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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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bestialisch hinter dem Haus. Den Ursprung fand Rock in einem halb eingegrabenen Rohr, das zum Abhang führte. So viel zu den sanitären Anlagen im Terroristencamp. Es juckte in seinen Fingern, eine Handgranate durch die Röhre ins Haus zu schießen, doch solange er nicht wusste, wo genau Devil sich aufhielt, war es zu gefährlich. An der Rückwand des Gebäudes waren keine Fenster eingelassen, durch die er hätte schauen können, deshalb setzte er den Weg mit angehaltenem Atem fort. Glücklicherweise war der Gestank wenige Meter weiter bereits halbwegs erträglich. An der Ecke angekommen, schob er sich langsam vor, um zu überprüfen, ob ein Wächter auf der anderen Seite patrouillierte.
    Unvermittelt traf ihn ein Lichtschein. Rock zuckte zurück und riss sich das Nachtsichtgerät von den Augen. Verdammt! Bei Dunkelheit waren die NVG s unverzichtbar, doch sowie ein noch so schwaches Licht auftauchte, wirkte es so, als wäre ein riesiger Scheinwerfer direkt auf ihn gerichtet. Helle Punkte tanzten vor seinen Augen, machten ihn beinahe blind. Auch mehrmaliges Blinzeln half nicht, er würde warten müssen, bis sein Sehvermögen zurückkehrte. Normalerweise gewöhnten sich die Augen recht schnell wieder an die Dunkelheit, doch bis dahin war er nur noch begrenzt in der Lage, sich zu verteidigen. Wer immer mit dem Licht auf ihn zukam, hatte einen eindeutigen Vorteil. Rock wusste, dass er keine Zeit hatte, zurückzulaufen oder über den Rand der Klippe zu springen – ganz abgesehen davon, dass das der Gesundheit sicher nicht zuträglich gewesen wäre. Er würde sich also dem Terroristen stellen müssen.
    Leise sprach er in sein Mikrofon. »Gleich Feindkontakt, bin geblendet.«
    »Verschwinde da, Rock!« Clints Stimme klang klar und deutlich durch den Kopfhörer.
    »Negativ, keine Zeit.« Durch die hellen Punkte vor seinen Augen konnte er sehen, dass der Lichtschein die Hausecke fast erreicht hatte.
    »Wir sind zu weit weg, um schnell genug zu dir durchzukommen.«
    Rock klickte und hob die Hand mit dem Messer. Er musste nur schnell genug sein, damit sein Gegner keine Zeit hatte, die anderen zu warnen. Normalerweise kein Problem, doch ohne uneingeschränkte Sicht ein gewisses Risiko. Einen winzigen Moment sah er Rose’ besorgte Augen vor sich, dann gewann das Training die Oberhand.

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    »Wir müssen irgendwie näher ran.« Frustration und Sorge um Rock schwangen in Clints Stimme mit.
    »Geht nicht, solange die Schießbudenfiguren uns den Weg versperren.« Snakes Einwurf war respektlos wie immer.
    »Dann müssen wir eben außen herum gehen. Cat, siehst du eine Möglichkeit?«
    »Natürlich, allerdings werden wir nicht schnell genug sein, um Rock helfen zu können.«
    Clint hatte Mühe, seine Ungeduld zu unterdrücken. Es gab vieles, was er an seiner Zeit als aktiver SEAL vermisste, das Warten gehörte nicht dazu. Obwohl ihn auch sein jetziger eher administrativer Job bereits mehr als einmal fast in den Wahnsinn getrieben hätte. Er schüttelte den Gedanken ab und konzentrierte sich voll auf die Mission. Seine Priorität bestand darin, Devil und Rock herauszuholen – wenn er dabei noch Khalawihiri erwischte, umso besser. Die Planung der Mission hatte zu schnell gehen müssen, deshalb hatten sich Fehler eingeschlichen. Vor allem hätte überprüft werden müssen, wie viele Terroristen sich hier aufhielten. Es schien fast, als fände gerade ein Jahrestreffen statt. Normalerweise hätten sich, nach der Größe des Komplexes zu urteilen, maximal dreißig Männer hier aufhalten dürfen. Heute jedoch waren es nach seiner Zählung weit über fünfzig. Für ihn stand außer Frage, dass Khalawihiri von ihrem Einsatz gewusst und sich entsprechend vorbereitet hatte.
    Clint verzog das Gesicht. So viel zu ihrem Überraschungsangriff. Aber eigentlich war das zu erwarten gewesen. Wenn in diesem Land eines funktionierte, dann waren es die Buschtrommeln im Untergrund. Natürlich hatte jeder Warlord oder Geschäftspartner von Mogadir sofort von dessen Gefangennahme erfahren und Schutzmaßnahmen ergriffen, für den Fall, dass die Amerikaner noch weitere Ziele angriffen. In einigen Tagen würde sich die Lage vermutlich wieder beruhigt haben, sodass die Rebellen und Terroristen dort mit ihrer »Arbeit« fortfuhren. So gesehen war der Schlag gegen Mogadir nur ein unbedeutender Erfolg – von Jades Befreiung einmal abgesehen – und brachte für die Situation im Land keine Veränderung. Wahrscheinlich war es dumm, so etwas zu erwarten, aber der

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