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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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als er bereit war, die Zeremonie abzuhalten.«
    »Also bist du verheiratet? Gratuliere. Ihr werdet bestimmt sehr glücklich wenn ihr aus dem Gefängnis kommt.«
    Lelldorin reckte sich. »Es ist nur eine Heirat auf dem Papier, Garion.
    Ich würde nie Vorteile daraus ziehen, dafür kennst du mich gut genug. Wir haben überlegt, daß Arianas Ruf leiden könnte, wenn bekannt würde, daß wir beide allein reisten. Die Hochzeit geschah nur um des Ansehens willen.«
    Während Lelldorin seine katastrophale Reise durch Arendien beschrieb, betrachtete Garion neugierig die Stadt Riva. Über ihren schneebedeckten Straßen lag eine durch nichts gemilderte Düsternis. Die Häuser waren hoch und alle von dem gleichen Grau. Die wenigen immergrünen Zweige, die Blumengirlanden und die fröhlichbunten Fahnen, mit denen sich die Stadt für Erastide geschmückt hatte, schienen die starre Grimmigkeit nur zu unterstreichen. Aus den Küchen, in denen die Festmähler unter den wachsamen Augen der rivanischen Frauen schmorten und brieten, drangen jedoch sehr interessante Gerüche.
    »War das alles?« fragte Garion seinen Freund. »Du hast Baron Oltorains Schwester geraubt, sie ohne seine Einwilligung geheiratet, ihm das Bein gebrochen und mehrere seiner Leute angegriffen und einen Priester. War das alles?«
    »Na ja, nicht ganz.« Lelldorin verzog gequält das Gesicht.
    »Noch mehr?«
    »Ich wollte Torasin doch nicht weh tun.«
    »Deinem Vetter?«
    Lelldorin nickte betrübt. »Ariana und ich hatten im Haus meines Onkels Zuflucht gesucht, und Torasin hat einige Bemerkungen über Ariana gemacht schließlich ist sie ja Mimbraterin, und Torasin steckte voller Vorurteile. Mein Protest war alles in allem sehr zurückhaltend, aber nachdem ich ihn die Treppe hinuntergeworfen hatte, wollte er sich mit nichts weniger als einem Duell zufriedengeben.«
    »Hast du ihn getötet?« fragte Garion entsetzt.
    »Natürlich nicht. Ich habe ihm nur das Bein durchbohrt ein bißchen.«
    »Wie kann man jemandem das Bein ein bißchen durchbohren, Lelldorin?« fragte Garion seinen Freund entrüstet.
    »Du bist enttäuscht von mir, Garion, nicht wahr?« Der junge Asturier war fast den Tränen nahe.
    Garion wandte die Augen zum Himmel und gab auf.
    »Nein, Lelldorin, ich bin nicht enttäuscht. Vielleicht etwas erstaunt, aber nicht enttäuscht. Kannst du dich an noch etwas erinnern? Hast du vielleicht etwas ausgelassen?«
    »Nun, ich habe gehört, daß man mich in Arendien zu so etwas wie einem Geächteten erklärt hat.«
    »So etwas wie?«
    »Die Krone hat einen Preis auf meinen Kopf ausgesetzt«, gestand Lelldorin, »soviel ich weiß.«
    Garion begann hilflos zu lachen.
    »Ein wahrer Freund wurde nicht über meine Mißgeschicke lachen«, beschwerte sich der junge Mann gekränkt.
    »Du hast es geschafft, dich in nur einer Woche in solche Schwierigkeiten zu bringen?«
    »Eigentlich war es nicht meine Schuld, Garion. Die Dinge sind mir aus der Hand geglitten. Glaubst du, Dame Polgara wird zornig sein?«
    »Ich rede mit ihr«, versprach Garion seinem Freund. »Wenn sie und Mandorallen bei König Korodullin für dich eintreten, nimmt er vielleicht den Preis wieder von deinem Kopf.«
    »Stimmt es, daß du und Baron Mandorallen den Murgo Nachak und seine Leute im Thronsaal von Vo Mimbre erschlagen habt?« fragte Lelldorin plötzlich.
    »Die Geschichte ist vermutlich etwas entstellt worden«, sagte Garion. »Ich habe Nachak verraten, und Mandorallen hat sich erboten, für mich zu kämpfen, um zu beweisen, daß ich die Wahrheit sage. Daraufhin haben Nachaks Männer Mandorallen angegriffen, und Barak und Hettar haben sich eingemischt. Genaugenommen war es Hettar, der Nachak getötet hat. Es ist uns übrigens gelungen, deinen Namen und Torasins aus der Sache herauszuhalten.«
    »Du bist ein wahrer Freund, Garion.«
    »Hier?« fragte Barak in diesem Augenblick. »Was macht sie hier?«
    »Sie kam mit Islena und mir her«, antwortete König Anheg.
    »Hat sie…?«
    Anheg nickte. »Dein Sohn ist bei ihr und deine Töchter. Seine Geburt scheint sie etwas milder gestimmt zu haben.«
    »Wie sieht er aus?« fragte Barak eifrig.
    »Er ist ein großer, rothaariger Bengel.« Anheg lachte. »Wenn er Hunger hat, kannst du ihn meilenweit brüllen hören.«
    Barak grinste breit.
    Als sie die Treppe erklommen hatten und auf den Platz vor der Großen Halle kamen, warteten zwei kleine Mädchen mit rosigen Wangen schon ungeduldig auf sie. Beide waren in Grün gekleidet und hatten lange, rotblonde

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