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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ich bin so etwas nicht gewohnt.«
    Sie grinste ihn an. »Was? Warst du in letzter Zeit etwa nur mit schwachen Frauen zusammen?«
    Überraschend ernst blickte er sie an. »Nein. Genau genommen mit gar keiner nach Afghanistan. Und auch mit keiner währenddessen.« Mit einem Finger klappte er ihren Mund zu, der vor Überraschung offenstand. »Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich mal sprachlos erlebe, Shahla.«
    »Du …«
    Die Aufforderung zum Boarden kam durch die Lautsprecher und unterbrach sie. Sie hätte sowieso nicht gewusst, wie sie den Satz beenden sollte. Wenn es der Wahrheit entsprach, was er gesagt hatte, dann würde sie zu gerne wissen, ob er wegen ihr keine Frau mehr angerührt hatte. Nach so langer Zeit musste er doch völlig ausgehungert sein. Sie vermisste den Sex auch, wenn sie ehrlich war, aber sie war nicht bereit, deswegen mit jemandem zu schlafen, den sie nicht wenigstens sehr mochte. Und der sie erregte.
    Chris hatte sich umgedreht und beobachtete die Schlange, die sich vor dem Schalter bildete. Es schien, als hätte er bereits alles vergessen, was eben geschehen war und worüber sie gesprochen hatten. Sie wünschte, sie könnte auch einfach einen Hebel umlegen und von Kyla der Frau zu Kyla der Agentin wechseln.
    Mit zusammengebissenen Zähnen drehte sie sich ebenfalls um und beobachtete die Menge, die es anscheinend kaum abwarten konnte, in das Flugzeug zu kommen. Sie hingegen genoss jeden Moment, den sie nicht in dieser Blechbüchse verbringen musste. Niemand schien sie zu beachten, und Kyla entspannte sich ein wenig. Vielleicht waren die Verbrecher wirklich darauf hereingefallen und dachten nun, dass sie tot wären. Bis sie ihren Fehler bemerkten, würden Kyla und Chris längst in den USA sein und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen einleiten können.
    Sie hatte noch in der Nacht bei Matt angerufen und ihm vom Brand und ihrem Plan, nach Washington zu fliegen, erzählt. Er war wie erwartet dagegen gewesen, aber davon ließ sie sich nicht aufhalten. Was konnte er schon von Kalifornien aus dagegen tun? Zähneknirschend hatte er schließlich doch versprochen, jemanden zum Schutz dorthin zu schicken. Zwar konnte sie sich nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte, schließlich hatte sie nicht die Absicht, die ganze Zeit an einem sicheren Ort zu verbringen, aber sie war nicht so dumm, die Hilfe abzulehnen, die ihr angeboten wurde.
    Zuerst hatte sie überlegt, Chris nichts davon zu erzählen, damit er sich nicht dafür entschied, in Deutschland zu bleiben, aber das wäre unfair gewesen. Und unprofessionell. Doch Chris hatte sie nur schweigend angesehen und ›gut‹ gesagt. Hoffentlich war ihre Erleichterung nicht allzu offensichtlich gewesen. Kyla schüttelte den Kopf. Was war an diesem Mann, dass sie sich immer wieder so idiotisch aufführte? Sie hatte in ihrem Leben nun wirklich schon genug tolle Männer kennengelernt, auch solche, die besser aussahen und freundlicher waren, aber keiner von ihnen hatte ihre Gefühle so durcheinandergebracht wie Chris.
    »Niemand zu sehen, der ein übermäßiges Interesse an euch zeigt.«
    Rasch drehte Kyla sich zu Henning Mahler um, der unbemerkt neben ihnen aufgetaucht war. Korrektur: von ihr unbemerkt, Chris schien damit gerechnet zu haben, denn er nickte nur. Wenigstens hatte der deutsche Soldat Englisch geredet, damit sie ihn auch verstand.
    Sie lächelte ihn an. »Danke für Ihre Hilfe.«
    »Es war mir ein Vergnügen. Glücklicherweise war ich gerade in Berlin, normalerweise bin ich in Calw stationiert.«
    Wo auch immer das war. »Wenn Sie mal in den USA sind, kommen Sie vorbei, dann gebe ich einen aus.« Kyla ignorierte Chris’ wütenden Blick. Es war nur höflich, das anzubieten. Obwohl sie zugeben musste, dass sie es auch ein bisschen genoss, Chris eifersüchtig zu machen.
    Mahler lächelte sie an, seine grünen Augen funkelten vergnügt. Offensichtlich hatte er genau erkannt, was sie beabsichtigte. »Gerne. Ich habe mit meinem Team auch eine Einladung der SEAL s als Dank für unsere Unterstützung, vielleicht kann ich das verbinden.«
    »Das würde mich freuen.«
    Chris ergriff ihre Hand. »Die meisten sind jetzt im Flugzeug. Lass uns gehen.« Er wandte sich an Mahler. »Danke, ich schulde dir was.«
    Mahler grinste ihn an. »Ja, und ich werde dich daran erinnern.«
    Chris’ Miene entspannte sich etwas. »Mach das.« Er schüttelte seine Hand, ließ Kyla aber nicht los. Deutlicher hätte er seinen Besitzanspruch nicht machen können.
    »Gute Reise.

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