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Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition)

Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition)

Titel: Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Bilton
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dagegengehalten, die Statusaktualisierungen sollten wie Blogs ein Stream-Format haben und in chronologischer Reihenfolge erscheinen. Nachdem Noah Evs Twitlogs über einige Tage hinweg verfolgt hatte, schlug er vor, jeden Beitrag mit einer Zeitangabe zu versehen, damit Nutzer wüssten, wann er geschickt worden war.
    Mehrere Tage lang arbeiteten Noah, Biz, Jack und Florian vor sich hin. Es gab Bugs. Probleme. Hindernisse. Sie bastelten manches digital zusammen und verknüpften es provisorisch mit Programmschnipseln. Nach zwei Wochen schickte Jack endlich den ersten offiziellen Twitter-Beitrag. Am 21. März 2006 um 11:50 Uhr twitterte Jack: »Just setting up my twttr« (Richte gerade mein Twttr ein) – ganz ähnlich, wie Ev in seiner ersten Twitlog-Nachricht einige Tage zuvor geschrieben hatte.
    In enger Zusammenarbeit fügte sich allmählich eins zum anderen: Jacks Konzept, dass Nutzer ihre Statusmeldungen teilen;Evs und Biz’ Vorschlag, Beiträge ähnlich wie bei Blogger in einem Stream darzustellen; Noahs Idee, Zeitangaben einzufügen, sein Namensvorschlag und seine Ausführungen, wie man Statusmeldungen persönlich gestalten und Menschen »verbinden« könnte; und schließlich der Vorschlag, der aus Odeo und allen dort Beschäftigten hervorgegangen war: Freunde zu verbinden und Dinge mit einer Gruppe zu teilen.
    Biz arbeitete an diesem Tag zu Hause in Berkeley. Aber er hatte seinen Instant Messenger eingeschaltet und sah auf seinem Handy die Nachricht auftauchen: »Richte gerade mein Twttr ein.« Umgehend schickte er Jack eine Nachricht: »Bekomme gerade deine Statusmeldung auf mein Handy.« Und als Anspielung auf Alexander Graham Bells Äußerung, als er 1876 erstmals das Telefon praktisch vorführte, fügte er hinzu: »Watson, kommen Sie bitte herein!«
    Sie tauschten sich weiter über Instant Messenger aus:
    Jack: Schön! Aktualisiere deins. Ich folge.
    Biz: Hey, da fällt mir ein guter Slogan für Twitter ein: »Do you follow me?« (Folgst du mir?)
    Biz meldete sich an und schickte seinen ersten Tweet: »Just setting up my twttr.«
    »Hab’s bekommen!«, antwortete Jack. Neun Minuten später war Noah an der Reihe: »Just setting up my twttr.« Dreißig Sekunden später folgten Crystal und Jeremy, dann Tony Stubblebine, ein weiterer leitender Software-Entwickler bei Odeo, Florian und Ev. Die übrigen Mitarbeiter schlossen sich ihnen an.
    Jack twitterte: »Einladung an Kollegen.« Biz: »Hol gerade meine Odeo-Leute mit ins Boot.« Dom machte mit. Rabble. Alle starrten auf ihre Handys und Computer und überlegten, was sie schreiben sollten. Aufgeregt twitterte Dom: »Ooooo«. Jeremy tat es ihm nach: »Scheiße, ich habe gerade getwittert.«
    Auf jedes Update folgte ein Chor vibrierender Handys, da alle die Mitteilungen gleichzeitig erhielten. Tim Roberts gesellte sich dazu. »Das macht süchtig«, schrieb Dom. »Wünsche, ich hätte noch ein tolles Sandwich«, schrieb Biz. »Mittag«, tippte Jack. »Probier twttraus«, teilte Ev mit. »O Mann, dieses Twitter ist prickelnd«, sagte Jeremy.
    Genau das war es. Ein Lebensfunke. Tweets.
    »Twttr.com nutzen«, schrieb Biz, als er die Seite weiter testete. Die erste Version des Dienstes war primitiv und simpel. Oben auf der Seite stand: »What’s your status?« (Wie ist dein Status?) Darunter befand sich ein rechteckiger Kasten und eine »Update«-Schaltfläche, über die Nutzer ihre Mitteilung verschicken konnten. Darunter folgte wie bei Blogger ein Stream fortlaufender Beiträge.
    Jack verließ das Büro an diesem Abend, um zu seinem Zeichenkurs zu gehen. Begeistert, dass Twitter funktionierte, verkündete er: »Zeichne nackte Leute.« In den nächsten Stunden ähnelten sie Kindern, die gemeinsam übernachten und sich gegenseitig eine gute Nacht wünschen. Obwohl jeder für sich war, tauschten sie sich alle gemeinsam freundschaftlich aus, wie sie den Abend verbracht hatten, sie unterhielten sich. Twitterten.
    Adam: »Stemme Gewichte.«
    Noah: »Mist, ich glaube, ich kriege ne Erkältung.«
    Jeremy: »Stelle mir gerade vor, wie Jack nackte Leute zeichnet … mmmmm … Nackte.«
    Dom: »Ich geh nach Hause.«
    Jack: »Schlafe.«
    Ev: »Frag mich, ob Updates funktionieren.«
    Ev: »Bin froh, dass sie’s tun.«
    Biz: »Trinke gerade Kaffee.«
    Tony: »Denke über polyphasischen Schlaf nach.«
    Noah: »Die Arbeit lässt mich nicht los.«
    Crystal: »Aerobics Supah Star.«
    Jack: »im bett lesen, texten.«
    Biz: »Bin über Treo-Webbrowser bei Twttr.«
    Jack:

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