Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
Meer hinaus.
    Es war ein Glücksfall gewesen, dass er das Haus vor ein paar Jahren gefunden hatte. Er hasste es, eingesperrt zu sein, er brauchte die Weite der Landschaft und das Gefühl, allein zu sein. Seine Füße auf der Reling abgestützt, genoss er die Ruhe. Genauso war er aufgewachsen, dicht am Wasser mit viel Natur um sich herum – wenn auch auf der anderen Seite des Landes. San Diego war nicht Indian River, Maine, lag aber immerhin direkt am Pazifik.
    Rock spürte, wie die Anspannung von ihm abfiel, während er dem Rauschen der Wellen lauschte. Den Kopf in den Nacken gelegt, starrte er in die Dunkelheit, bis das Klingeln des Backofens ihn daran erinnerte, wie hungrig er war.
    Jade schlug die Augen auf, als ein Geräusch ertönte. Die Nacht hatte sie an der Wand hockend verbracht, die Burka um sich geschlungen, obwohl sie die Kälte nicht abhalten konnte. Zitternd richtete sie sich nun auf und versuchte, im halbdunklen Raum zu erkennen, woher das Quietschen kam. Wahrscheinlich von der Tür, dem einzigen metallenen Gegenstand in ihrer Zelle. Ihre Hoffnung, dass in der Nacht jemand kommen und sie retten würde, war vergebens gewesen. Also musste sie versuchen, diesen Tag zu überstehen, egal was ihre Entführer mit ihr vorhatten. Die Hände zu Fäusten geballt, beobachtete sie, wie die runde Klappe in der Tür geöffnet und etwas hindurchgeschoben wurde. Was es war, erkannte sie erst, als der harte Wasserstrahl sie bereits traf. Sie versuchte zu fliehen, doch der Strahl folgte ihr, hinterließ Prellungen und Abschürfungen, wo er auf nackte Haut traf. Heftig zitternd gelang es Jade schließlich, sich an die Wand direkt neben der Tür zu pressen. Das eiskalte Wasser hatte die Burka durchdrungen, die nun nass und schwer an ihrem Körper klebte.
    Die Zähne fest aufeinandergepresst, um sie am Klappern zu hindern, wartete Jade darauf, dass jemand die Zelle betrat. Vielleicht gelang es ihr, den Wächter zu überwältigen und zu fliehen, aber wahrscheinlicher war, dass sie keine Chance dazu haben würde. Der Wasserstrahl versiegte nach einigen Minuten und ließ ihre Zelle nass, aber etwas sauberer zurück. Als der Schlauch langsam zurückgezogen wurde, konnte sie einen kurzen Blick auf den langen Gang mit weiteren Türen erhaschen. Anscheinend war sie nicht die einzige Gefangene hier, aber das beruhigte sie nicht wirklich. Wieder wurde etwas vor das Loch geschoben, und Jade hielt unwillkürlich den Atem an. Ihre Finger gruben sich in den rauen Putz der Wand.
    Ein leises, platschendes Geräusch ertönte, gefolgt von einem weiteren. Die Augen weit aufgerissen starrte Jade auf die beiden sich windenden Schlangen, die keinen Meter von ihren nackten Füßen entfernt auf den Boden gefallen waren. Giftschlangen, wenn die Informationen, die sie sich vor ihrer Mission eingeprägt hatte, stimmten. Panisch blickte sie in der kahlen Zelle umher, aber es gab nichts, mit dem sie die Viecher hätte töten können. Langsam, Zentimeter für Zentimeter glitt sie an der Wand entlang, um der Reichweite ihrer Giftzähne zu entkommen.
    Die Schlangen hoben die flachen Köpfe und prüften mit ihren Zungen den Geruch. Ohne große Hast schlängelten sie direkt auf Jade zu. Oh Gott! Sie versuchte, sich daran zu erinnern, was ihnen im Training in der Wüste zum Thema Verhalten bei einem Schlangenangriff gesagt worden war, aber es fiel ihr schwer, sich darauf zu konzentrieren. Immer im Auge behalten und sich langsam zurückziehen, das war es. Ersteres war kein Problem, selbst wenn sie wollte, hätte sie ihren Blick nicht von den sich windenden Körpern abwenden können, Letzteres allerdings war aussichtslos. Hinter ihr befand sich die Wand, es gab keine Fluchtmöglichkeit. Bei nur einer Schlange hätte sie versuchen können, sie hinter dem Kopf zu packen und aus dem Fenster zu schleudern, doch mit einem zweiten Reptil in unmittelbarer Nähe würde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit gebissen werden, bevor sie sie überhaupt zu fassen bekam. Das Einzige, was sie tun konnte …
    Bevor sie den Gedanken zu Ende brachte, riss sie sich bereits die Burka über den Kopf und warf sie auf die Schlangen. Zitternd blickte Jade auf den stillen Stoff und fragte sich, ob sie sich die Tiere nur eingebildet hatte, doch dann begann er, sich zu bewegen. Sie musste etwas tun, damit sie sich nicht wieder daraus befreiten! Rasch beugte sie sich hinunter, schnappte sich die Kanten der Burka und zog sie zusammen. Je kleiner das Bündel wurde, desto heftiger attackierten

Weitere Kostenlose Bücher