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Turm-Fraeulein

Titel: Turm-Fraeulein Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verlust setzte sich fort, denn es schien, daß die anderen Dämonen weitaus zynischer und raffgieriger waren als X(A/N) th , und die netten Jungs gelangten ja immer nur als letzte ans Ziel.
    Wenn die netten Jungen doch mal als erste ankommen könnten!
    Doch vielleicht konnten sie das ja…
    Plötzlich fiel es ihm ein. Weder die Nette-Jungen-Strategie noch die Böse-Buben-Methode war die beste, weil die anderen die erstere ausnutzten, um die Ergebnisse der zweiten zu erreichen. Was man statt dessen brauchte, das war eine Strategie des Hart-aber-Fair, die die netten Jungen belohnte und die bösen Buben bestrafte – und zwar so, daß die anderen es auch wußten.
    Wieder kritzelte Grundy ein wenig auf dem Höhlenboden herum. Angenommen, er versuchte es mit Hart-aber-Fair (HAF) gegen alle anderen Strategien? Dann würden die immer netten Jungs schnell aus dem Spiel ausscheiden, doch wie war es dann mit den immer bösen? Konnte HAF die Bösen ausschalten? Das erschien ihm möglich, falls…
    »Die Zeit ist um«, verkündete der Dämon.
    Schon! Es war ihm, als seien erst ein paar Minuten vergangen. »Ich…«
    »Hast du die Antwort?«
    »Ich… äh… glaube schon, aber ich muß sie erst überprüfen…«
    »Eine ungeprüfte Strategie würde ich bestimmt nicht gerne anwenden«, pflichtete der Dämon ihm griesgrämig bei. »Überprüfe sie jetzt.«
    »Ich… äh… brauche mehrere Leute, wie mich und die Vettel…«
    »Wieviel von jedem?« fragte der Dämon.
    »Na ja, mindestens zwei. Weißt du, die Typen…«
    Plötzlich waren vier Leute dort, wo zuvor nur zwei gewesen waren. Grundy und die Vettel besaßen mit einem Mal jeder sein eigenes Doppel. So hatte Grundy das zwar eigentlich nicht gemeint, doch er fürchtete, daß der Dämon, falls er protestieren sollte, glauben könnte, er wolle nur Zeit schinden, und das wäre möglicherweise sein Ende. »Äh, ja, danke. Und nun zu den Regeln…«
    »Willst du es etwa wagen, mir Regeln vorzuschreiben?« wollte der Dämon wissen.
    »Es muß Regeln geben, um zu zeigen, wie das Spiel funktioniert, damit die Strategie auch eingesetzt werden kann«, erklärte Grundy.
    »Fahre fort.«
    »Ich glaube, es ist am einfachsten, mein Punktsystem zu verwenden. Die komplizierte Problematik des Dämonenstatus liegt außerhalb des menschlichen Fassungsvermögens, deshalb…«
    »Das ist wahr«, pflichtete der Dämon ihm bei.
    »Deshalb können wir ganz einfache Zahlen für einfache Gemüter verwenden. Es wird aber immerhin die dahinterliegende Strategie veranschaulichen…«
    »Nun mach schon!«
    »Äh, ja. Es geht also darum, Punkte zu bekommen. Wer die meisten Punkte bekommt, ist der Sieger. Wenn meine Strategie also immer einen Sieger hervorbringt…«
    »Du kannst doch im Leben keinen Blumentopf gewinnen!« warf eine der Prinz-Bohrer-Elfen ein. »Das weiß doch jedermann!«
    »Halt die Klappe!« bellte der zweite Grundy. »Wenn jedermann hier wäre, dann würden alle mitbekommen, wie du dir einen ordentlichen Tritt in den Hintern abholst!«
    Grundy bemerkte, daß sein Doppel ihm recht gut gefiel; der Golem hatte eine gepflegte Ausdrucksweise. Allerdings war er sich nicht ganz sicher, wessen Hintern gleich einen Tritt abbekommen würde. »Äh…«
    »Dann soll auch jeder zuschauen«, entschied der Dämon.
    Plötzlich waren alle da: Es war, als wäre die Höhle zu einem monströsen Theater geworden, in dessen Mitte sie selbst standen. In der vordersten Reihe saßen König Dor und Königin Irene und die kleine Ivy und Dolph und der König a. D. Trent und die Königin a. D. Iris und Bink und Chamäleon und Chester und Cherie Zentaur und Arnolde Zentaur und jeder sonst noch, der in Xanth irgendwer war. In den dahinterliegenden Reihen saßen Jordan und Threnodia und Stanley Dampfer und Snorty und alle anderen, die ziemlich bedeutungslos waren, noch weiter hinten alle Leute und Wesen, die noch keiner Kategorie zugeteilt worden waren. An hinterster Stelle schwebte die böse funkelnde Wolke Fracto. Die meisten der Zuschauer machten einen etwas verstörten Eindruck, aber niemand protestierte. Alle beobachteten sie, was zur Bühne geworden war und warteten auf Grundys Vorführung.
    Nie war es Grundy in den Sinn gekommen, die schier unglaubliche Macht des Dämons X(A/N) th in Zweifel zu ziehen. Hätte er es aber jemals getan, so wären diese Zweifel spätestens jetzt zerronnen. Alle Magier und Zauberinnen und Wesen und Dinge des Landes Xanth, in Augenschnelle hierher gerufen – und dabei hatte der

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