehenden Mann mit rotbrauner Tunika und grauer Kapuze. »Verstehst du?« fragte er Garion.
    »Ich glaube schon«, antwortete Garion etwas

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