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Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition)

Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition)

Titel: Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Bilton
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Freunde, SMS und gemeinsam einsehbare Mitteilungen. Nach Abschluss der Präsentationen sagte Ev, er werde über die Projekte nachdenken, und alle gingen nach Hause.
    Einige Tage vergingen. Schließlich schickte Ev eine E-Mail an Noah und zwei weitere Führungskräfte von Odeo. Jack stand in der Firmenhierarchie so weit unten, dass er die Mail nicht bekam.
    »Was unsere neuen Projekte angeht, habe ich bei Twitter (oder Twttr) das beste Gefühl. Wir könnten noch viel darüber diskutieren, und es kann sein, dass ich meine Meinung ändere, aber ich denke,ich muss an dieser Stelle einfach einen Schlusspunkt setzen, und mein Bauchgefühl spricht für Twitter«, schrieb Ev in der E-Mail. »Jack scharrt mit den Hufen, das Ding zu entwickeln.«
    Ev gab grünes Licht, mit der Entwicklung anzufangen.
    (»Das leise Zirpen bestimmter Vögel.«)
    Sie vereinbarten, dass Jack und Biz innerhalb von zwei Wochen einen Prototyp entwickeln sollten. Florian wurde ihnen als Chefprogrammierer zugeteilt. Noah sollte die Gesamtentwicklung leiten. Jeremy konnte im Bedarfsfall bei Twitter helfen. Alle anderen, darunter Rabble, Dom, Crystal und Blaine, sollten sich weiter auf Odeo konzentrieren und einen Käufer für die Podcast-Firma suchen.
    (»Ein zirpendes Geräusch, vor allem leises, bebendes Sprechen oder Lachen.«)
    Tim Roberts war noch immer nicht überzeugt von der Idee. »Ich habe den Eindruck, dass ich hier ein Quertreiber bin, was unangenehm ist«, schrieb er in einer E-Mail. »Aber ich habe nach wie vor einige ganz grundlegende Fragen zu Twitter und seinen Erfolgsaussichten.«
    (»Aufregung oder Erregung; Zittern.«)
    Aber es war zu spät für Meinungsverschiedenheiten oder Fragen nach Erfolgsaussichten. Ev, Noah, Biz und Jack hatten eine neue Leidenschaft: Genau das wollten sie entwickeln.
    (Twitter.)

Just setting up my Twttr
    Jack sprang auf, breitete die Arme aus wie Superman, der zum Flug ansetzte, und schrie: »Jaaaaa!«
    Rabble und Blaine, die in der Nähe saßen, schauten Jack an, als habe er den Verstand verloren. Der stille Jack brüllte nie und sprang nie plötzlich auf, aber irgendetwas hatte ihn von seinem Stuhl katapultiert, als ob er einen Stromschlag bekommen hätte. Jack erwiderte ihren Blick mit breitem Grinsen, setzte sich schnell wieder auf seinen Stuhl und programmierte weiter.
    »Was ist los?«, fragte Rabble ihn genervt. Damals saß er meist herum, wartete auf seine Kündigung – die kurz bevorstand – und schrieb Programme für sein nächstes Hacktivistenprojekt.
    »Ich habe die Seite so geschaltet, dass sie einen Status updated«, antwortete Jack und spielte mit seinem Computer herum. Ein weiteres lautes »Jaaaa!« aus dem Hinterzimmer unterbrach ihr Gespräch. Noah war ebenfalls aufgesprungen und hatte die Arme in die Luft gereckt. »Ich habe das Update gesehen! Ich habe das Update gesehen!«
    Eigentlich war es nicht das erste Status-Update. Bereits vor dem Hack Day hatte Ev beschlossen, aus einem alten Blogger-Programm und seinem persönlichen EvHead-Blog eine eigene krude Twitterversion zu entwickeln. Er nannte das Experiment »Twitlog«, und obwohl es nur eine rudimentäre Fassung des Konzepts war, vermittelte sie ihm einen ersten Eindruck von der Twitter-Erfahrung. Als ersten Update schrieb er: »setting up my Twitlog« (richte mein Twitlog ein); ein paar Minuten später fügte er hinzu: »hmm … obes funktioniert?« In den nächsten Tagen schickte er knappe Twitlogs von seinem Handy aus. »Esse vegane Erdnussbutterkekse. Mmmm.« »Wünschte, Sara wäre hier.« »Gehe zur Arbeit.« »Esse einen veganen Burger am Flughafen Salt Lake.«
    Während Odeo-Mitarbeiter Evs Twitlog-Experiment verfolgten, um zu sehen, ob diese Kurzmitteilungen interessant waren, stürzten sich Jack und Biz kopfüber in die Entwicklung von Twitter. Florian arbeitete am Backend des Dienstes, Jack am Frontend, und Biz entwarf Erscheinungsbild und Handhabung. Noah leitete die Entwicklung eines Twttr-Logos, das nach tagelangen belanglosen Versuchen letztlich aussah wie ein scheußlicher grüner Schleimklecks. Jeremy, Blaine und Tim halfen, wenn nötig, bei Programmierproblemen.
    Um den Dienst einfach und übersichtlich zu halten, hatte Jacks Konzept ursprünglich vorgesehen, dass die Nutzer wie beim Instant Messaging jeweils nur eine Statusmeldung sehen konnten. Wenn ein Nutzer seinen Status aktualisierte, sollte die vorherige Meldung für immer verschwinden und durch die neue Twitter-Meldung ersetzt werden. Aber Ev hatte

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