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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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das Kind und leistest Durnik und Silk auf dem Dach Gesellschaft?«
    »Und wenn du mich brauchst?«
    »Dann rufe ich dich, mein Lieber.«
    »Ich würde lieber bleiben, Tante Pol.«
    »Und ich hätte lieber, daß du gehst. Ich rufe dich, wenn ich dich brauche.«
    »Aber…«
    »Sofort, Garion.«
    Garion kannte sie zu gut, um mit ihr zu streiten. Er nahm den Jungen mit aus dem Wagen und stieg mit ihm die Treppe zum Dach hinauf.
    »Wie geht es ihm?« fragte Silk.
    »Woher soll ich das wissen? Ich weiß nur, daß sie mich hinausgejagt hat.« Garion war beleidigt.
    »Das kann auch ein gutes Zeichen sein, weißt du.«
    »Vielleicht.« Garion sah sich um. Im Westen erstreckte sich eine Reihe niedriger Hügel. Dahinter erhob sich ein mächtiger Felsen.
    »Die Algarische Feste«, erklärte Durnik und deutete mit der Hand darauf.
    »Sind wir schon so nah dran?«
    »Es ist noch immer gut eine Tagesreise.«
    »Wie hoch ist sie?«
    »Mindestens zweihundert Meter«, antwortete Silk.
    »Die Algarier bauen seit einigen tausend Jahren daran. Das gibt ihnen nach der Fohlenzeit etwas zu tun.«
    Barak ritt heran. »Wie geht es Belgarath?« fragte er beim Näherkommen.
    »Ich glaube, ein bißchen besser«, sagte Garion. »Aber ich bin mir nicht sicher.«
    »Das ist wenigstens etwas.« Der große Mann deutete auf einen Graben nicht weit vor ihnen. »Du fährst besser darum herum«, schlug Durnik vor. »König Cho-Hag sagt, daß das Gelände hier jetzt etwas uneben wird.«
    Durnik nickte und änderte die Fahrtrichtung.
    Den ganzen Tag über zeichnete sich die Feste höher und höher vor dem westlichen Horizont ab. Es war eine mächtige Festung, die die braunen Hügel der Gegend überragte.
    »Das Monument einer Idee, die außer Kontrolle geriet«, meinte Silk, während sie müßig auf dem Wagen hockten.
    »Dem kann ich nicht ganz folgen«, sagte Durnik.
    »Algarier sind Nomaden«, erklärte Silk. »Sie leben in Wagen wie diesem hier und folgen ihren Herden. Die Feste gibt Überfällen der Murgos ein Ziel. Das ist ihr einziger Zweck. Wirklich sehr praktisch. Viel einfacher, als überall auf der Ebene nach Murgos zu suchen. Sie kommen immer her, und es ist ein geeigneter Ort, ihnen den Garaus zu machen.«
    »Und die Murgos merken das nicht?« fragte Durnik skeptisch.
    »Schon möglich, aber sie kommen trotzdem, weil sie dem Ort nicht widerstehen können. Sie können einfach nicht die Tatsache akzeptieren, daß niemand dort lebt.« Silk grinste sein frettchenhaftes Grinsen.
    »Du weißt, wie stur Murgos sind. Im Laufe der Jahre haben die algarischen Clans jedenfalls einen Wettkampf entwickelt. Jedes Jahr versuchen sie sich darin zu übertreffen, Steine anzuschleppen, und deswegen wächst die Feste höher und höher.«
    »Hat Torak sie wirklich acht Jahre lang belagert?« fragte Garion.
    Silk nickte. »Man sagt, daß seine Angarakaner-Armee wie ein Ozean gegen die Mauern der Feste anbrandete und wieder abfloß. Sie wären wahrscheinlich immer noch da, aber ihnen ging der Proviant aus. Das ist immer das Problem mit großen Armeen. Jeder Idiot kann eine Armee ausheben, aber zur Essenszeit gibt es dann Probleme.«
    Als sie sich dem von Menschen geschaffenen Berg näherten, öffneten sich die Tore, und eine Gruppe ritt heraus, um sie zu begrüßen. An der Spitze ritt Königin Silar auf einem weißen Zelter, dicht gefolgt von Hettar. An einem bestimmten Punkt hielten sie an und warteten.
    Garion hob eine kleine Falltür im Wagendach an. »Wir sind da, Tante Pol«, berichtete er mit gedämpfter Stimme.
    »Gut.«
    »Wie geht es Großvater?«
    »Er schläft. Sein Atem ist nicht mehr ganz so flach. Geh und bitte Cho-Hag, uns sofort hineinzubringen. Ich möchte Vater so bald wie möglich in ein warmes Bett stecken.«
    »Ja, Tante Pol.« Garion schloß die Falltür und stieg dann die Stufen an der Rückseite des langsam dahinrollenden Wagens hinunter. Er band sein Pferd los, stieg auf und ritt zur Spitze des Trupps, wo die algarische Königin ruhig ihren Gemahl begrüßte.
    »Verzeihung«, sagte er respektvoll und schwang sich vom Pferd, »aber Tante Pol möchte Belgarath sofort hineinbringen lassen.«
    »Wie geht es ihm?« fragte Hettar.
    »Tante Pol sagte, sein Atem sei nun etwas kräftiger, aber sie ist immer noch in Sorge.«
    Vom hinteren Ende der Gruppe, die aus der Feste gekommen war, ertönte das Klappern kleiner Hufe. Das Fohlen, das in den Bergen oberhalb Maragors geboren worden war, kam in Sicht und stürmte direkt auf Garion zu. Garion wurde

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