Turrinis Bauch - Kriminalroman
jung fürs Altersheim?“
„Ja, ist denn das die Möglichkeit? Der Pezi!“
Stellt sich doch tatsächlich heraus, dass die Helli und der Pezi miteinander in die Schule gegangen sind, ins Akademische Gymnasium in Linz. Haben ja sogar jahrelang ein fixes Tauschgeschäft laufen gehabt: der Helli ihre Wurstsemmeln gegen die Vegetarier-Vollkornbrote, die der Pezi immer mitgekriegt hat.
Ist die Wiedersehensfreude bei ihnen natürlich eine andere als wie bei der Gucki und beim Rammer. Da wird gescherzt und gelacht, während sich der Herr Oberstleutnant und die Frau Redakteurin gegenseitig stumm mustern. Feindselig ist da noch eine Untertreibung!
Wobei sich der Rammer dabei ertappen muss, dass er aufs Bös-Schauen vergessen hat. Weil ihm dieser Wahnsinns-Arsch und dieser Wahnsinns-Busen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Oder sagen wie lieber: ein Grinsen . Das blödsinnige Grinsen der Geilheit!
Aber schließlich und endlich muss sich die Kriminalpolizei dann doch an die Arbeit machen. Und auch die Redakteure der Mühlviertler Nachrichten haben was Besseres zu tun. Sonst hätte die Gucki den Rammer womöglich schon noch ein bisserl angestänkert. Sonst wär dem Rammer womöglich schon noch ein bisserl die Hand ausgerutscht. Heut hätt er sich nämlich getraut. Weit und breit kein Hund da! Hätt er aber auch ganz schön einfahren können. Weil eines bin ich mir sicher: Im Notfall hätt die Gucki selber zugebissen!
Die Zähne von der Gucki nämlich eins a: keine einzige Plombe! Beißt die knusprigsten Schwarteln her, dass es nur so kracht. Weil sie den Pezi zum Mittagessen eingeladen hat. Zum Seppenwirt . Da gibt es jeden Montag ein Bratl. Ist eigentlich nur ein kleines Dorfwirtshaus, aber mit Abstand der beste Schweinsbraten im ganzen Mühlviertel. Wenn man für ein ziemlich ein fettes Bauchfleisch zum Haben ist.
Der Pezi hat sich von der ersten Leiche in seiner Berufslaufbahn schon wieder derfangen und lässt sich das Bratl gut schmecken. Ein Knödel geht noch! Eh erst der fünfte. Mit der Gucki essen – das ist schon ganz was anderes als wie mit der Helli! Er ist ja in seiner Schulzeit ein paar Mal mit der Helli ausgegangen. Nach dem Tanzkurs. Hat sie immer einen Salat mit Putenstreifen bestellt und dann den ganzen Abend lang drin herumgestochert. Bis ihm selber der Appetit vergangen ist!
„Ziemlich ehrgeizig, ziemlich arrogant, dafür aber geistig ziemlich beschränkt war die Helli auch schon in der Schule. Wundert mich nicht, dass die bei der Polizei gelandet ist“, sagt jetzt der Pezi mit vollem Mund. Erzählt er das jetzt der Gucki – oder ist das nur ein Selbstgespräch?
Die Gucki fühlt sich aber anscheinend angesprochen: „Gefallen hat sie dir aber trotzdem! Ich hab ja gesehen, wie du sie angeschaut hast!“
„Na, ja.“
„Gute Figur?“
Oh-je! Jetzt wird es heikel. Für den Pezi. Die Helli gertenschlank – wie es so schön heißt. Ich tät ja sagen: vorn ein Brettl – und hint ein Laden! Die Gucki aber nicht ganz so schlank. Was soll der Pezi da sagen? Wenn er was von weiblichen Formen sagt, kriegt er seine Tetschen – wenn er was von inneren Werten sagt, kriegt er genauso seine Tetschen.
Aber irgendwas muss er sagen! Sagt er halt: „Wer war der Letzte, der die Alena angerufen hat?“ Schon ein g’schickter Bursch, der Pezi! Wie er da die Kurve kratzt. Und dann ist es ja auch noch eine gescheite Frage!
Hat sich die Gucki auch schon gestellt. Nur halt nicht beantworten können: „Eine Handynummer halt. Mit 0664 am Anfang.“
„Hab ich in fünf Minuten heraußen!“, sagt der Pezi ganz lässig. Wie wenn da gar nix dabei wär. „Nur meinen Laptop brauch ich.“
Wird der Gucki wieder einmal vor Augen geführt, dass sie doch nimmer so jung ist. Weil sie mit dem ganzen Computer-Glumpert zwar recht und schlecht umgehen kann, aber sich wirklich spielen damit – das können nur die Jungen. Die, die den ersten Computer noch vor den ersten Zähnen gekriegt haben.
Hat es die Gucki auf einmal gnädig. Morgen ist ihr letzter Arbeitstag. Und bis morgen will sie den Mörder gefasst haben: „Auf was warten wir noch?“
Muss der Pezi sein Bier auf einen Zug austrinken. Macht eh nix, wenn er ein bisserl beduselt ist. Fährt sowieso die Gucki. Fürchtet er sich wenigstens nicht gar so, wenn sie seine Enfield in sämtliche Kurven hineinlegt, wie wenn sie gewettet hätte, dass sie damit mehr Funken schlagen kann als jede Flex.
Flott ist der Pezi aber auch. Da hat der Turrini noch gar nicht
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