TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
haben?«
Chris hob die Schultern. »Möglich ist es.«
»Entschuldige, wenn ich das nicht so locker nehmen kann. Ich hänge zufällig an meinem Leben!« Wütend funkelte sie ihn an.
Seine Miene war ernst, als er ihr antwortete. »Ich nehme dein Leben ganz und gar nicht locker, das kannst du mir glauben. Oder was denkst du, warum ich hier mit dir im Flugzeug sitze?«
Kylas Mund wurde trocken. »Khalawihiri?«
Chris schüttelte den Kopf. »Khalawihiri mag ein Grund sein, aber der Hauptgrund bist du. Khalawihiri können auch andere fangen, aber ich muss sicherstellen, dass es dir gut geht.«
Verwirrung und Freude mischten sich in ihr. »Warum?«
Er schnitt eine Grimasse. »Hast du keine leichtere Frage? Ich weiß nur, dass ich schon in Afghanistan das Gefühl hatte, dich unbedingt schützen zu müssen. Entgegen meinen eigentlichen Plänen und Interessen.«
Vermutlich war es besser, dass er ihr nicht seine unsterbliche Liebe geschworen hatte, aber sie war doch ein wenig enttäuscht. »Du weißt, dass ich deinen Schutz nicht brauche. Wenn du also nur deshalb hier bist, solltest du besser wieder zurückfliegen.«
Chris stöhnte auf. »Gott, kannst du anstrengend sein!«
»Das wusstest du schon vorher.«
Er grinste sie an. »Ja, und seltsamerweise mag ich das an dir. Man weiß nie, was im nächsten Moment passiert.«
Sie kam sich irgendwie vor wie ein Überraschungspaket. Und wenn er nun feststellte, dass nur Socken darin waren? Würde er sich dann verabschieden, und sie würde nie wieder etwas von ihm hören?
»Ich weiß nicht, was du gerade denkst, aber hör auf damit. Ich meinte das absolut positiv.«
Da ihr momentan eine passende Antwort fehlte, stand sie auf. Sofort schlangen sich Chris’ Finger um ihr Handgelenk und er zog sie wieder hinunter. Um keinen Aufruhr zu verursachen, setzte sie sich widerstandslos wieder hin.
»Was soll das? Wir müssen …«
»Lass uns warten, bis die meisten anderen draußen sind, damit wir einen besseren Überblick haben. Außerdem dauert es sowieso, bis die Koffer da sind.« Sein Daumen strich dabei hypnotisierend über ihr Handgelenk, aber sie wusste nicht, ob er es überhaupt bemerkte.
Süßlich lächelte sie ihn an. »Denkst du auch dran, dass du zum Immigrations-Schalter musst? Vielleicht solltest du schon mal losgehen.«
»Auf keinen Fall. Wir gehen zusammen. Wenn ich anstehen muss, wirst du das wohl auch tun.«
Kyla wollte erst protestieren, aber da sie eigentlich auch lieber mit ihm zusammenbleiben wollte, lenkte sie ein. »Ganz wie du willst, BND .«
Er grinste sie an, ließ aber ihre Hand nicht los. Das Gefühl seiner sanften Bewegungen an ihrem Puls war seltsam erregend, und sie rutschte unruhig auf dem Sitz herum.
Als die Türen geöffnet wurden, setzten sich die Menschenmassen in Bewegung, und das Flugzeug leerte sich überraschend schnell. Schließlich konnten sie den Gang betreten, ohne erdrückt zu werden. Sie nahmen ihr Handgepäck und verließen die Maschine. Im Terminal stellten sie sich an der langen Schlange zur Einreise für ausländische Bürger an.
Kyla deutete auf die wesentlich kürzere für US -Bürger. »Dort könnte ich jetzt stehen.«
Chris grinste sie nur an. »Da siehst du mal, wie schwer es uns Normalsterblichen immer gemacht wird, wenn wir mal einreisen wollen.«
Neugierig blickte Kyla ihn an. »Warst du schon öfter in den USA ?«
»Hin und wieder.«
Als er nicht mehr hinzufügte, hakte sie nach: »Im Einsatz für den BND ?«
Seine Augenbraue hob sich. »Du weißt, dass das der Geheimhaltung unterliegt.«
Na und? Es interessierte sie trotzdem. »Warst du in den letzten vier Monaten hier?«
»Nein. Ich hatte zu viel in Deutschland zu tun, nachdem ich so lange weg war. Unter anderem musste ich erklären, warum plötzlich die Amis aufgetaucht sind und uns Khalawihiri vor der Nase weggeschnappt haben. Oder wie es ihm gelungen ist, meine Tarnung aufzudecken.«
Kyla zuckte innerlich zusammen. Irgendwie hatte sie gar nicht daran gedacht, dass Chris auch mit seinen Leuten Ärger bekommen haben könnte, weil er seine Mission gefährdet hatte um sie zu retten. »Und was hast du gesagt?«
Ein Mundwinkel hob sich. »Dass mich ein grünes Augenpaar dermaßen abgelenkt hat, dass mir alles andere egal war.«
»Das hast du nicht gesagt!«
»Nein, aber es hätte der Wahrheit entsprochen. Tatsächlich habe ich es wie eine geplante Aktion von KSK und SEAL s erscheinen lassen, die zur Folge hatte, dass eine unmittelbare terroristische
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