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Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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Station geschweige denn an eine Entlassung.
    War der Gucki aber wurscht. Erstens hat sie eh ein ziemliches Schädelweh gehabt. Und schlecht war ihr auch. Zweitens aber hat sie dem Dr. Hochleitner nicht nur sein neues Feuerzeug gefladert, sondern auch sein Handy. Braucht sie nur den Franz anrufen. Der setzt seinen Anwalt in Bewegung – und im Nu ist sie draußen. Da kann sich der Herr Oberarzt auf den Kopf stellen!
    Gut, dass sie die Nummer vom Franz auswendig kann! Ist ja heutzutage nimmer selbstverständlich, dass man sich Telefonnummern merkt. Weil ja eh alle Nummern im Handy gespeichert sind. Für die Gucki ist es das Normalste auf der Welt, dass sie sich eine jede Telefonnummer merkt. Hat ja als Kind sämtliche Nummern von sämtlichen Verwandten und von sämtlichen Kriegskameraden vom Opa auswendig lernen müssen. Als Gedächtnistraining für das Tarockieren. Da musst du dir schließlich bei jedem Spiel eine jede Karte dermerken. Und das ist um einiges schwieriger als ein paar Telefonnummern!
    Wird aber dann gar nicht so leicht, dass der Anwalt die Gucki aus dem Narrenhaus herausholt. Weil sich an diesem Mittwoch sämtlich Tageszeitungen auf die Story vom Autorennen zwischen dem Horsti und der Gucki gestürzt haben. Und weil der Horsti halt einmal ziemlich tot ist, wird die Gucki als die Böse hingestellt.
    Wobei man dazusagen muss, dass das Ganze nicht auf dem Raffl seinem Mist gewachsen ist. Der hat nur festgehalten, dass ein Autorennen stattgefunden hat. Nicht mehr und nicht weniger! Den Rest haben sich dann die Damen und Herren Journalisten ganz einfach aus den Fingern gezuzelt.
    Nehmen wir nur einmal die Kronen Zeitung her. Gleich auf Seite eins ein Foto von der Gucki. Und darüber die Schlagzeile:
    EISKALTER
    KILLERENGEL
    Und dann noch ein Bericht, der beweist, dass Journalisten wirklich eine Fantasie haben:
    War es nur der Nervenkitzel oder war es reiner Männerhass, der die ledige Gudrun W. (38) dazu bewogen hat, einen jungen Burschen zu einem illegalen Wettrennen herauszufordern, bei dem er mit seinem VW Golf gegen ihren Sportwagen ohnehin keine Chance hatte? Auf jeden Fall musste der allseits beliebte Horst H. (28) dieses Abenteuer mit dem Tod bezahlen. Mit einem unvorstellbaren grauenhaften Tod. Dem Tod durch Verbrennen.
    Ich möcht nur wissen, wo die Kronen Zeitung das Titelfoto hergehabt hat? Stammt offensichtlich vom Rasenmähertraktor-Rennen in St. Moritz. Zeigt die Gucki mit einem Sturzhelm unterm Arm: wie wenn sie praktisch jeden Tag rennfahren tät! Und außerdem ziemlich sexy. Weil halt die Arbeitskluft vom Kevin schon ziemlich spannt über der Gucki ihrem Busen. Aber das wissen wir eh schon! Da waren wir ja dabei.
    In den anderen Zeitungen kommt die Gucki auch nicht viel besser davon. Die Schuldige ist immer sie. Dabei wird die Kronen Zeitung sogar noch übertroffen. Von Österreich . Wer diese Zeitung nicht kennt: Das ist die absolut billigste Zeitung des gleichnamigen Landes. Und damit mein ich jetzt nicht nur den Verkaufspreis. Besteht eigentlich nur aus bunten Bilderln. Ganz wenig Text. Praktisch auch für Analphabeten geeignet. An diesem 7. Juli bringt Österreich auf der Titelseite ein Foto von der Gucki. In ihrer schwarzen Lederkluft. Nur dass das Foto so bearbeitet ist, dass es wie Lackleder ausschaut. Praktisch die Gucki als Strenge Herrin. Mit der passenden Schlagzeile:
    Sex-Spiele
    mit 200 PS
    Liegt eigentlich der Verdacht nahe, dass auch der Dr. Hochleitner Österreich liest. Weil der Herr Oberarzt für Psychiatrie zu derselben Einschätzung kommt: dass Autorennen für die Gucki eine Ersatzbefriedigung für ihr nicht vorhandenes Sexualleben sind.
    Ha! So ein Schmarrn! Da müsst ja im Mühlviertel die halberte Bevölkerung ununterbrochen Autorennen fahren. Weil ja die wenigsten Leute ein gescheites Sexualleben haben. Na, ja – ein bisserl was wird da schon dran sein. Weil ja wirklich die meisten zu schnell fahren.
    Jetzt kann man über den Dr. Hochleitner sagen, was man will, aber seine Verantwortung als Arzt nimmt er ernst. Wie nämlich der Rammer im Wagner-Jauregg auftaucht und die Gucki verhören will, lasst er ihn einfach nicht hinein. Patientin nicht vernehmungsfähig – und damit basta!
    Trotzdem schafft es der Herr Oberstleutnant, dass er in die Geschlossene hineinkommt. Aber halt als Patient. Indem er zuerst aufdreht und dann durchdreht und dem Herrn Oberarzt einen ordentlichen Stesser gibt. So schnell kann er gar nicht schauen – haben ihn auch schon zwei baumlange

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