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Turm-Fraeulein

Titel: Turm-Fraeulein Kostenlos Bücher Online Lesen
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und das kleine Ungeheuer krabbelte noch weiter unter den Sitz. Von Snorty war keine Hilfe zu erwarten – nicht, solange das Licht zu stark war.
    Grundy blickte sich um. Über dem wogenden Meer hing eine heimtückische kleine Wolke. Sie war es, die sich ein Stück bewegt hatte, damit das Mondlicht ungehindert scheinen konnte.
    Ob das ein Zufall war? Die Wolke kam ihm bekannt vor. Konnte das etwa Cumulo Fracto Nimbus sein? Dies war genau das Verhalten, das dieser Wolke zuzutrauen war!
    Doch vielleicht konnte Grundy ihre Bösartigkeit zu seinem Vorteil ausnutzen! Er wußte, daß Fracto sehr unbeherrscht war und über eine Menge heißer Luft verfügte. Wenn er die Wolke dazu bringen konnte, sich ordentlich aufzuregen…
    »He, Fracto!« rief er. »Was machst du denn hier, soweit weg von zu Hause? Du solltest besser zurück an Land, wo es sicher ist!«
    Die Wolke verfinsterte sich deutlich. Es war also tatsächlich Fracto!
    Die Vettel kletterte bereits an dem Haar herab. Das würde noch knapp werden.
    »Fracto! Du bist doch nichts als ein aufgeblasener Windbeutel!« rief Grundy. »Neulich in der Spalte hast du deine ganze Kraft verbraucht! Ich wette, du kannst heute noch nicht einmal einen anständigen Sturm anzetteln, um deine eigene Nebelhaut zu retten!«
    Die Wolke plusterte sich drohend auf. Hier und dort blitzte es kurz versuchsweise, dann war Donnergrollen zu vernehmen.
    »Nun versuch bloß nicht wieder deinen Bluff bei mir, Nebelgesicht!« rief Grundy. »Ich weiß doch, daß du bloß aus Flauschwatte bist! Du kannst dich nur aufblähen und ein bißchen herumspucken und in der Gegend rumrasseln! Du hast ja nicht einmal genug Kraft, um ordentlich gegen diesen Elfenbeinturm zu blasen.«
    Die Wolke blähte sich auf und blies gegen den Turm, was das Zeug hielt.
    »He!« schrie die Vettel. »Paß gefälligst auf, was du da tust, du klitschnasses Nichts!«
    Empört strengte Fracto sich noch stärker an. Die Vettel am Haarzopf begann hin und her zu baumeln und stieß gegen den Turm. Sie hatte erst ein Viertel der Strecke zurückgelegt und kam kaum voran, während der Wind wehte.
    »Laß meine häßliche Freundin gefälligst in Ruhe!« schrie Grundy in geheuchelter Besorgnis, einer plötzlichen Eingebung folgend.
    Natürlich konzentrierte Fracto sich nun erst recht auf die Vettel. Die Wolke kam näher an den Turm heran und begann ihn mit Regen zu bespucken.
    »Verschwinde, du elendes Miststück von einem Nebelvieh!« kreischte die Hexe außer sich vor Zorn.
    »Allerdings, du aufgedonnertes Triefgesicht!« warf Grundy ein. »Tu gefälligst, was sie sagt!«
    Inzwischen hatte die Wolke sich mächtig aufgeregt. Sie hatte ihre dreifache Größe angenommen und leuchtete vor ungestümen Blitzen. Immer genauer zielte sie auf den Turm.
    Als die Vettel diese Gefahr bemerkte, kletterte sie hastig am Haar zurück in die Sicherheit des Turmzimmers. Sie wollte nicht auf halber Strecke vom Gewitter erwischt werden.
    Fracto bemerkte ihre Flucht und ließ blitzschnell winzige Eisstücke auf sie niederprasseln, doch waren es nicht genug, um das Haar rutschig werden zu lassen.
    »Siehst du?« rief Grundy gehässig. »Eigentlich müßtest du Cumulmich Fraktionsnichtsnutz heißen!«
    Ein Blitzkeil schoß aus der Wolke hervor und schlug gegen den Turm. Doch dem konnten äußere Gefahren nichts anhaben. Der Vettel gelang es, zurück ins Turmzimmer zu klettern, dann beugte sie sich noch einmal hervor und drohte der Gewitterwolke mit der Faust. »Ich werde mir einen Rokh zulegen und dich mit meinen Flügelschlägen zerstieben!« kreischte sie.
    Die Wolke hatte nicht nur die Vettel vertrieben, sie hatte auch den größten Teil des Mondlichts ausgelöscht. »Komm schon, Snorty!« sagte Grundy.
    Rapunzel klatschte in die Hände. »Das war wirklich sehr klug von dir, Grundy!« rief sie.
    Gut – sie hatte sich von ihrem Schrecken erholt. Wenn er sie jetzt nur rechtzeitig vom Turm wegbringen konnte, bevor die Vettel merkte…
    Snorty packte die Ruder und begann sie zu bewegen. Doch das Boot war noch immer unten am Turm vertäut. »Losbinden!« schrie Grundy, denn der Knoten war zu groß, als daß er ihn hätte lösen können.
    Er hatte eigentlich Snorty gemeint, doch es war die Damsell, die dem Befehl gehorchte. Das war aufschlußreich – sie gehorchte der Stimme der Autorität, welche das auch immer sein mochte.
    Langsam glitten sie hinaus aufs Meer. Doch nun legte der Sturm erst richtig los. Um sie herum prasselten Hagelkörner ins Wasser. »Geh in

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