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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Dunkelheit: verwirrte Rufe von Murgostimmen mit rauhem Akzent, das Getrappel eiliger Füße, das metallische Klingen einer offenen Eisentür, die hin und herschwang, als die riesige Felsnadel bebte und zitterte. Staubwolken erhoben sich in den dunklen Höhlen, ein dichter, erstickender Staub, der ihnen in die Augen drang und sie fast ständig husten ließ, während sie über die Trümmer kletterten.
    Garion hob den vertrauensseligen kleinen Jungen vorsichtig über einen Haufen zersplitterter Steine, und das Kind blickte ihm ruhig in die Augen und lächelte trotz des Chaos aus Lärm und Gestank in der bedrückenden Düsternis. Er wollte das Kind wieder zu Boden setzen, besann sich dann jedoch anders. Es würde einfacher und sicherer sein, das Kind zu tragen. Er ging weiter durch den Gang, wich aber plötzlich zurück, als er auf etwas Weiches trat. Er spähte zu Boden, dann drehte sich sein Magen vor Entsetzen um, als er sah, daß er auf eine leblose menschliche Hand getreten war, die aus den Trümmern ragte. Sie liefen weiter durch die bebende Dunkelheit. Die schwarzen Murgoroben, mit denen sie sich verkleidet hatten, flatterten ihnen um die Beine, der dichte Staub nahm ihnen fast den Atem.
    »Halt!« Relg, der Ulgofanatiker, hob die Hand und blieb stehen. Er hatte den Kopf zur Seite geneigt und lauschte angespannt.
    »Nicht hier!« rief Barak, der noch immer den bewußtlosen Belgarath auf den Armen trug. »Geh weiter, Relg!«
    »Sei still!« befahl Relg. »Ich lausche.« Dann schüttelte er den Kopf.
    »Zurück!« bellte er, drehte sich um und schob sie fort.
    »Lauft!«
    »Dort hinten sind Murgos!« wandte Barak ein.
    »Lauft!« wiederholte Relg. »Diese Seite des Berges gibt nach!« Noch als sie sich umwandten, ertönte ein fürchterliches Knirschen. Mit einem gräßlichen Kreischen brach der Felsen ab. Als sich ein großer Spalt in der Seite des Basaltgipfels öffnete, sich verbreiterte und ein riesiges Stück des Berges langsam überkippte und in den Abgrund stürzte, erfüllte plötzlich helles Tageslicht den Gang, durch den sie flohen. Das rote Glühen der soeben aufgegangenen Sonne blendete sie, denn die Welt der Höhlen wurde gewaltsam geöffnet, und die große Wunde an der Flanke des Berges enthüllte ein Dutzend oder mehr dunkle Öffnungen ober- und unterhalb von ihnen, wo Höhlen und Gänge plötzlich ins Nichts führten.
    »Da!« ertönte ein Ruf von oben. Garion schoß herum. Von Staubwolken umgeben, stand etwa zwanzig Meter über ihnen ein halbes Dutzend schwarzgekleideter Murgos mit gezogenen Schwertern in einer Höhlenöffnung. Einer deutete aufgeregt auf die Flüchtlinge. Dann bebte der Gipfel wieder, ein weiteres Stück brach ab und riß die schreienden Murgos mit sich in die Tiefe.
    »Lauft!« rief Relg wieder, und sie stolperten hinter ihm her in die Dunkelheit des schwankenden Ganges zurück.
    »Einen Moment«, keuchte Barak und blieb plötzlich stehen, nachdem sie sich ein paar hundert Meter zurückgezogen hatten.
    »Ich muß erst wieder zu Atem kommen.« Er ließ Belgarath zu Boden gleiten. Seine riesige Brust hob und senkte sich heftig.
    »Kann ich Euch helfen, Graf?« erkundigte sich Mandorallen rasch.
    »Nein«, schnaufte Barak. »Ich schaffe es schon. Ich bin nur außer Puste.« Der große Mann sah sich um. »Was ist geschehen? Wie kommt das alles zustande?«
    »Belgarath und Ctuchik hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit«, erklärte Silk mit spöttischer Untertreibung. »Gegen Ende geriet sie etwas aus den Fugen.«
    »Was ist mit Ctuchik?« fragte Barak, noch immer nach Atem ringend.
    »Ich habe niemand sonst gesehen, als Mandorallen und ich in den Raum einbrachen.«
    »Er hat sich selbst vernichtet«, antwortete Polgara, die neben Belgarath kniete und sein Gesicht untersuchte.
    »Wir haben keine Leiche gesehen, meine Dame«, bemerkte Mandorallen und spähte in die Dunkelheit, das große Breitschwert in Händen haltend.
    »So viel war von ihm auch nicht übrig«, sagte Silk.
    »Sind wir hier sicher?« fragte Polgara Relg.
    Der Ulgo lehnte sich gegen die Wand des Ganges und lauschte angestrengt. Dann nickte er. »Für den Augenblick ja.«
    »Dann wollen wir eine Weile hierbleiben. Ich möchte mir meinen Vater ansehen. Mach mir etwas Licht.«
    Relg suchte in den Beuteln an seinem Gürtel und mischte die beiden Substanzen, die das schwache Ulgolicht ausstrahlten.
    Silk betrachtete Polgara neugierig. »Was ist wirklich geschehen?« fragte er. »Hat Belgarath das Ctuchik angetan?«
    Sie

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