TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
war mit ihm zusammen zur Seite gerollt. Die Granate war nur Sekunden danach dort eingeschlagen, wo der Fremde gelegen hatte. Wie es schien, war seine Vermutung, es könnte ein Gegner von Khalawihiri sein, korrekt gewesen.
Devil tastete nach seiner Kopfwunde, die wieder blutete. »Ich hatte meine Gründe.«
»Aha.«
»Was machen Sie überhaupt hier?«
»Ich habe meine Gründe.«
Devil nickte. »Touché.«
»Was machen wir jetzt?«
Devil betrachtete die fensterlosen Wände und die massive Tür. Die Terroristen hatten ihm sämtliche offensichtlichen Waffen abgenommen, genauso wie seine Ausrüstung mit Ausnahme des Kopfhörers, den er weggeworfen hatte. Natürlich hatte er noch sein Kampfmesser versteckt, aber das würde sie nicht aus diesem Raum herausbringen, bevor nicht jemand die Tür öffnete. »Warten.«
»Dürfte nicht so lange dauern.«
»Wie kommen Sie darauf?«
»Ich hoffe einfach, dass ich nicht umsonst meinen Hals riskiert habe.« Der Mann sah ihn abschätzend an. »Hätte nicht gedacht, dass sich ein SEAL so einfach erwischen lässt.«
»Normalerweise wäre das auch nicht geschehen. Ich hätte Sie natürlich auch dort lassen können … « Devil hob fragend eine Augenbraue. »Woher wollen Sie wissen, welcher Einheit ich angehöre?«
Wieder schwang Humor in der Stimme des Fremden mit. »Das weiß jeder hier. Es war lange angekündigt, dass ihr kommen würdet.« Er wurde ernst. »Khalawihiri hört die Gespräche von ausländischen Camps, des afghanischen Militärs, der Polizei und sämtlicher anderer staatlicher Einrichtungen ab. Er wusste, dass Mogadir die Agentinnen entführen würde, er hat vom Hubschrauberabschuss gehört, und er hat erfahren, dass ihr bei den Deutschen untergebracht seid. Als Mogadir gefangen genommen wurde, wusste er, dass es euch vielleicht gelingen würde, eine Spur zu finden, die zu ihm führte. Er ist darauf vorbereitet und nicht gewillt, das Spiel einem anderen zu überlassen.«
»Was hat er vor?«
»Genau weiß ich das auch nicht, ich bin erst vor ein paar Stunden zurückgekommen. Hier war alles in Aufruhr, ich habe gehört, dass Besuch erwartet und ein Hinterhalt geplant wurde. Eine Falle, der ein kleiner Trupp SEAL s kaum entkommen kann.«
»Wenn Sie ein Vertrauter Khalawihiris sind, was machen Sie dann hier?«
Der Mann hob eine Schulter und zuckte dann zusammen. »Verdammt, ich glaube, eine Rippe ist gebrochen.«
Devil blickte ihn weiter schweigend an.
»Ihr Mitgefühl wärmt mich. Ich hatte mich in den inneren Zirkel vorgearbeitet, doch dann habe ich einen Auftrag bekommen und war die letzten Tage unterwegs. Als ich vorhin wiederkam, war schon alles in Aufruhr. Mir war klar, dass Khalawihiri mir nicht mehr traute und dass er mich bald töten würde.«
»Sie gehen damit erstaunlich locker um.«
»Ich hatte nichts zu verlieren, also habe ich versucht, wegzukommen, bevor die große Schlacht anfängt.«
»Das hat wohl nicht geklappt.« Devil wusste nicht, was er von dem Typen halten sollte. Sein Englisch war völlig fehlerfrei, sein ganzes Benehmen zu selbstsicher, um ein einfacher Laufbursche zu sein. Wenn Khalawihiri ihm vertraut hatte, musste er geglaubt haben, sich auf ihn verlassen zu können. Das würde nicht bei jedem dahergelaufenen Hirtenjungen so sein. Wer war er also? Einfach nur ein Glücksjäger, der Geld machen wollte, oder ein Agent? Er tippte auf Letzteres, seit er die Bewegungen gesehen hatte, mit denen der Bursche sich vor der Explosion gegen ihn verteidigen wollte. Vielleicht war er von der CIA , allerdings war sein Englisch dafür zu wenig amerikanisch. Andererseits konnte das auch genau so beabsichtigt sein. »Welches Land?«
Der Mitgefangene öffnete den Mund, schloss ihn dann wieder und grinste ihn an. »Netter Versuch. Ich muss müder sein, als ich dachte. Vermutlich ruhe ich mich lieber ein wenig aus, solange ich noch die Möglichkeit dazu habe.« Er schloss die Augen und lehnte sich bequemer gegen die Wand.
»Was meinen Sie damit?«
Schweigen.
»Haben Sie einen Namen?«
»Sicher.« Als würde ihn Devils spürbare Ungeduld amüsieren, blickte er ihn kurz an, bevor er die Augen wieder schloss. »Sie können mich Hamid nennen.«
Mehr als einmal wäre er beinahe auf losen Steinen weggerutscht, doch schließlich kam Rock unterhalb des Gebäudes an. Über ihm, am Rand der Auffahrt, patrouillierten Wachen, andere durchstreiften die Umgebung. Keiner von ihnen nahm den beschwerlichen Weg über den Abhang, sodass er sich unbemerkt
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