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Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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Parallele. Die Milena und die Alena haben als Hauskrankenpflegerinnen immer bei ein und demselben Pflegefall gearbeitet. Abwechselnd. Vierzehn Tage die Milena – dann vierzehn Tage die Alena – dann wieder die Milena – und so weiter.
    Da muss der Hund begraben sein! Egal ob jetzt die Milena und die Alena die Oma schlecht gepflegt oder die sexuelle Belästigung verweigert haben – in irgendeinem dieser Häuser, wo die zwei abwechselnd gearbeitet haben, muss die Gucki ein Motiv für den Doppelmord finden.
    Nur: wie? Die ganze Hauskrankenpflege durch Tschechinnen und Slowakinnen war ja die längste Zeit illegal. Die Pflegerinnen haben gearbeitet – und das Finanzamt hat weggeschaut. Weil es so für den Staat trotzdem viel billiger gekommen ist, wie wenn alle Pflegefälle ins Heim gekommen wären.
    Aber auch heute, wo es eine gesetzliche Regelung für die Anstellung der Pflegerinnen gibt, sind neunzig Prozent aller Pflegerinnen weiterhin illegal beschäftigt. Sonst könnten sich die alten Leute die Pflege gar nicht leisten. Und müssten ins Heim. Geht aber nicht. Ist ja kein Platz. Muss das Finanzamt halt wieder wegschauen.
    „Musst du suchen Agentur, was hat vermittelt die Milena und die Alena!“ Die Vivi weiß auch da eine Antwort. „Agentur fir Hauskrankenpflege so wie Zuhälter fir Nutten: kassieren fir nix! Dafir haben scheene Kartei fir Pflegerinnen und fir Kundschaft.“
    Wird ihr die Vivi so sympathisch, dass die Gucki ihre Kollegin zum heutigen Feuerwehrfest nach Trilling einladet. Inklusive Vorglühen. Daheim bei der Gucki. Damit die Vivi nicht gar so nüchtern ist, wenn sie der Gucki ihre Nachbarbuben kennenlernt. Die alle miteinander dringend eine Frau brauchen täten. Aber halt leider auch alle miteinander am Heiratsmarkt ziemlich schwer vermittelbar sind. Weil doch ein bisserl frauenunverträgliche Hobbys: Alkohol, Tarockieren, Autos (der Fuzzi), Alkohol, Tarockieren, Jagd (der Gerri), Alkohol, Tarockieren, Motorsäge (der Maxi).
    Wenn wer das mit dem Vorglühen nicht verstanden hat: Erklär ich es halt. Das ist ein wunderschönes sprachliches Bild, das in den letzten Jahren einen triumphalen Siegeszug durch das Mühlviertel angetreten hat. Kommt eigentlich aus der Motorentechnik. Weil du einen Dieselmotor vorglühen musst, bevor du ihn startest. Also: Du erwärmst mit Glühfäden den Zylinder, damit sich das Diesel-Luft-Gemisch leichter entzünden lasst. Beim Vorglühen im übertragenen Sinn aber erwärmst du praktisch deine Seele mit Alkohol, indem du dich daheim mit deinen Freunden schon vor dem Fortgehen ein bisserl ansaufst.
    Erstens ist es billiger, und zweitens bist du dann schon ziemlich gut aufgelegt, wenn du auf das Fest hinkommst. Sprich: kein bisserl mehr schüchtern. Und zu allem bereit. Rein gspusimäßig. Kann aber auch schiefgehen. Wenn du nämlich schon blunzenfett auf das Fest kommst, ist das einzige Abenteuer, das noch auf dich wartet, kein Gspusi mit einem netten Sexualpartner, sondern nur mehr der Vollrausch. Ist den meisten aber auch nicht zuwider.
    Die Gucki und die Vivi können sich anscheinend nicht so recht entscheiden. Was wollen sie jetzt? Einen Mann – oder doch lieber einen Vollrausch? Einerseits sind sie alle zwei aufgemascherlt bis zum Gehtnimmer – andererseits picken sie schon seit zwei Stunden in der Gucki ihrem Garten und plätschern dabei ein Flascherl Veltliner nach dem anderen.
    Jetzt will natürlich ein jeder wissen, was die zwei anhaben. Besser gesagt: was sie alles nicht anhaben. Sprich: Wie viel nackerte Haut kann man sehen? Ist ja ein lauer Frühsommerabend. Braucht man gar nicht so viel anziehen.
    Muss ich die ganzen Geilspechte leider enttäuschen. Gar so viel nackerte Haut sieht man auch wieder nicht. Weil alle zwei ein Dirndl anhaben. Aber ein altes. Von früher. Also schon ziemlich weit ausgeschnitten, aber halt mit einer Bluse drunter. Sieht man praktisch nix vom Busen. Dabei alle zwei wirklich einen sehenswerten Busen. Üppig der von der Gucki – keck der von der Vivi. Und auch von die Haxen sieht man nicht besonders viel. Kleid und Schürze reichen mehr als eine Handbreit übers Knie. Trotzdem alle zwei extrem appetitlich!
    „Wie kommen die jetzt zu so einem Dirndl?“, wird man sich fragen. Ist leicht erklärt. Die Vivi hat das ihrige von einer alten Frau geschenkt gekriegt, die sie einmal gepflegt hat. Weil es das Enkerl eh nicht haben wollt. Und die Gucki hat das ihrige voriges Jahr vom Leo zum Geburtstag geschenkt gekriegt. Weil ihm die

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