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Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition)

Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition)

Titel: Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Bilton
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tun, um dafürzu sorgen, dass der Dienst weiter wuchs. Er war bereits auf dem Weg, ein »persönlicher Nachrichtendienst« zu werden, wie Biz es nannte.
    Twitter verdichtete die Zeit und brachte aktuelle Meldungen schneller als Nachrichtenagenturen, die seit über 100 Jahren im Geschäft waren. Je mehr Leute den Dienst nutzten, umso schneller wurde er. Während der Parteikonvente 2008 schickten 1,4 Millionen aktive Twitter-Nutzer über 365

000 Tweets von den Konventen der Republikaner und Demokraten. Solche Zahlen belegten, dass die Wahl wichtig war, dem stimmte Ev zu, aber sie war keineswegs wichtiger, als die winzige 22-köpfige Belegschaft auszubauen und dafür zu sorgen, dass der Dienst zuverlässig funktionierte.
    Auch weiterhin fiel die Webseite täglich aus wie das Stromnetz in einem Land mit Stromknappheit. Der Fail Whale kam nahezu stündlich zum Einsatz. Manche Ausfälle dauerten nur wenige Minuten, andere länger als einen Tag. Der Feuerwehrschlauch, wie der Strom sämtlicher Tweets genannt wurde, die über die Anwendungen von Drittanbietern kamen, wurde häufig abgeschaltet.
    Als Jack sich an die Arbeit machte, eine feste Wahlseite einzurichten, sagte Ev nichts dazu, sondern wartete ab, bis Jack scheiterte – was nicht lange auf sich warten ließ.
    Nachdem sie bei der nächsten Verwaltungsratssitzung zunächst die Zahlen der neuen Nutzer durchgegangen waren, baten Fred und Bijan Greg Pass, der nun Technologiechef und operativer Leiter war, einen Plan vorzulegen, wie sich die Ausfälle von Twitter beheben ließen. Diese Aufgabe war so unmöglich zu lösen, als verlange man von einem Automechaniker, den Motor eines fahrenden Autos mit 1,4 Millionen Passagieren auszutauschen.
    Die Sonne schien grell durch das Fenster des Konferenzraums, als Greg hereinkam. Er setzte sich langsam und bedächtig hin wie ein Arzt, der einem Patienten schlechte Nachrichten überbringt.
    Greg erklärte, er habe eine Software entwickelt, um herauszufinden, was mit der Webseite nicht stimmte und warum sie immer wieder ausfiel. Als er seinen Laptop öffnete und zu sprechen anfing, saß Jack schweigend da. Ev ebenfalls. Greg hatte beide vorgewarnt, was er Fred und Bijan sagen würde.
    »Wir haben ein ziemliches Problem«, begann Greg. Bei seinen Tests der Webseite hatte er festgestellt, dass es keine Sicherungskopie von Twitter gab. »Wenn in diesem Moment die Datenbank zusammenbräche, würden wir alles verlieren«, erklärte Greg verlegen. Jedes Tweet, jeden Nutzer, alles. Weg.
    »Sie wollen mich doch verarschen«, sagte Fred so ungläubig, dass es schon fast komisch war. »Also, was zum Teufel machen Sie hier drin eigentlich?«
    Als Greg hinausstürmte, um sich eine Datensicherung für Twitter zu überlegen, schauten alle Jack an. Ihm war es in diesem Moment zwar noch nicht klar, allen anderen aber schon: Erfolgreiche Wahlseite hin oder her, Jack Dorseys Tage als Twitter-Chef waren gezählt.

Rufe meine Eltern an
    Die Woche, in der Jack Dorsey bei Twitter gefeuert wurde, begann wie jede andere. Am Montagmorgen spulte Jack seine übliche Routine ab. Er stand auf, machte sein weißes Bett, duschte, zog seine dunkelblaue Ernest-Sewn-Jeans und einen schwarzen Pullover an.
    Noch bevor er Schlüssel und Tasche nahm und die Treppe hinunterlief, prüfte Jack seine E-Mail-Eingänge und fand Dutzende Nachrichten, die während der Nacht eingetroffen waren. Eine Nachricht hob sich von den anderen ab wie das Blaulicht eines Streifenwagens auf einer dunklen Straße. Sie kam von Bijan und Fred und war um 7:41 Uhr an der Ostküste abgeschickt worden. In der Betreffzeile stand nur: »Frühstück Mittwochmorgen.«
    Wieso wollten Bijan und Fred am Mittwochmorgen mit ihm frühstücken? Sie wurden doch in dieser Woche gar nicht in San Francisco erwartet. Wusste Ev darüber Bescheid? , fragte sich Jack.
    Er öffnete die E-Mail. »Können Sie sich vor der Verwaltungsratssitzung mit Fred und mir zusammensetzen?«, fragte Bijan an. »Treffen wir uns doch am Mittwochmorgen um 7:45 Uhr zum Frühstück im Clift Hotel. Geben Sie mir Bescheid, ob das geht.« Jack schaute auf die Uhr: 7:15 Uhr Pazifikzeit. Fred und Bijan wollten sich also 48 Stunden später mit ihm treffen.
    Ende der Routine.
    Ihm wurde beklommen um die Brust. Auf Anhieb war ihm klar, dass das kein gutes Zeichen war.
    Während ihm alle erdenklichen Szenarien durch den Kopf jagten, schrieb er eine Antwort. »Das geht. Wir treffen uns da.« Erklickte auf »senden« und die E-Mail ging auf

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