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Turm-Fraeulein

Titel: Turm-Fraeulein Kostenlos Bücher Online Lesen
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Höhle der Gehirnkoralle«, sagte Grundy. »Es ist die Höhle des Dämon X(A/N) th und wenn wir ihn wecken…«
    »Das kann nicht sein!« Sie trat auf ihn zu. »Das sagst du nur, Golem, um hier heraus…«
    »Du solltest dich nicht allzu viel umherbewegen, Vettel, sonst wirst du…«
    Wieder erstarrte das Gesicht des Elfs. Zu spät – der Vettelprinz war gerade in einen weiteren Gedankenstrudel gerissen worden.
    Grundy wich ein Stück zurück – und geriet selbst in einen. Es war der Dämon S(I/R)ius in einem anonymalen Aspekt, der gerade Ausschau nach einem Blutopfer für das Herbstfest hielt. Canicula, hier ist das fahle Hündchen für dein…
    Zitternd trat Grundy aus dem Strudel wieder hervor. Er wollte nicht das Hundeopfer für dieses Fest werden!
    Auch die Vettel war wieder hervorgekommen.
    »Unaussprechlich!« spuckte sie förmlich. »Ich muß hier raus!«
    »Jage bloß nicht blindlings umher!« ermahnte Grundy sie.
    Doch wieder kam seine Warnung zu spät. Blindlings raste sie auf die gegenüberliegende Wand zu, versteifte sich und geriet ins Torkeln. Als sie durch einen Gedanken schoß, richtete sie sich wieder auf und taumelte in einen weiteren Strudel, um schließlich gegen die Wand zu prallen.
    »Jetzt gibt's Ärger!« murmelte Grundy.
    Denn das war keine gewöhnliche Wand. Sie hatte die Form eines riesigen Steingesichts, und die Vettel war soeben gegen die monströse Nase getorkelt.
    Nun war es soweit: Eines der riesigen Augen zuckte. Der Dämon X(A/N) th wachte auf!
    Die ganze Höhle wurde erschüttert, als das Gesicht zum Leben erwachte. Völlig fassungslos stand die Vettel davor. Sie mochte zwar schon Jahrhunderte alt sein, doch noch nie war sie diesem Wesen begegnet! Grundy dagegen sehr wohl – und er wußte, daß seine Lage schon ernst gewesen war, doch jetzt war sie mit Sicherheit noch ernster.
    Der gewaltige Mund öffnete sich. »WER KOMMT HIERHER?« fragte er.
    Die Vettel antwortete nicht, also mußte Grundy es tun. »Das ist ein Versehen, Dämon!« wimmerte er.
    »DANN WERDE ICH DIESES VERSEHEN VERNICHTEN, DAS MEINE RUHE STÖRT!«
    Genau das hatte Grundy befürchtet. Der Dämon X(A/N) th scherte sich nicht im geringsten um das Leben gewöhnlicher Wesen, er wollte lediglich, daß sie sich von ihm fernhielten. Eigentlich sollte es einen magischen Schild geben, der jeden daran hinderte, unversehens hier hineinzustolpern, doch offensichtlich hatte die Schlaufe diesen umgangen. Nun war der Dämon, die Quelle der Magie des ganzen Landes, geweckt worden und in seinem Zorn bereit, Grundy und möglicherweise das ganze übrige Xanth auszulöschen, wie man eine lästige Fliege zerquetschte.
    Was hatte er jetzt schon noch zu verlieren? »Das würdest du nicht tun, wenn du auch nur die geringste Vorstellung davon hättest, was für Probleme wirkliche Leute haben!« rief Grundy.
    Der Dämon hielt inne. »ES GIBT WIDERWORTE?«
    Grundy kümmerte sich nicht mehr darum. »Du bist allmächtig! Du hast überhaupt keine wirklichen Probleme! Kein Wunder, daß du dich nicht um uns scherst! Aber wenn du auch nur eine Minute an meiner Stelle wärst, würdest du es dir anders überlegen!«
    Der Dämon dachte nach. »Soll das eine Wette sein?« fragte er milde.
    »Wie immer du es nennen willst! Du weißt doch nicht das Geringste über das wirkliche Leben!«
    »Also gut. Dann tauschen wir die Plätze – eine Minute lang.«
    Plötzlich befand sich Grundys Bewußtsein im Körper und im Hirn des Dämons. Sein Blick durchdrang den Fels des materiellen Reichs, als wäre er ein bloßer Nebel, er stieß bis in die Grundstruktur der Planeten vor. Er war übelgelaunt, weil er schon seit mehreren Jahrzehnten an Bedeutung verloren hatte, und er schien unfähig zu sein, diese Entwicklung umzukehren. Wenngleich es wohl stimmte, daß er im körperlichem Sinne allmächtig war, war er dies gesellschaftlich gesehen doch nicht. Die anderen Dämonen des Systems holten ihn langsam ein. E‹R/D›e war inzwischen befördert worden, da er ‹› besaß, während X(A/N) th sich nach wie vor mit () begnügen mußte. Das war demütigend, denn dieses weibmännliche Wesen war im Prinzip mundanischer Natur. V(E/N)us hatte sich ebenfalls verbessert und galt nun als stattliche femme fatale. Selbst der ferne P[L/U]to war nicht mehr so unbedeutend, wie er einst gewesen war. JU[P/I]ter wurde langsam sehr groß, NE[P/T]un hatte sich einen wahren Ozean des Selbstrespekts angeeignet. Auch **SA»T/U«rn** war inzwischen extrem beliebt. Alles machte

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