TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
setzte den PC auf dem Boden ab, steckte die Minifestplatte in die Innentasche seiner Weste und wandte sich der Frau zu, die hinter der Tür kauerte.
Bevor er sie ansprach, schaltete er sein Mikrofon aus. »Wir müssen hier raus. Verstehen Sie mich?«
Die Frau presste die Arme über ihren Kopf und wiegte sich hin und her. Hier war keine Hilfe zu erwarten. Und er hatte keine Zeit, sich um die Gefühle der ehemaligen Gefangenen zu kümmern. Ohne Vorwarnung griff I-Mac um ihre Taille und schwang sie sich über die Schulter. Ihr entsetzter Aufschrei ging ihm durch Mark und Bein, doch darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Er hielt ihre Beine vor seiner Brust fest, damit sie ihn nicht treten konnte, und rannte los. Gerade als er dachte, er hätte es geschafft, das Tor bereits in Sicht, hob ihn die ungeheure Kraft der Explosion von den Füßen. Er versuchte noch, sich abzurollen, doch die zusätzliche Last der Frau hinderte ihn daran. Mit voller Wucht schlug er gegen einen harten Gegenstand, die Luft wurde aus seiner Lunge gepresst. Sein letzter klarer Gedanke galt dem Team, das im Tunnel in der Falle sitzen würde, sollte dort ebenfalls eine Bombe explodieren.
Ein tiefes Grollen drang durch den Schacht zu ihnen, begleitet von einem schwachen Lufthauch. Unbehaglich sahen sie sich an. Die Minute schien abgelaufen zu sein.
»I-Mac, melde dich.« Devils Stimme klang noch ruhiger als sonst.
Keine Antwort. Vielleicht war der Kopfhörer defekt oder er hatte ihn verloren. Oder das Signal kam nicht durch die Steinschicht. Oder … Nein, eine andere Möglichkeit gab es nicht. Rock entfernte eine Spinnwebe von seinem Gesicht, während er angestrengt lauschte. Kein Ton von I-Mac.
Devil versuchte es noch einige Male, doch der Kontakt war abgeschnitten. »Okay, wir haben weniger als vier Minuten, es wird Zeit, dass wir den Ausgang suchen.« Er leuchtete in die tiefe Dunkelheit vor ihnen. »Lauft.«
Trotz des unebenen Bodens kamen sie gut voran. Endlich mal ein Einsatz, wo sich das ganze Lauftraining auszahlte. Rock verzog den Mund. Gut, eine Bombe in einem unterirdischen Tunnel war ein sehr überzeugender Grund, auch noch das Letzte aus sich herauszuholen. Er wandte sich um, als er merkte, dass Devil nicht mehr hinter ihm war. Normalerweise konnte Dev ihn locker überholen, doch diesmal schien ihn etwas aufzuhalten. Eine Verletzung vielleicht? Rock beschloss, umzudrehen und seinen CO zu suchen. Wenn hier alles in die Luft flog, wollten sie sicher nicht mehr im Gang sein. Hinter einer weiteren Biegung fand er ihn schließlich. Mit den Händen hatte er sich an der Wand abgestützt, den Kopf vorgebeugt.
Rock schaltete sein Mikrofon aus. »Was ist los?«
»Lauf weiter.« Devil schien nicht überrascht, ihn zu sehen.
»Das werde ich sicher nicht, solange du hier herumstehst. Also, was hast du?«
Devil trat zur Seite und leuchtete mit der Taschenlampe dorthin, wo seine Hände gelegen hatten. »Hier ist etwas, das ich untersuchen muss.«
Rock ging näher zu ihm. »Dir ist schon klar, dass hier jederzeit eine Bombe hochgehen könnte.« Es war keine Frage.
»Ja.«
Okay, andere Taktik. »Ich werde den anderen … «
»Nein. Wir brauchen sie nicht. Es ist besser, wenn sie sich in Sicherheit bringen.«
»Sie werden schon sehr bald merken, dass wir nicht mehr hinter ihnen sind, und zurückkommen.«
»Wenn wir uns beeilen, holen wir sie wieder ein. Hinterher.«
Was auch immer Devil vorhatte, musste so wichtig sein, dass er dafür sogar ihr Leben riskierte. »Also, warum stehen wir hier rum?«
»Hier ist eine Nische im Fels und dahinter so etwas wie ein kleiner Tresor.«
Rock beugte sich vor und lehnte die Wange gegen den glitschigen Fels, um hinter den Vorsprung schauen zu können. Tatsächlich, dort war ein Stahlschrank versteckt, von außen kaum zu entdecken. »Und wie hast du den gefunden?«
»Ich habe die Augen offen gehalten.«
»Hmhm.« Rock drehte den Griff, doch die Tür öffnete sich nicht. »Willst du das Teil öffnen?«
»Ja.«
»Und wenn dort die Bombe drin ist?«
Devil blickte auf seine Uhr. »Dann haben wir noch zwei Minuten Zeit, um zu verschwinden.«
»Wie beruhigend.« Rock holte seinen Sprengstoff heraus. Er konnte nur schätzen, wie dick der Stahl war. Etwas zu viel, und der Inhalt wäre zerstört oder die Bombe würde in die Luft fliegen, etwas zu wenig, und die Tür wäre weiterhin verschlossen. Er riss ein Stück Sprengstoff ab und drückte ihn gegen das Schloss. »Zurück!«
Rasch kauerten sie sich
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