TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
Satellitenbilder hatten eindeutig gezeigt, dass noch heute – vielmehr gestern – Morgen Jeeps und Lastwagen zu den Gebäuden gefahren waren. Irgendjemand musste sich also hier aufhalten oder zumindest bis vor Kurzem noch aufgehalten haben. Rocks Hand schloss sich fester um den Gewehrlauf. Sie mussten den Verbrecher erwischen, um jeden Preis.
Devils Angriff kam völlig überraschend. Ohne Vorwarnung packte er Rock an der Schutzweste und rollte ihn über sich. Reflexartig griff Rock das Gewehr fester, während er ins Nichts fiel. Er versuchte, den Fall zu bremsen, doch das Gelände war zu steil. Die einzige Möglichkeit, die ihm blieb, war, seine Muskeln zu entspannen und geschmeidig abzurollen, um sich vor schwereren Verletzungen zu bewahren. Scharfkantige Steine schlugen Schrammen in seine Arme und Beine, glücklicherweise schützte die Weste wenigstens seinen Oberkörper. Eine sandige Mulde stoppte ihn schließlich. Mühsam richtete er sich auf und blickte sich um. Wie durch ein Wunder hatte er sein Nachtsichtgerät nicht verloren, die Brille hing um seinen Hals. Er griff danach, während er mit der anderen Hand sein Mikrofon neu ausrichtete.
»Devil, was zum Teufel … ?« Die Nacht explodierte um ihn herum.
»Rock? Rock, antworte, verdammt.«
Die drängende Stimme drang zuerst in Rocks Bewusstsein. Dann spürte er den Schmerz in seiner Schläfe. Dumpf pochte er in seinem Schädel und zog seinen Körper hinunter.
»Rock, kommen!«
Verwirrt richtete Rock sich auf. Wo war er hier? Er schob die um seinen Hals hängenden NVG s über seine Augen und betrachtete das grünlich leuchtende Bild. Ein Abhang. Steine, mageres Gras. Sein Blick glitt nach oben. Dort, wo er mit Devil gelegen hatte, klaffte nun ein Loch, große Brocken waren herausgeschleudert worden und lagen um ihn herum verteilt. Glücklicherweise hatten sie ihn nicht getroffen, sonst wäre er jetzt tot. Er schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu klären, und stöhnte unterdrückt auf. Verdammt, das tat weh. Seine Finger glitten über seine Schläfe und fanden eine dicke Beule. Kein Wunder, dass sein Kopf sich anfühlte, als wäre er in einen Nussknacker geraten. Noch einmal wanderte sein Blick nach oben. Irgendetwas entging ihm, er konnte es deutlich spüren. Er erinnerte sich noch daran, dass Devil ihn den Abhang hinuntergestoßen hatte und er hier gelandet war. Dann … dann … Rocks Herzschlag setzte aus, bevor es wild zu hämmern begann.
Eine Explosion! Wenn Devil ihm nicht gefolgt war … »Devil?«
Erst nichts, dann Cats Stimme. »Na endlich! Wurde auch Zeit, dass du dich meldest. Bist du verletzt?«
»Wenn man davon absieht, dass mir gerade ein zweiter Kopf an der Schläfe wächst, nein. Wo ist Devil? Ist er … ?« Rocks Stimme verklang.
»Nein, er lebt. Die vom Haus aus abgeschossene Granate hat ihn nicht voll getroffen, wohl weil er kurz vorher zur Seite gesprungen ist. Was genau passiert ist, kann ich nicht sagen, ich war von der Explosion geblendet. Aber Khalawihiris Männer sind kurz darauf rausgestürmt und haben Devil und einen anderen Mann ins Haus geschleppt. Keine Ahnung, wo der plötzlich herkam. Devil sagte, wir sollen uns zurückziehen.«
»Hat er sein Mikro noch?«
Clint antwortete für Cat. »Nein, wir haben es seit der Explosion nicht mehr gesehen, entweder hat er es verloren oder verschwinden lassen, damit die Tangos es nicht in die Hände bekommen. Er hat es signalisiert.«
»Tun wir es?«
»Was?«
»Uns zurückziehen.«
»Wir haben derzeit keine andere Wahl, die Terroristen schwärmen aus und schneiden uns den Weg zum Haus ab. Wir sammeln uns und gehen dann unsere Optionen durch.«
»Verstanden.« Rock richtete sich mühsam auf und unterdrückte ein Stöhnen, als seine Muskeln protestierten. Sein Körper fühlte sich an, als wäre er einen steinigen Abhang hinuntergerollt. Oh, tatsächlich, das hatte er gerade getan. Der kurze Anflug von Humor verging schnell, als er an Devil dachte. Warum war der CO nicht ebenfalls hier? Was hatte er sich dabei gedacht, ihn, Rock, hinunterzustoßen und selbst dort zu bleiben, wo ihn eine Granate treffen würde? Hatte er keine Zeit mehr gehabt, sich in Sicherheit zu bringen? Das konnte eigentlich nicht sein, denn die Explosion war erst erfolgt, als Rock bereits in der Mulde angekommen war. Das wäre Devil ebenso gelungen. Und wenn die Terroristen gewusst hatten, wo Devil sich versteckte, warum waren sie dann nicht auch hinter ihm selbst her? Auf jeden Fall war er dankbar, dass
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