TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
Ostküste steht bereit?«
»Ja. Sowie wir die genauen Koordinaten haben, schlagen sie zu.« Matt strich über die Narbe auf seiner Wange. »Ich habe Devil trotzdem angewiesen, Team 11 in Bereitschaft zu halten. Könnte sein, dass wir eure Hilfe brauchen.«
»Jederzeit.« Aus den Augenwinkeln sah er, wie Rose bei seiner Antwort zusammenzuckte. Schuldgefühl mischte sich mit der angespannten Erregung, die ihn jedes Mal erfasste, wenn eine neue Mission anstand. Er war sich sicher, dass sie es in seinen Augen erkennen konnte, als ihre Blicke sich trafen. Doch sie sagte nichts, sondern wandte sich ab und ging langsam zur Tür der Baracke. Dort blieb sie stehen und blickte hinaus. Rock ballte eine Hand zur Faust und drehte ihr den Rücken zu. Wenn er sie nicht mehr sah, würde er vielleicht auch nicht mehr an sie denken müssen.
»Was läuft da zwischen euch?« Matts Stimme riss ihn unsanft aus seinen Gedanken.
Rock stellte sich nicht unwissend, er wusste, dass das bei Matt zwecklos wäre. »Nichts.«
»Für ›nichts‹ geht ihr aber reichlich vorsichtig miteinander um.« Matt blickte ihn forschend an. »Wenn ich Shannon wäre, würde ich es so umschreiben: Sowie ihr im gleichen Raum seid, lädt sich die Luft um euch herum elektrisch auf.«
»Du solltest nicht so viele Liebesromane lesen.«
Matt grinste selbstzufrieden. »Ich muss doch wissen, was sie über uns schreibt, ihr solltet mir also dankbar sein, dass ich das auf mich nehme.« Rock schnaubte nur. Matt wurde ernst. »Also, was hat Rose?«
»Kannst du dir das nicht denken? Sie trauert immer noch um Ghost, und es hilft ihr nicht gerade, dass sie hier mit uns zusammen sein muss.« Rock rieb über seine Bartstoppeln.
»Ich hatte den Eindruck, ihr würdet euch ganz gut verstehen.«
»Seit wann verstehe ich etwas von Frauen?« Er hob die Hand, als Matt ihn unterbrechen wollte. »Ja, ich weiß, was du meintest. Du irrst dich, jedes Mal wenn wir aufeinandertreffen, schaffe ich es, sie an die Vergangenheit zu erinnern und sie zu verletzen. Ich glaube nicht, dass man von einer guten Beziehung zwischen uns sprechen kann.«
Matt nickte nachdenklich. »Ich möchte trotzdem, dass du weiter in ihrer Nähe bleibst, geht das?«
Rock richtete sich zu seiner vollen Größe auf und sah Matt direkt in die Augen. »Keine Sorge. Ich werde wohl noch mit einer einzelnen winzigen Frau fertigwerden.« Als Matt sich umdrehte, ließ er die Schultern sinken. Oder vielleicht auch nicht.
19
Die Hände auf die Ohren gepresst kauerte Jade in der Ecke ihrer Zelle. Der Nachtwind trug Kälte und die gequälten Schreie einer Frau durch das vergitterte Fenster. Zitternd hüllte sie sich tiefer in die immer noch feuchte Burka. Seit Stunden ging das nun schon so: Die Frau schrie, zwischendurch lachten Männer, dann herrschte Stille, bevor die Schreie wieder anfingen. Inzwischen war Jade fast so weit, Gott zu bitten, die arme Frau zu erlösen. Würde auch sie auf diese Art und Weise gefoltert werden? Sie hatte zwar ein Training durchlaufen, das sie auf solche Situationen vorbereiten sollte, aber sie wusste nicht, ob sie stark genug war, Schmerzen auszuhalten, ohne zusammenzubrechen. Selbst der stärkste Mensch hatte irgendwo einen Punkt, an dem er zerbrach, und sie fürchtete sich davor herauszufinden, wo ihrer lag.
Jade nahm die Hände herunter, als die Frau für einen Moment verstummte. Solange sie nicht wusste, ob Kyla die Informationen in Sicherheit gebracht hatte, würde sie überleben müssen , denn wenn ihre Partnerin nicht durchgekommen war, lag es an ihr, dafür zu sorgen, dass Mogadirs Pläne nie Wirklichkeit wurden. Aber ihr lief die Zeit davon. Wenn sie nicht innerhalb der nächsten sechsunddreißig Stunden gefunden wurde oder sich selbst befreien konnte, wäre es zu spät, um ihn aufzuhalten.
Jade schreckte hoch, als ihre Tür entriegelt und aufgerissen wurde. Zwei Wächter kamen herein, griffen unter ihre Arme und zogen sie hinaus. Auf dem Gang sah sie weitere Gefangene, die genauso wie sie fortgezerrt wurden. Was geschah hier? Würde man alle Gefangenen auf einmal töten? Sie hatte den Eindruck gehabt, Mogadir wollte noch Antworten von ihr, sie konnte sich nicht vorstellen, dass er die Gelegenheit einfach so aufgab. Aber natürlich konnte sie sich täuschen, es wäre nicht das erste Mal. Jades Füße schmerzten, als sie über den rauen Boden schleiften, genauso wie ihre verbrannte Haut dort, wo die Männer sie berührten. Frauen weinten, die Wächter lachten und riefen sich
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