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Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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altes Ehepaar. Der Turrini denkt vor dem Einschlafen noch ein bisserl an Hasen und Rehe, die Gucki aber denkt an ihre nächste Schlagzeile in den Mühlviertler Nachrichten:
    Neuer Volkssport:
    Nordic Killing!

IIII
    Grafföwea ist schon wieder so ein Wort, mit dem ich mir schwertu. Beim Übersetzen. Am ehesten hinkommen tät noch Glumpert . Nur ist das halt auch nicht direkt ein hochdeutscher Ausdruck. Versteht ja wieder kein Schwein!
    Probier ich es halt in Gottes Namen. Also: Ein Grafföwea ist grundsätzlich einmal was Nutzloses. Da gibt es dann aber zwei Möglichkeiten. Erstens: Sachen, die von Haus aus nutzlos sind. Sagen wir einmal: Alles, was du auf einem Kirtag kaufen kannst, vom Taschenfeitel bis zum Plastiktraktor, ist ein Grafföwea . Sprich: funktioniert nicht gescheit oder ist sofort hin. Dann gibt es aber auch noch Sachen, die an und für sich schon funktionieren, aber halt irgendwann einmal doch nimmer. In so einem Fall spricht man von einem alten Grafföwea . Das steht dann noch jahrelang herum, weil die Mühlviertler doch sparsam sind. Wenn nicht sogar ein bisserl neidig. Erst wenn man in der Garage oder im Stadl kein bisserl Platz mehr hat, landet es zum Schluss doch im Altstoffsammelzentrum.
    Keine Ahnung, welche Bedeutung von Grafföwea der Fuzzi da im Sinn hat: von Haus aus nutzlos oder nur kaputt ? Wie er seinen Rasenmähertraktor jetzt als „ Grafföwea , elendiges!“ beschimpft.
    In meinen Augen ist ja ein Rasenmähertraktor grundsätzlich ein Grafföwea . Praktisch so notwendig wie ein Kropf! Weil ja die wenigsten Besitzer von so einem Rasenmähertraktor daheim einen Golfplatz haben. Sondern ein Grundstück mit grad einmal tausend Quadratmeter. Wenn du dann noch die Grundfläche vom Haus abziehst und von der Doppelgarage und von der Terrasse und vom Gemüsegarten und von den Blumen, dann bleibt so ein winziges Fleckerl Rasen über, dass du den auch mit der Nagelschere schneiden könntest. Aber nein, ein jeder muss ein Mordstrumm Rasenmähertraktor haben! Und auf dem hockt er dann oben wie der Hahn am Mist und rückt seinem Rasen zu Leibe, sobald der auch nur einen Milli­meter gewachsen ist! Praktisch jeden zweiten Tag.
    „Warum?“, frag ich mich. „Warum lassen sich die Leute einen jeden Blödsinn einreden?“ Siehe: Rasenmähertraktor! Siehe: Nordic-Walking-Stecken! Und, und, und!
    Keine Ahnung! Ich weiß beim besten Willen nicht, warum die Leute so deppert sind. Nur: Beim Rasenmähertraktor hab ich da schon so meine Theorie. Und weil jetzt grad eh nix passiert, außer dass der Fuzzi seinen Rasenmähertraktor als „ Grafföwea , elendiges! Hundskrüppel, verdammtes!“ oder „Mistviech, verbrunztes!“ beschimpft – der Fuzzi hat da diesbezüglich wirklich einen ziemlichen Wortschatz –, kann ich wenigstens einmal meine Rasenmähertraktor-Theorie verzapfen.
    Also: meine Theorie! Muss ich aber gleich dazusagen, dass das ein wengerl dauern kann. Weil ich nicht recht weiß, wo ich da anfangen soll. Am besten: beim Grundsätzlichen. Am Land ist es ruhig. Ruhig im Sinn von still und auch ruhig im Sinn von nicht viel Bewegung . Praktisch das Gegenteil von der Stadt. Mords ein Lärm! Und alles wurlt kreuz und quer durcheinander! Sehnen sich die Städter nach Ruhe und Stille. Kann ich sogar verstehen. Was ich aber nicht verstehen kann, ist, dass sich die Landbevölkerung auch nach dem sehnt, was sie nicht hat: nach einem ordentlichen Wirbel und nach einem ordentlichen Lärm!
    Wenn sich die Leute wenigstens darauf beschränken würden, auf Feuerwehrbälle oder auf Zeltfeste zu gehen. Dort gibt es statt einer Musik sowieso längst nur mehr Lärm. Hast du mit der Eintrittskarte praktisch auch schon eine Garantie für einen Gehörschaden. Aber nein: Die Leute müssen den Krach ja unbedingt selber erzeugen!
    Da sind wir aber auch schon bei der Spielzeug-Industrie, die den Mühlviertler – besser gesagt: die männliche Bevölkerung des Mühlviertels – mit Krach erzeugenden Geräten versorgt. Praktisch die Rauschgift-Mafia für Lärmsüchtige!
    Das fangt ja schon an, bevor ein Bub überhaupt richtig gehen kann. Hat er auch schon das Steuerkastl von so einem ferngesteuerten Auto in der Hand und terrorisiert die ganze Siedlung mit Lärm in Kreissägenqualität. Aber statt dass ihn wer derschlagt, sagen die Leute noch: „So ein g’schickter Bub!“ Eh klar, dass der dann sobald wie möglich auf ein nervenzerfetzend heulendes Moped umsattelt. Und wenn er das überlebt, kann er mit dem Auspuff

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