Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
verrückt geworden, es hätte nicht viel gefehlt, und er wäre unterwegs abgesprungen. Was natürlich erst recht nichts gebracht hätte. Dann die quälende Ungewissheit, als er hier im Lager ausharren musste, während die SEAL s Jade befreiten. Doch nichts war so schlimm wie der Anblick von Jades geschundenem Körper und das Wissen, was sie alles hatte erleiden müssen, weil er sie hierhergeschickt hatte. Die Angst, Wut und Scham in ihren Augen war kaum zu ertragen. Er hätte alles dafür gegeben, um es ungeschehen zu machen. Da das nicht möglich war, würde er dafür sorgen, dass sie die beste Behandlung und Hilfe bekam, die es gab. Er würde sich um sie kümmern und versuchen, ihren Schmerz zu mindern.
    Als sich endlich die Tür des Hubschraubers öffnete, hätte er beinahe den ersten Mann herausgerissen, nur damit die Sache etwas schneller ging. Er konnte sich gerade noch beherrschen und trat stattdessen zur Seite, um den Soldaten Platz zu machen. Ein Blick zur Baracke zeigte ihm, dass die deutschen Sanitäter Jade bereits auf einer Trage zum Helikopter trugen, damit die Verletzten so schnell wie möglich in ein Krankenhaus kamen. Noch waren alle am Leben, aber laut letztem Funkspruch war der Night Stalker trotz Infusionen noch nicht wieder aufgewacht. Rasch ging Hawk Jade entgegen, die bleich und mit geschlossenen Augen auf der Trage lag. Sanft ergriff er ihre Hand und beugte sich zu ihr hinunter.
    »Jade?«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis ihre Augenlider sich hoben und sie ihn anblickte. Vielmehr durch ihn hindurch, es war fast so, als könnte sie ihn gar nicht sehen. Der Arzt hatte ihr ein leichtes Beruhigungsmittel gegeben, dessen Wirkung ihm jetzt viel zu stark vorkam. Aber für Jade war es sicher besser, wenn sie sich ausruhen konnte und nicht allzu viel um sich herum mitbekam. Er beugte sich hinunter, um ihre Stirn zu küssen, als sie plötzlich ein heiseres Stöhnen von sich gab und ihre Hand sich um seine verkrampfte. Alarmiert zuckte er zurück. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ihre Lippen bewegten sich lautlos. Hatte sie solche Angst vor ihm? Schmerz breitete sich in seiner Brust aus, als er sich aufrichtete und zu entscheiden versuchte, was er tun sollte. Wahrscheinlich sollte er ihr etwas mehr Raum geben, damit sie sah, dass keinerlei Gefahr bestand. Er trat einen Schritt zurück, wurde jedoch von ihrer Hand zurückgehalten, die sich um seine Finger klammerte. Ein Wimmern entwich ihrer Kehle.
    Hawk beugte sich wieder über sie. »Schsch, es ist alles gut, du bist in Sicherheit.«
    Wild schüttelte sie ihren Kopf, ihr ganzer Körper bebte. »Er … er ist es.«
    Hatte das Beruhigungsmittel sie verwirrt oder war das eine Nachwirkung des Traumas durch die Gefangenschaft? Sie schien panische Angst zu haben. Hilflos blickte er den Sanitäter an, der die Trage trug, doch auch dieser schüttelte nur den Kopf.
    »Lasst ihn … nicht … « Sie brach ab, ihre Zähne klapperten aufeinander. »Er wird … alle töten.«
    Eindeutig verwirrt. Sein Herz verkrampfte sich. »Wer, Liebling?«
    »M…Mo…gadir.«
    Beruhigend streichelte Hawk ihre Hand. »Keine Angst, er ist nicht hier.«
    »D…doch, ist er!«
    »Jade … «
    Ein stechender Schmerz schoss durch seinen Rücken, die Wucht des unerwarteten Schlags ließ ihn taumeln. Jade schrie heiser auf, die Panik in ihren Augen deutlich sichtbar. Hawk warf sich herum und stand einem gefesselten Mann gegenüber, aus dessen Augen ihm mörderischer Hass entgegenschlug. Nein, nicht ihm, sondern Jade. Diese Erkenntnis erfolgte zeitgleich mit einem erneuten Angriff des Gefangenen, diesmal auf Jade gerichtet. Die Soldaten versuchten, ihn festzuhalten, doch trotz seiner gefesselten Hände schafften sie es nicht, ihn zurückzudrängen. Deutlich spürte Hawk Jades abgrundtiefe Angst, als sie sich auf der Trage zusammenkauerte, um dem Mann zu entgehen. Wut schoss durch seinen Körper und ließ ihn keine Sekunde zögern. Mit so viel Kraft, wie er aufbringen konnte, schlug er dem Mann die Faust ins Gesicht. Der Kopf zuckte unter der Wucht des Schlags zurück, ohne einen Laut kippte der Gefangene nach hinten. Hawk wollte ihm nachsetzen, doch die Soldaten hinderten ihn daran.
    »Das reicht, der steht so schnell nicht wieder auf.«
    Ein Mann in schwarzer Tarnkleidung und einem dicken Beinverband schwang sich aus dem Hubschrauber und humpelte auf ihn zu. »Ich hoffe, Sie haben unseren Gefangenen nicht umgebracht.« Er betrachtete den Bewusstlosen und nickte zufrieden. »Lebt

Weitere Kostenlose Bücher