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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Andorig?« fragte Barak mit einem breiten Grinsen.
    »Er gedeiht, Graf von Trellheim«, antwortete Andorig stolz. »Ich habe mich eifrig um ihn bemüht und habe Hoffnung auf eine reiche Ernte. Ich bin zuversichtlich, daß ich den Heiligen Belgarath nicht enttäusche.« Dann machte er kehrt und ritt den Hügel hinab, wobei er alle hundert Schritt sein Horn blies.
    »Was hat das nun zu bedeuten?« fragte König Anheg seinen rotbärtigen Vetter mit einem verblüfften Stirnrunzeln.
    »Wir waren schon einmal hier«, erklärte Barak. »Andorig glaubte uns nicht, als wir ihm sagten, wer Belgarath war. Belgarath ließ einen Apfelbaum im Schloßhof wachsen, und das hat ihn irgendwie überzeugt.«
    »Ich bitte Euch«, sagte Mandorallen, die Augen in plötzlichem Schmerz bewölkt. »Ich sehe liebe Freunde sich nähern. Ich werde bald zurück sein.« Er lenkte sein Pferd langsam auf einen Ritter und eine Dame zu, die aus der Stadt kamen.
    »Guter Mann«, meinte Rhodar und sah hinter dem großen Ritter her. »Aber warum habe ich immer, wenn ich mit ihm spreche, das Gefühl, daß meine Worte von ihm abprallen wie von einer Mauer?«
    »Mandorallen ist mein Ritter«, verteidigte Ce’Nedra ihren Ritter schnell. »Er muß nicht denken. Ich denke für ihn.« Dann hielt sie plötzlich inne. »O je«, sagte sie, »das klingt schrecklich, nicht wahr?«
    König Rhodar lachte. »Du bist ein Schatz, Ce’Nedra«, sagte er liebevoll, »aber manchmal neigst du dazu, unbedacht daherzureden.«
    »Wer sind diese Leute?« fragte Ce’Nedra, die neugierig beobachtete, wie Mandorallen auf das Paar zuritt, das aus den Toren Vo Mimbres gekommen war.
    »Das ist der Baron von Vo Ebor«, antwortete Durnik leise, »und seine Gattin, die Baronin Nerina. Mandorallen liebt sie.«
    »Wie bitte?«
    »Es ist alles sehr anständig«, versicherte Durnik schnell. »Ich habe es zuerst auch nicht verstanden, aber ich glaube, hier in Arendien geschieht so etwas eben. Es ist natürlich eine Tragödie. Alle drei leiden schrecklich darunter.« Durnik seufzte.
    »O weh«, sagte Ce’Nedra und biß sich auf die Lippe. »Das wußte ich nicht und ich bin manchmal gar nicht nett zu ihm gewesen.«
    »Er verzeiht dir bestimmt, Prinzessin«, meinte Durnik. »Er hat ein großes Herz.«
    Kurz darauf kam König Korodullin aus der Stadt, begleitet von Mandorallen und einer Schar gepanzerter Ritter. Ce’Nedra hatte den jungen König von Arendien einige Jahre zuvor kennengelernt und ihn als dünnen, blassen jungen Mann mit schöner Stimme in Erinnerung. Er trug volle Rüstung und dazu einen purpurnen Umhang. Beim Näherkommen hob er sein Visier. »Eure Majestät«, begrüßte er sie feierlich. »Wir haben mit großer Vorfreude Eure Ankunft erwartet.«
    »Eure Majestät ist zu freundlich«, erwiderte Ce’Nedra.
    »Wir haben die Geschichten über die Mobilmachung unserer asturischen Vettern bewundernd vernommen«, sagte der König. »Eure Rednergabe muß hervorragend sein, wenn sie ihre üblichen Feindseligkeiten beiseite gelegt haben.«
    »Der Tag schreitet voran, Majestät«, erinnerte König Rhodar ihn.
    »Ihre Majestät würde gern zu Euren Rittern sprechen mit Eurer Erlaubnis selbstverständlich. Wenn Ihr sie gehört habt, versteht Ihr sicherlich, wie wertvoll sie für unsere Sache ist.«
    »Sogleich, Majestät«, stimmte Korodullin zu. Er wandte sich an einen seiner Männer. »Versammle die Ritter von Vo Mimbre und deren Gefolgsleute, so daß die Rivanische Königin ihnen ihr Herz öffnen kann«, befahl er.
    Die Armee, die Ce’Nedra durch die arendischen Ebenen gefolgt war, kam allmählich an und strömte auf die Ebene vor der Stadt zu. Die glitzernden mimbratischen Ritter standen dieser Streitmacht gegenüber. Die Luft knisterte vor Mißtrauen, als die beiden Gruppen einander beäugten.
    »Ich glaube, wir fangen gleich an«, schlug König Cho-Hag vor.
    »Eine unbedachte Bemerkung von einer Seite könnte Unerfreulichkeiten nach sich ziehen, die wir besser vermeiden sollten.« Ce’Nedra spürte schon wieder eine leichte Übelkeit.
    Aber inzwischen war ihr dieses Gefühl so vertraut, daß es sie nicht mehr beunruhigte. Auf halbem Wege zwischen Ce’Nedras Armee und den gepanzerten Rittern König Korodullins war eine Plattform errichtet worden. Die Prinzessin ritt auf die Plattform zu, begleitet von ihren Freunden und der mimbratischen Ehrengarde. Dort stieg sie nervös vom Pferd.
    »Sprich ruhig lange und ausführlich, Ce’Nedra«, riet Polgara ihr leise. »Mimbrater lieben

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