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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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bemerkt, dass er dort stand.
    »Danke. Gibst du bitte Bescheid, dass jemand sie hierher zurückbringt?«
    »Kein Problem. Rose?« Jedes Mal, wenn er in diesem Tonfall ihren Namen sagte, vibrierte etwas in ihrem Innern, ließ ihr seine Nähe noch bewusster werden. Als er ihren Arm sanft umfasste und sie zur Tür geleitete, wurde ihr klar, dass es nicht nur die Erinnerungen an Ramon waren, die sie in nächster Zeit um den Schlaf bringen würden.

12
    Kyla erwachte unsanft, als etwas Hartes direkt auf ihrem Bauch landete.
    »Zieh dich an.«
    Die gedämpfte Stimme ihres Bewachers kam aus Richtung der Treppe, doch auch auf diese Entfernung konnte sie die Entschlossenheit darin hören. Hart schlug ihr Herz gegen ihre Rippen, als sie sich aufsetzte. Sie wollte nach ihrem T-Shirt und ihrer Hose fragen, doch sie verkniff es sich. Noch einmal wollte sie ihn nicht anbetteln. Mit der Hand tastete sie nach dem Gegenstand, der sie getroffen hatte. Es waren ihre Schuhe. Sie zuckte erschrocken zusammen, als raue Finger ihren Knöchel streiften. Ihr Wächter hätte ein SEAL sein können, so leise bewegte er sich. Für einen kurzen Moment gestattete sie sich die Vorstellung, er wäre tatsächlich Mitglied einer Spezialeinheit und hier mit ihr zusammen, um sie in Sicherheit zu bringen. Dann kehrte die bittere Realität zurück. Dieser Mann würde sie ganz sicher nicht retten, sondern brav zu seinem Vorgesetzten bringen – wer auch immer das war – und sie ihrem Schicksal überlassen. Aber warum hatte er sich dann hier tagelang mit ihr versteckt? Warum hatte er sie gepflegt und ihr etwas zu essen gegeben? Weshalb hatte er ihr nichts getan?
    Genau das machte die Situation für sie noch viel schlimmer. Wenn sie in den Händen eines misshandelnden Monsters gewesen wäre, hätte sie damit besser umgehen können als mit jemandem, der gut zu ihr war. Sie schaffte es einfach nicht, die Hoffnung zu unterdrücken, die jedes Mal in ihr aufkeimte, wenn sie mit ihrem Bewacher redete. So wie auch jetzt, als er einen Fuß nach dem anderen hochhob und ihr die Schuhe anzog. Er befestigte den Riemen und hielt weiterhin den Knöchel umfasst.
    »Gut so?«
    Sie nickte stumm, weil sie in diesem Moment zu keinen Worten mehr fähig war, doch er schien sie auch so zu verstehen. Sachte setzte er ihren Fuß auf den Boden, seine Finger glitten dabei flüchtig an ihrer Wade hinauf. Sicher keine Absicht, nur eine zufällige Berührung. Kyla presste fest die Augenlider zusammen. Auf keinen Fall würde sie dem Stockholm-Syndrom erliegen und sich ihrem Wächter und seinen Zielen annähern. Sie verachtete ihn, sie hasste ihn sogar. Ganz sicher, anders konnte es gar nicht sein, schließlich hatte er sie gefangen genommen, ihr seinen Willen aufgezwungen und sie sogar betäubt. Und er hatte ihre Wunde gepflegt, ihr zu essen gegeben und dafür gesorgt, dass niemand sie entdeckte. Kyla stöhnte leise auf. In ihrem Kopf drehte sich alles, sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Gut oder böse oder irgendwo dazwischen, sie war ihm auf jeden Fall ausgeliefert – zumindest bis sie fliehen konnte.
    Leicht schwankend stand sie auf, ihre Verletzung und die Tage ohne Bewegung und ausreichend Nahrung hatten sie geschwächt. Eine Hand schob sich unter ihren Ellbogen, ein Arm schlang sich um ihre Taille und stützte sie, bis sie ohne Hilfe stehen konnte. Einen winzigen Moment lang lehnte sie sich an ihn, dann richtete sie sich auf und trat zur Seite. Die stützenden Arme verschwanden, und sie spürte, wie er sich von ihr wegbewegte. Sofort vermisste sie die Stärke und Geborgenheit, die er ihr vermittelt hatte. Kyla biss hart auf ihre Lippe. Verdammt, sie musste unbedingt hier weg!
    »Wo gehen wir hin?« Ihre Kehle war so trocken, dass sie kaum die Worte herausbrachte. Sie nahm eine Bewegung neben sich wahr, erschrak aber trotzdem, als sich eine Hand auf ihren Mund legte.
    »Kein Wort mehr.« Als Kyla wie erstarrt stehen blieb, verstärkte er den Druck. »Hast du das verstanden?«
    Widerwillig nickte sie. Die Hand verschwand und ließ sie nach Luft schnappend zurück. Er hatte ihr nicht wehgetan, aber sie hatte die gebändigte Kraft gespürt, die von ihm ausging. Es wäre für ihn ein Leichtes, sie zu betäuben oder sogar zu töten, wenn sie seine Pläne durchkreuzte. Also hielt sie sich besser an seine Anweisungen und wartete auf einen weniger wachsamen Moment für ihre Flucht. Stoff glitt über ihren Kopf und legte sich vor ihr Gesicht. Im ersten Augenblick dachte sie, er

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