TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
gemeinsam mit ihr atmete.
Nach einer Weile wurden ihre Atemzüge ruhiger, leichter, das Dröhnen in ihren Ohren verringerte sich zu einem schwachen Rauschen. Der Druck auf ihrem Brustkorb ließ nach, verschwand jedoch nicht ganz. Roderic strich eine Haarsträhne aus ihrer Stirn, eine unerwartet liebevolle Geste, die ein Flattern in ihrem ohnehin schon revoltierenden Magen verursachte.
»Besser?« Das tiefe Rumpeln seiner Stimme vibrierte in ihrem Körper. Da sie ihrer Stimme nicht traute, nickte sie nur. »Öffnen Sie die Schranke, Seaman Jamison. Mrs Gomez wird für die nächste Zeit hier unterrichten.«
Erst jetzt wurde Rose bewusst, dass der Soldat aus dem Wachthaus herausgekommen war und ihren Zusammenbruch beobachtet hatte. Röte schoss in ihre Wangen, während sie sich hastig aufrichtete und zur Seite trat. Eigentlich hätte sie erleichtert sein müssen, als Roderic sie losließ und sich umwandte, doch da war nur ein seltsames Gefühl des Verlustes. Es war lange her, dass ein Mann sie so berührt hatte … Ärgerlich richtete Rose sich auf. Sie war hier, um zu arbeiten, nur deswegen.
»Hat sie … ?«
»Ihr Besucherausweis wird heute Nachmittag fertig sein.« Er nahm Rose’ Arm und geleitete sie zur Beifahrerseite. »Steig ein, ich besorge dir etwas Kaltes zu trinken.«
»Das ist nicht … « Rose verstummte, als sie seinen wissenden Blick sah. Sie kletterte in den Jeep und starrte durch die Windschutzscheibe, während er um den Wagen herumging und einstieg. »Danke.«
»Kein Problem. Rose, ich weiß, wie schwer … «
»Wenn du nicht willst, dass ich sofort umdrehe und nie wiederkomme, wirst du kein Wort darüber verlieren, solange ich hier bin. Kein Wort .« Sie spürte seinen Blick auf sich, doch sie wandte sich nicht zu ihm um.
»In Ordnung.«
Klang in seiner Stimme Erleichterung mit oder war es Akzeptanz? Solange er sich an sein Versprechen hielt und nie wieder auf Ramon zu sprechen kam, war es ihr egal. Es war schwer genug, hier zu sein, wo er gearbeitet und gelebt hatte, seine früheren Kollegen zu treffen und zu wissen, dass sie alle noch lebten, während er … Rose schluckte hart, dann atmete sie tief durch und setzte sich aufrechter hin. Sie würde diesen Tag durchstehen und ihr Selbstmitleid endgültig begraben. Auch andere hatten einen geliebten Menschen verloren und lebten weiter – führten nicht nur ein pseudonormales Dasein, sondern ein echtes, in allen Facetten gelebtes Leben. Es war normal, Schmerz zu spüren, aber es musste auch möglich sein, wieder Glück zu empfinden. Freude … und auch Liebe.
Rose beobachtete Roderic, während er den Jeep mit sparsamen Bewegungen durch die Straßen der Naval Base steuerte. Sein Mund war eine schmale Linie, und er kniff die Augen gegen die Sonne zusammen. Er hatte ein interessantes Gesicht, das zeigte, wie intensiv er lebte. Was hatte er alles erlebt? Rose hätte ihn gerne danach gefragt, aber da sie ihn gebeten – vielmehr gezwungen – hatte, nicht über ihr Leben zu sprechen, schien es nicht richtig, ihn über seines auszuhorchen.
So verbrachte sie die restliche Fahrt damit, die Gebäude, Übungsplätze und die SEAL s zu betrachten, während sie langsam an ihnen vorbeirollte. Ein seltsamer Geruch wehte zu ihnen herüber. Feuer! »Brennt es hier irgendwo?«
Roderic atmete tief ein, dann grinste er. »Sieht so aus, als hätten sie heute Morgen schon eine Übung gehabt.«
»Was haben sie denn geübt? Grillen?«
Amüsiert blickte er zu ihr hinüber. »Nein, sie haben wahrscheinlich eine unserer Attrappen gestürmt.« Als er ihren entsetzten Blick sah, wurde er ernst. »Keine Angst, es gibt kein Feuer, das waren nur Rauchbomben.«
Ob sie die Vorstellung wesentlich angenehmer fand, konnte sie nicht sagen, aber da sie in diesem Moment vor einem eingeschossigen, länglichen Gebäude ankamen, wurde sie einer Antwort enthoben. Roderic lenkte den Jeep mit Schwung in eine Lücke auf dem kleinen Parkplatz, schaltete den Motor aus und drehte sich zu ihr um.
»Das hier ist das Lagezentrum für die Agenten. Es ist zwar nicht sonderlich schön, aber es reicht, bis der Bau am anderen Ende des Geländes fertig ist.« Sein Blick glitt über ihr immer noch blasses Gesicht. »Bist du bereit?«
»Muss ich wohl, oder?« Bei ihren Worten verzog sich sein Mund, aber schließlich nickte er nur. Rose hob ihre Aktentasche vom Boden auf und öffnete die Tür. »Bringen wir es hinter uns.«
Rock sagte nichts, sondern ging um den Wagen herum und hielt ihr die
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