Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
Job war wesentlich besser zu ertragen, wenn man ein Ergebnis sah.
    Routiniert überprüfte er die Funktionstüchtigkeit seiner Pistole, bevor er das Mikrofon dichter vor seinen Mund schob. »Wir rücken vor wie besprochen. Versucht möglichst nicht aufzufallen, wir können uns keinen weiteren Verlust leisten.«
    Klicken antwortete ihm. Eigentlich hätte er sich den letzten Satz sparen können, die anderen wussten, was auf dem Spiel stand und wie sie vorgehen mussten. Langsam kroch er vorwärts und versuchte, jede natürliche Deckung auszunutzen. Keine leichte Aufgabe auf einem Hochplateau, auf dem kaum ein Strauch wuchs, das jedoch vor Feinden nur so wimmelte. Hinter einem kleinen Erdwall verschaffte er sich erneut einen Überblick. Seine Männer waren in der Dunkelheit kaum auszumachen, er sah sie nur, weil er wusste, wo sie ungefähr sein mussten. Trotzdem konnten sie nur hoffen, dass die Terroristen nicht ebenfalls mit Nachtsichtgeräten ausgestattet waren, denn dann wäre ihr einziger Vorteil – neben ihrer Ausbildung – verloren. Hoffentlich hatte Khalawihiri keine Zeit, sich näher mit seinem Gefangenen zu beschäftigen, solange er fürchten musste, angegriffen zu werden. Nach einem letzten Rundblick schob er sich weiter in Richtung der Gebäude.
    Einen winzigen Augenblick, bevor die Klinge ihr Ziel traf, riss Rock seinen Arm zur Seite. Der Junge vor ihm starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, sein Gesicht vor Angst verzerrt. Er öffnete den Mund, doch kein Ton kam heraus, denn im gleichen Moment versetzte Rock ihm einen Schlag gegen die Schläfe, der ihn betäuben, aber nicht töten würde. Ohne einen Laut von sich zu geben, sackte der Junge in sich zusammen, der Eimer entglitt seiner nun kraftlosen Hand und fiel scheppernd zu Boden. Rock blieb mit angehaltenem Atem an die Hauswand gepresst stehen und erwartete, jeden Moment einen der Wächter um die Ecke kommen zu sehen. Als alles still blieb, hockte Rock sich neben den Jungen und prüfte seinen Puls. Erleichtert atmete er auf, als er ihn spürte. Zwar war jeder im Camp ein Feind, aber er konnte es trotzdem nicht über sich bringen, ein Kind zu töten. Er schätzte den Jungen auf etwa zwölf Jahre, alt genug, um eine Waffe zu bedienen oder zumindest Alarm zu schlagen und damit seinen Standort zu verraten.
    Die in seine Augen eingebrannten Lichtflecken wurden langsam schwächer und er stand nun in tiefe Dunkelheit getaucht da. Die Lampe, die der Junge getragen hatte, war zu Boden gefallen und verloschen, so blieb nur ein schwacher Lichtschein übrig, der durch die Schlitze hölzerner Fensterläden schimmerte. Rock band Hände und Füße des Jungen mit Kabelbindern zusammen und steckte ihm ein Stück Stoff als Knebel in den Mund. Dann zog er ihn hinter das Haus, wo er in der dunkelsten Ecke hoffentlich niemandem auffallen würde. So oder so lief jedoch die Zeit ab, denn er würde sicher irgendwann vermisst werden. Besser Rock beeilte sich, bevor jemand kam und den Jungen suchte. Erneut schob er sich dicht an der Wand entlang und warf einen Blick durch ein Loch im Fensterladen. Ein hell erleuchteter Raum, in dem sich auf dem Steinboden unzählige Kisten aus Holz und Metall stapelten. Einige waren mit auffälligen Stempeln versehen, die sie eindeutig als Waffenlieferungen identifizierten.
    Rocks Magen zog sich zusammen. Khalawihiri hatte anscheinend ein ganzes Arsenal an Waffen aller Ausführungen und Größen zur Verfügung. Wenn seine Leute damit umgehen konnten, würde das Team echte Probleme bekommen, die Mission erfolgreich zu beenden. Rock schnaubte leise. Eigentlich war es jetzt schon offensichtlich, dass sie dringend Verstärkung brauchten, die sie aber nicht bekommen würden, weil sie keine Funkverbindung zum Hubschrauber hatten.
    »Hier Rock.«
    »Bericht.« Die Erleichterung war deutlich in Clints Stimme zu hören.
    »Ein Junge, etwa zwölf. Ich habe ihn betäubt und verschnürt. Durch das Fenster kann ich einen ganzen Raum voller Kisten sehen, wahrscheinlich randvoll mit Waffen. Soll ich mir das näher ansehen?«
    »Negativ. Geh nicht ins Gebäude, bevor wir in der Nähe sind.«
    »Ich sehe mich weiter um. Vielleicht finde ich Devil.«
    »Sei vorsichtig, ich habe ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache.«
    Wie Devil, wie sie alle. Rock klickte als Bestätigung und duckte sich dann unter dem Fenster hindurch. Zwar hatte er niemanden im Raum gesehen, aber er wollte sichergehen. Gerade wollte er vorsichtig um die nächste Ecke schauen, als vom

Weitere Kostenlose Bücher