TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
es offenbar nicht so war, denn momentan gab es keinerlei Deckung. »Wo treffen wir uns?«
»Geh einfach geradeaus von den Häusern weg. Wir finden dich dann schon.«
Okay, geradeaus war nicht weiter schwer, selbst sein schmerzender Kopf konnte das aufnehmen. Allerdings bedeutete es, eine gute Position aufzugeben, die er vielleicht nie wieder erreichen würde, wenn Khalawihiris Männer ihnen den Weg auf dem Plateau abschnitten. An der Seite des Abhangs gab es sicher weniger Wachen. »Negativ.«
»Was meinst du damit?« Erneut Clints Stimme.
»Wenn ich in die andere Richtung gehe und dann den Hügel wieder hoch, bin ich direkt unterhalb des Gebäudes. Ich könnte auskundschaften, wo sie Devil hingebracht haben.«
Einen Moment lang herrschte Schweigen, bevor Clint antwortete. »Traust du dir das in deinem Zustand zu?«
»Sonst hätte ich es nicht vorgeschlagen.« Rock versuchte, die heftigen Kopfschmerzen zu ignorieren und zuversichtlicher zu klingen, als er sich fühlte. Er griff in seine Westentasche und tastete nach seinen Spielzeugen. Erleichtert stellte er fest, dass alles an seinem Platz war. Sollte er den Terroristen begegnen, würden sie einige Überraschungen erleben.
53
Schmerz explodierte in Devils Schädel, als sein Kopf direkt unter der alten Wunde an die Wand schlug. Schwarze Punkte flimmerten vor seinen Augen, sein Magen hob sich. Er sackte zusammen und bekämpfte auf Händen und Knien den Würgreiz. Halb besinnungslos war er nicht in der Lage zu reagieren, als ein Stiefel seine Rippen traf. Diesmal schoss der Schmerz durch seine Seite und riss ihn aus der wartenden Dunkelheit. Mühsam richtete er sich auf und konnte gerade noch einem Schlag ausweichen, der auf seinen Kopf zielte. Der Terrorist spie wütende Verwünschungen aus – zumindest nahm er an, dass es sich nicht um eine Liebeserklärung handelte – und griff erneut an. Devil duckte sich und ließ den Angreifer durch den eigenen Schwung an die Mauer prallen. In Erwartung eines erneuten Angriffs nahm er eine Abwehrhaltung ein, doch es geschah nichts. Der Mann an der Tür, wahrscheinlich der Anführer Khalawihiri, hatte seinen Schergen zurückgerufen und konzentrierte sich jetzt auf den zweiten Gefangenen, der trotz seiner Kratzer und Blutergüsse beinahe gelassen wirkte. Der Mann lehnte mit dem Rücken an der Wand, die Hände lagen locker an seinen Seiten.
Khalawihiri trat dicht vor ihn, geschützt durch die Pistole, die er auf den Mann gerichtet hielt. Trotz seiner leisen Stimme war die Wut darin unverkennbar. Devils Persisch war nicht gut genug, um zu verstehen, was er sagte, selbst wenn er über dem Rauschen in seinen Ohren mehr als nur ein paar Worte verstanden hätte. Der Gefangene zeigte sich wenig beeindruckt, Verachtung schimmerte in seinen Augen, während er schwieg. Vermutlich hatte der Terrorist damit gerechnet, denn er nickte, als sähe er seine Aussagen bestätigt, und wandte sich zur Tür um. Devil überlegte, ob sich dieser Moment zum Angriff anbot, doch er verwarf den Gedanken wieder, als er die Pistole sah, die der Schläger auf ihn gerichtet hielt. Bevor er mehr als einen Schritt gehen konnte, würde er bereits eine Kugel im Kopf haben. Es sah so aus, als müsste er auf eine andere Gelegenheit warten. Ein Blick auf seinen Mitgefangenen zeigte ihm, dass er zum gleichen Schluss gekommen war. Die Tür fiel hinter den Terroristen ins Schloss, bevor das Geräusch eines Schlüssels erklang.
Stille breitete sich aus, während sie sich musterten. Der Fremde rutschte schließlich an der Wand herab, bis er auf dem Boden saß. Seine Hand wanderte zum Brustkorb, der Mund verzog sich schmerzhaft. Für einen Moment schloss er die Augen, dann sah er Devil direkt an. »Danke, dass Sie mich vorhin da rausgeholt haben.«
»Es hat nicht wirklich etwas gebracht, Sie sind trotzdem ein Gefangener.«
Diesmal blitzte für einen Sekundenbruchteil Humor in seinen Augen auf. »Besser als von einer Granate zerfetzt zu werden.«
»Stimmt.«
»Warum haben Sie sich nicht in Sicherheit gebracht? Niemand wusste, dass Sie dort waren.«
Devil blickte ihn schweigend an. Er konnte selbst nicht genau sagen, warum er den Mann aus der Schusslinie geholt hatte. Durch seine NVG s hatte er einige Meter weiter eine Bewegung wahrgenommen, es hätte ebenso gut ein Angreifer sein können, doch er hatte das Gefühl, ihm helfen zu müssen, nicht abschütteln können. Also hatte er erst Rock aus der Gefahrenzone geschafft und sich dann auf den Mann gestürzt und
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